Schausteller gegen den Wegfall der Kirchhellener Johanneskirmes

Zahlreiche Schausteller protestierten.

"Die Kirchhellener Johanneskirmes gibt es seit vielen hundert Jahren - und jetzt soll sie nicht mehr stattfinden“, empört sich Albert Richter als 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Schaustellerverbände NRW. Er hatte zum offenen Bürgergespräch eingeladen.

Der Termin war gut besucht. Aber es waren hauptsächlich Schausteller und ganze zwei Kirchhellener vor Ort. „Uns will man den Arbeitsplatz wegnehmen“, erklärt Ritter diese sehr unterschiedliche Personenzahl in den beiden Zuhörergruppen.
„Dass es die Johanneskirche nicht mehr geben soll, ist eine vollkommen unbegründete Entscheidung“, ist Ritter überzeugt. „Wir bemängeln, dass mit keinem Schausteller gesprochen wurde, bevor dieser Entschluss gefasst wurde. Im Gespräch mit Oberbürgermeister Tischler haben wir erfahren, dass das in die Zuständigkeit der Kirchhellener Bezirksvertretung falle.“
Die Absage war finanziell begründet: 1500 Euro fehlten. „Schulen, Kindergärten oder die Feuerwehr sind wichtiger - wir müssen schließlich mit dem wenigen Geld haushalten“, begründet Bernhard Steinmann die damalige Entscheidung.
„Als wir erfahren haben, dass es finanzielle Gründe sind, die der Kirmes im Weg stehen, haben wir Alternativen aufgezeigt. Die Kirmes wird die Stadt nichts kosten, da wir uns ums Fegen, um Hydranten oder Straßensperrung selbst kümmern werden. Aber die BV ist bei ihrem Verbot geblieben. Wir fühlen uns verschaukelt, denn seit eineinhalb Jahren sind wir mit allen Ebenen der Politik im Gespräch. “
Eine Sitzung der Bezirksvertretung steht vor dem letzen Samstag im Juni, der Zeitpunkt, zu dem die Johanneskirmes bislang stattfand, nicht mehr auf dem Programm. „Vielleicht kann es ja zu diesem Thema eine Sondersitzung der Bezirksvertretung geben“, regte Ritter an. „Die Kirmes ist nicht mehr so gut bestückt und besucht wie in früheren Jahren“, gab Uli Scharun als Vorsitzender der Werbegemeinschaft zu bedenken. „Die Freizeitmöglichkeiten haben sich gewandelt - die Zeiten werden schwieriger, auch für den Einzelhandel. Bei vielen Veranstaltungen gibt es Straßensperrungen - wenn es die für eine Woche gäbe, hätten wir ein Problem - wenn wir damit aber gut klar kommen würden, befürworten wir die Kirmes.“ Ritter schlug vor, sich mit der Werbegemeinschaft an den Runden Tisch zu setzen.
Für 2015 will Albert Ritter erneut einen Antrag für die Johanneskirmes stellen. Ein Sicherheitskonzept hatte Ritter aktuell nicht machen lassen: „Wenn das gewünscht wird, hätte uns die Koordinierungsstelle vorher informieren müssen. Aber es wäre nicht die erste Kirmes, bei der so etwas nicht benötigt wird.“

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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