Ein Geheimnis ist’s...
Ein Geheimnis ist’s...
Ein Geheimnis ist’s um die heilige Nacht.
Wieder hat sie mir Erinn’rung gebracht.
Ich seh’ mich als Kind, wie vor endloser Zeit,
bunte Päckchen mit Zweigen liegen bereit,
die Eltern sind da und ein strahlender Baum,
Lebkuchenduft erfüllt meinen Traum.
Gefrorene Scheiben mit Blumen aus Eis,
die im Mondlicht erblühen, ein Glöckchen klingt leis’
in den Händen der Mutter, ich glaube es kaum,
mir ist so wie damals, doch ist’s nur ein Traum.
Es ist ein Wunder, das mir da passiert,
dass sich dieses Gefühl wohl niemals verliert.
Tief im Herzen, so muss es auch sein,
ist für dieses Gefühl ein kindlicher Schrein.
Ein Geheimnis ist’s und ich will es bewahren,
für mich ganz allein, auch nach so vielen Jahren,
so wertvoll und schön und nichts auf der Welt,
kann mir dieses nehmen, weil’s ein Leben lang hält.
Der Duft grüner Zweige belebt meinen Sinn
und ich fühl’ kurze Zeit, dass ich Kind wieder bin!
Das Licht einer Kerze, dieses friedliche Bild,
macht alles um mich so leicht und so mild.
Ich fühle nur Frieden, bin dankbar dafür,
dass ich sie gefunden, diese heimliche Tür,
die ich öffne ganz leise, behutsam und sacht.
Der Schlüssel dafür ist aus Träumen gemacht.
Ein Geheimnis ist’s und nur zu verstehen,
für jene, die manchmal durch dies
Schlüsselloch spähen.
© Renate Harig 1996
Autor:Franz Burger aus Bottrop |
11 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.