Schlaganfall-Therapie: Es geht um jede Sekunde

Im Knappschaftskrankenhaus fand eine Fortbildung statt, in der sich Ärzte im Bereich der Schlaganfall-Diagnostik und -Therapie auf den neuesten medizinischen Stand gebracht haben. | Foto: privat
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Je schneller ein Patient mit einem Schlaganfall behandelt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, bleibende Schäden im Gehirn und damit verbundene Behinderungen zu verhindern. Im Knappschaftskrankenhaus fand eine spezielle Fortbildung statt, in der sich Ärzte im Bereich der Schlaganfall-Diagnostik und -Therapie auf den neuesten medizinischen Stand bringen konnten.
Auf dem Gebiet der Schlaganfall-Diagnostik und Therapie hat sich in den letzten Jahren viel getan – was für Patienten gut ist und für die Organisationseinheiten in den Krankenhäusern Umstellungen nach sich zieht. Die Bildung von Netzwerkarbeit und -strukturen ist aus diesem Grund unabdingbar. Inhaltlich wurde das Programm in zwei Sitzungen gegliedert. Im ersten Teil ging es um die Diagnostik und den Behandlungsworkflow bei akutem Schlaganfall. Im zweiten Teil ging es um die Studienlage bezüglich neuer Therapien und um Netzwerkstrukturen bei der Schlaganfallversorgung im Ruhrgebiet.
“Der Schlaganfall verursacht in den meisten Fällen keinen Schmerz. Patienten müssen ihre Symptome richtig deuten und erkennen. Stellt man zum Beispiel plötzlich Lähmungen fest oder kommt es zu Sprachstörungen, Sehstörungen et cetera, so sollte es nur eine Reaktion geben: „Rettungswagen und Notarzt müssen sofort alarmiert werden,“ so Dr. Svenja Hennigs, Chefärztin der Klinik für interventionelle Radiologie am KK Bottrop und Organisatorin der Veranstaltung.
Ab Schlaganfallbeginn gehen pro Minute 1,9 Millionen Gehirnzellen zugrunde und die Lebenszeit wird um 3,1 Wochen reduziert – gerechnet auf 1 Stunde bedeutet dies 120 Millionen Gehirnzellen und 3,6 Jahre Lebenszeitverkürzung.
Aktuell erleiden etwa 80 Prozent aller Patienten den Schlaganfall durch ein Gerinnsel. Die restlichen 20 Prozent erleiden durch Hirnblutungen einen Schlaganfall. Neben der medikamentösen Behandlung werden bei ca. 5 Prozent der Patienten die Gerinnsel mit Katheter entfernt/abgesaugt. Dies ist eine neue Methode, die aufgrund der aktuellen Studien bei größeren Gerinnseln zusätzlich zur medikamentösen Auflösung angewandt wird und große Erfolge aufweist.
Das Knappschaftskrankenhaus Bottrop führt diese Eingriffe jährlich mehrfach durch. „Im Umkreis sind wir eines der wenigen Krankenhäuser, die solche Eingriffe durchführen,“ ergänzt Dr. Hennigs. Auch hier ist der Zeitfaktor das wichtigste. Die Patienten werden von der spezialisierten Schlaganfalleinheit der Neurologischen Klinik am KK Bottrop aufgenommen (Chefarzt Dr. med. R. Dux), dann sofort diagnostiziert und die adäquate Behandlung unverzüglich eingeleitet. Im Rahmen der Gerinnselabsaugung (Thrombektomie) ist dies ein interdisziplinärer Vorgang unter Beteiligung der Abteilungen für Neurologie, Radiologie und Anästhesie (Chefarzt Dr. med. M. Frommer).

Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

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