Wer wird Oberbürgermeister? Amtsinhaber Bernd Tischler

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Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Dann rennt Bernd Tischler durch den Wald, und das ist so ziemlich die einzige Gelegenheit am Tag, mit sich und seinen Gedanken ganz in Ruhe allein sein zu können.

„Mir hilft das, mit der Belastung, die die große Verantwortung in dem Amt natürlich mit sich bringt, klar zu kommen“, sagt der Oberbürgermeister und Marathonläufer. Sein Terminkalender ist pickepacke voll, aber „es macht Freude, weil man etwas bewegen kann“, so Tischler. Ob Vereinsjubiläum, Ausstellungseröffnung oder Stadtrundfahrt - wenn er es einrichten kann, ist Bernd Tischler auch bei solchen Veranstaltungen gerne dabei.

Geboren ist der 55-Jährige in Hilden, aufgewachsen in der Nähe von Düsseldorf. Inzwischen aber geht Tischler locker als Ruhri durch - keine Rede, die er nicht mit „Glückauf“ beendet. Als er 1989 aus beruflichen Gründen nach Bottrop kam, sei er sofort so freundlich und herzlich aufgenommen worden, erinnert sich der Oberbürgermeister. „Mich fasziniert, was für ein stolzes Selbstbewusstsein inzwischen im Ruhrgebiet und auch in Bottrop herrscht“, erklärt er.

„Ja, das Amt verändert einen schon“, räumt Bernd Tischler ein, und gibt auch zu, dass seine Familie immer wieder zu kurz kommt. Und nicht nur die. „Ich würde gerne mehr im Garten machen, mehr lesen, mehr reisen“, zählt der Oberbürgermeister auf. Bereut aber hat er während seiner ersten Amtsperiode nichts. Seine größte Freude kann Bernd Tischler allerdings sofort nennen: „Der Sieg bei Innovation City“, kommt wie aus der Pistole geschossen die Antwort. „Das war schon etwas Besonderes.“

Fünf Stichworte - fünf Antworten

BERGBAU: Auf den Wegfall dieser Arbeits- und Ausbildungsplätze müssen Antworten gefunden werden. Die Wirtschaftsförderung ist dabei ein Schwerpunktthema. Wir wollen tragfähige Konzepte zur schnellstmöglichen Aktivierung von Bergbauflächen entwickeln. Schon vor 2018 wollen wir freie Teilflächen der ehemaligen Bergbaustandorte aktivieren. Ziel muss es sein, Firmen in Bottrop anzusiedeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Belegschaft darf nicht ins Bergfreie fallen.

FINANZEN: Die Teilnahme am Stärkungspakt ist ohne Alternative. Ohne sie wäre die Stadt in absehbarer Zeit überschuldet und handlungsunfähig. Die Finanzprobleme sind keineswegs hausgemacht. Wir drängen daher auf eine weitere Entlastung der Kommunen durch den Bund. Sie muss jetzt erfolgen und darf nicht verschoben werden.Trotzdem müssen wir unseren Beitrag zur Stabilisierung der Finanzen leisten.

INFRASTRUKTUR und INNENSTADT: Mit dem neuen ZOB und dem Berliner Platz haben wir viel erreicht. Nun stehen die Neugestaltung der Fußgängerzone der Gladbecker Straße und des Trapezes sowie das Hansa Center auf der Agenda der nächsten Jahre. Marode Straßen und Bürgersteige wollen wir unter Beachtung der Barrierefreiheit instandsetzen. Die A52 zwischen der A2 und der A42 mit entsprechendem Lärmschutz muss ausgebaut werden, das Radwegenetz erweitert werden.

SCHULE und BILDUNG: Bildung ist eine entscheidende Ressource für die Entwicklung unserer Stadt und der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe für jeden Einzelnen. Zur Sicherung der Chancengleichheit brauchen wir verlässliche Bildungsangebote von der U3-Betreuung bis zur Hochschule. Um den optimalen Bildungsabschluss zu ermöglichen, brauchen wir ein durchlässiges Schulsystem.

INNOVATION CITY: Es wird immer deutlicher, wie gut das Projekt Innovation City für Bottrop ist. Wir haben national wie international an Reputation gewonnen, aktuell können wir uns über Firmenansiedlungen freuen, die sonst nicht nach Bottrop gekommen wären. Auch die örtlichen Betriebe profitieren. Ende März hat eine Zwischenbilanz ergeben, dass rund 32,5 Millionen Euro in Bottrop investiert wurde. Hinzu kommen noch die privaten Ausgaben, die größenteils dem örtlichen Handwerk zugute kommen. Unsere Stadt wird durch Investitionen noch attraktiver. Der Masterplan „Klimagerechter Stadtumbau“ hilft, weitere Finanzmittel für Bottrop zu gewinnen.

Bernd Tischler
Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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