"Leben unter Palmen": Bottroper hat seinen Wohnsitz in die Karibik verlagert

Nach dem Frühstück im Urwald schwimmen gehen oder die Wasserfälle beobachten: Rainer Peelorz zeigte uns seine (neue) Heimat auf Kuba.
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Leben wo andere Urlaub machen. Jeden Tag einen Ausblick genießen, den die meisten Deutschen nur von Postkarten oder aus dem Fernsehen kennen.

Rainer Peelorz hat sich für das sonnige Leben auf der Insel der dicken Zigarren, malerischen Gassen und karibischen Rhythmen entschieden. Für das Leben auf Kuba. Der 69-Jährige hat Zeit seines Lebens die ganze Welt bereist. „Ich war viel mit dem Motorrad unterwegs, unter anderem auch in Afrika, und habe schon viele schöne Orte lange vor dem Tourismus-Boom entdeckt“, erzählt der leidenschaftliche Globetrotter.
Schon zu seiner Jugendzeit packte den gebürtigen Bottroper immer wieder das Fernweh, doch mit 21 Jahren kehrte er seiner Heimatstadt schließlich endgültig den Rücken. In Spanien hat er zwischenzeitlich einen längeren Stopp eingelegt, um Deutsch, Sport und Philosophie zu studieren und anschließend 15 Jahre lang zu unterrichten. Auf seinen Reisen zog es ihn später nach Südamerika, Asien, Afrika und Australien. Mit 69 Jahren scheint er nun aber am Ziel angekommen und Wurzeln schlagen zu wollen: seit 2013 hat er seinen festen Wohnsitz in Trinidad an der zentralen Südküste Kubas.

Hier betreibt er zusammen mit einem Freund eine Gastronomie. Von seinem Haus aus führt ein Weg hoch bis zu einer Tabak-Plantage, dahinter liegt der Dschungel.
Der Pensionär hat sein ganzes Leben lang beeindruckende Landschaften, verborgene Orte, unterschiedliche Kulturen und Menschen auf allen Kontinenten des Planeten kennengelernt, „doch Kuba hat es mir einfach angetan,“ erzählt Rainer Peelorz.

Wo befindet sich dieser „Ü30-Club“?

„Die Mentalität der Kubaner ist mit unserer nicht zu vergleichen. Die Offenheit der Menschen in der Karibik ist sehr reizvoll.“
Wieder Mal in der Bundesrepublik unterwegs, wurde der Wahl-Insulaner auf ein Plakat zu einer „Ü30-Party“ aufmerksam. Seine Frage, wo sich denn wohl dieser Club „Ü30“ befinde, musste ihm ein Freund beantworten und richtigstellen, dass es sich dabei um keine Diskothek, sondern um eine Veranstaltungsreihe für Partygänger ab 30 Jahre handelt.

Rainer Peelorz war erstaunt, dass es sowas tatsächlich gibt: „Dieses Schubladendenken ist auf Kuba undenkbar. Dort tanzen und feiern alle Generationen gemeinsam. Jeder mit Jedem, Alt mit Jung, ganz egal.“ Diese Lebensfreude könne natürlich nicht über das niedrige Durchschnittseinkommen und die weit verbreitete Armut der Bevölkerung hinwegtäuschen. Viele Kubaner müssen täglich mit etwas Brot, Reis und Bohnen auskommen.

„Ich selbst brauche keinen Lebensluxus. Darauf habe ich nie Wert gelegt. Wer mal längere Zeit auf Sri Lanka und in Indien gelebt hat, weiß die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu schätzen“, erklärt Rainer Peelorz, der aller Reiselust zum Trotz einen doch recht großen Fleck auf Mutter Erde nicht bereist hat. „Die USA haben mich nie interessiert. Ich war in Kanada und Mexiko, doch alles was dazwischen liegt, reizt mich irgendwie nicht.“

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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