Zweite Folge des Gesundheitstalks „Bottrop informier Dich“ drehte sich um das Thema Impfen

Apotheker Peter Stadtmann, Dr. Christian Marga, Leiter des Bottroper Gesundheitsamtes, Moderator Lennart Hemme und der Allgemeinmediziner Rainer Lukaschek bei „Bottrop informier Dich“. | Foto: Michael Kaprol
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  • Apotheker Peter Stadtmann, Dr. Christian Marga, Leiter des Bottroper Gesundheitsamtes, Moderator Lennart Hemme und der Allgemeinmediziner Rainer Lukaschek bei „Bottrop informier Dich“.
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Impfen - kleiner Pieks oder großes Problem? Um dieses Thema drehte sich über zweieinhalb Stunden lang die Diskussion beim zweiten Gesundheitstalk „Bottrop informier dich“ in der Alten Börse.

Auf dem Podium saßen neben REL-Moderator Lennart Hemme, der auch diesmal wieder durch den Abend führte, der Apotheker Peter Stadtmann, der Leiter des Bottroper Gesundheitsamtes Dr. Christian Marga, der Allgemeinmediziner Rainer Lukaschek und die Kinderärztin Dr. Elisabeth Borgmann. Oberbürgermeister Bernd Tischler hatte wieder die Schirmherrschaft übernommen und schickte ein Grußwort.

Dass es nicht unbedingt reicht, einen Blick in seinen Impfpass zu tun um zu wissen, ob man ausreichend geschützt ist, machte Rainer Lukaschek gleich zu Beginn deutlich: „Man muss jede einzelne Impfung durchgehen.“ Er ist kein Freund davon, jeden „Pieks“ zu verabreichen, der theoretisch möglich wäre. „Man muss auch Krankheiten durchmachen, das Immunsystem muss lernen“, sagt Rainer Lukaschek.

„Tetanus, Diphterie, Polio und Masern“ zählt die Kinderärztin Dr. Elisabeth Borgmann die vier Impfungen auf, die sie für unabdingbar hält. „Das sind auch die, bei denen ich die größte Überzeugungsarbeit leiste.“ Von einer Impfpflicht, wie sie derzeit diskutiert wird, hält sie aber aus verschiedenen Gründen gar nichts.

„Impfungen haben etwas faszinierendes“, sagt Dr. Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Christian Marga, „sie schützen auch Personen, die noch nicht impffähig sind.“ Er hält es für ausgesprochen wichtig, dass die Durchimpfungsquote möglichst hoch liegt - in Bottrop bei 95 Prozent. Dies ermöglicht den sogenannten „Herdenschutz“. Auch die in Bottrop ankommenden Flüchtlinge bekommen diese Impfangebote.

„Natürlich ist das Impfen ein Markt, aber die Pharmaindustrie hat auch eine ethische Verpflichtung“, hält Apotheker Peter Stadtmann den Kritikern entgegen, die hinter Impfaufrufen vor allem ein großes geschäftliches Interesse vermuten. „Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, Leben zu schützen, bin ich erstmal dafür“, sagt er.
Nachdem die vier Gesundheits-Experten auf dem Podium Gelegenheit hatten, sich zu äußern, wurde die Diskussion mit dem Publikum eröffnet. Obwohl das schöne Wetter weniger Besucher zu „Bottrop informier Dich“ gelockt hatte als erwartet, entspann sich ein reger Meinungsaustausch.

„Soll ich mein Kind früh impfen, oder gibt es die Möglichkeit, diesen Termin hinauszuzögern?“ war nur eine der Fragen, die junge Eltern beschäftigte. Ein Großvater wollte von den Ärzten Auskunft darüber haben, ob er möglicherweise seine Enkelkinder gefährden könnte, wenn sein Impfschutz nicht mehr ausreichend vorhanden ist. „Gibt es Zusammenhänge zwischen Impfungen und Allergien oder einem generell schwachen Immunsystem?“, so ein anderer Themenkomplex .

Nach der Sommerpause wird es eine weitere Folge des Gesundheitstalks „Bottrop informier Dich“, einer Gemeinschaftsaktion des Stadtspiegels, Radio REL, der Alten Apotheke und der Volksbank, geben. Im September lautet das Thema dann „Krebs und die Möglichkeiten der Früherkennung“.

Apotheker Peter Stadtmann, Dr. Christian Marga, Leiter des Bottroper Gesundheitsamtes, Moderator Lennart Hemme und der Allgemeinmediziner Rainer Lukaschek bei „Bottrop informier Dich“. | Foto: Michael Kaprol
Dr. Elisabeth Borgmann | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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