Vom Geist der Weihnacht

Bottrop. „Eigentlich ist Amby eher schüchtern“, sagt Mama Andrea Bringenberg. Amber Lilly kann da nur verschmitzt grinsen. Die achtjährige Bottroperin steht beim Musical „Geist der Weihnacht“ im Essener Colosseum-Theater auf der Bühne.
Amber Lilly spielt Fan, die kleine Schwester von Geizhals Ebenezer Scrooge. Aus Bottrop ist sie das einzige Mädchen, das für eine der Kinderrollen ausgewählt wurde. „Es waren über 50 Mädchen beim Casting, die sich für diese Rolle beworben haben und sechs wurden auserwählt“, blickt Andrea Bringenberg zurück.
„Ich habe so gehofft, dass das klappt“, sagt Amber, „denn ich wollte auch endlich mal selbst auf der Bühne sein und nicht nur zu gucken.“ Ihr Bruder Aaron stand bei einer Düsseldorfer Inszenierung vom Geist der Weihnacht bereits in der Rolle Boy auf den Brettern, die die Welt bedeuten. „Ich war damals noch zu klein, da dürfte man erst ab sechs Jahren mitspielen.“
Das Stück läuft zwar bereits seit dem 20. November, aber Amber hat zwischendurch immer noch Lampenfieber: „Bevor es auf die Bühne geht, habe ich Gänsehaut und bin mir nicht sicher, ob ich meinen Text noch kenne - aber sobald ich LaFee sehe, die den Engel der Weihnacht spielt, ist das vergessen.“
Die Hauptdarsteller hat Amber auch schon persönlich kennengelernt: „LaFee war beim Casting dabei und mit Claus Seiffert, der den Jakob Marley, den verstorbenen Geschäftspartner von Scrooge spielt, habe ich mich schon in der Maske unterhalten. Dem gebe ich übrigens in einer Szene den Regenschirm.“
Amber besucht die dritte Klasse der Fichteschule und ihre Hobbys sind Ballett, Judo und Tennis. „Aber meine Eltern haben mich gebeten, auf zwei dieser Hobbys zu verzichten, so lange ich auf der Bühne stehe, deshalb ist für mich zur Zeit neben dem Musical nur noch Ballett angesagt.“ Eineinhalb Stunden, bevor der erste Vorhang geöffnet wird, muss die Bottroperin da sein. „Meine Mutter flechtet mir vorher Zöpfe - denn meine Haare stecken eh unter einer Haube. Aber Maske und Kostüm stehen dann auf dem Programm.“
Amber Lilly möchte einmal Schauspielerin werden: „Es wäre toll, reich und berühmt zu sein“, schwärmt die Achtjährige. Und ein Vorbild hat sie bereits: „Hannah Montana, also Miley Cyrus ist die Schauspielerin, die mir am besten gefällt.“ Die Serie verfolgt sie gerne im Fernsehen. Mama Andrea, Bankerin, konnte man bereits im Fernsehen sehen: „Ich bin zwischendurch ein Standby, also jemand, der zum Beispiel bei pseudo-dokumentarischen Shows dann auftritt, wenn ein anderer Darsteller ausgefallen ist.“
Amber Lilly wird für den Geist der Weihnacht zum letzten Mal am 1. Weihnachtstag, am 25. Dezember, auf der Bühne stehen. „Das darf alles nicht zu viel werden, es soll ein Hobby sein, dass Spaß macht“, gibt Andrea Bringenberg zu bedenken. Das macht es: „Ich bin so glücklich über die Rolle“, strahlt ihre Tochter.

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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