Finalrunde der Frauen-Judo-Bundesliga: Die Bronzemedaille um den Hals

Am Samstag, 09. Oktober fand in der Dieter-Renz-Halle in Bottrop die Finalrunde der Judo-Bundesliga der Frauen statt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins schafften es die Piratinnen, eine Medaille zu erklimmen. Auch für die Stadt Bottrop bedeutete dies ein einmaliges Ereignis, denn noch nie hatte eine Mannschaft in einer olympischen Disziplin auf der Deutschen Meisterschaft eine Medaille geholt.
Nach dem ersten Tabellenplatz in der Gruppe Nord wurde der JC66 Bottrop in dieser Finalrunde direkt in das Halbfinale gesetzt und hatte schon mal Bronze sicher. Doch die Piratinnen wollten mehr. Im Viertelfinale standen sich Mönchengladbach und Wiesbaden gegenüber. Die Wiesbadener wurden ganz knapp und wegen einer schlechteren Unterbewertung in der Gruppe Süd Zweiter. In ihren Reihen standen viele Weltklasse-Athletinnen wie die Ukrainerin Cherniak (Fünfte der Weltmeisterschaft 2015), die Rumänin Florian (Vize-Europameisterin 2016 U23) oder die Polin Podolak (Weltmeisterin 2013 U21), sowie viele Deutsche Kämpferinnen, die ebenfalls der internationalen Spitze angehören (z.B. Selja Ballhaus, Weltmeisterin 2017 U18). Das Team aus Bottrop hatte ebenfalls viele Stärken vorzuweisen, aber nicht im gleichen Umfang wie Wiesbaden. Dennoch hielten die Piratin-nen einen Sieg vor heimischem Publikum nicht für unmöglich. Dafür hätte aber alles stimmen müssen und das kleine Quäntchen Glück hätte auch dazugehören müssen.

Das Team von Wiesbaden beeindruckte im Viertelfinale mit einem gnadenlosen 13:1-Sieg gegen Mönchenglad-bach. Somit war klar, wie schwer die Aufgabe für die Piratinnen sein würde. Nach einem 5:2 im ersten Durchgang mit Siegen auf Bottroper Seite durch die Niederländerinnen Guusje Steenhuis -78 kg und Tessie Savelkouls +78 kg, war die Hoffnung auf einen Sieg so gut wie verflogen. Es ging im zweiten Durchgang vor allem um die Ehre. Aber auch diesmal holten nur Steenhuis und Savelkouls die Punkte. Am Ende hieß es 10:4 für Wiesbaden.

Trainer Wolfgang Amoussou war aber nicht enttäuscht: „Meine Mädels haben alles gegeben und es ist das, was für mich zählt. Man muss auch akzeptieren können, wenn der Gegner stärker war. Wir haben mit diesem Ergebnis Geschichte geschrieben. Wir müssen noch an manchen Schrauben drehen, damit wir den Anschluss an die absolute Spitze bekommen, aber wir sind auf einem guten Weg dahin. Die Nachwuchspiratinnen und -piraten waren alle als Fans vor Ort und sie haben gesehen, wie es die Großen vorgemacht haben. Mit dieser Dynamik bin ich zuversichtlich“.

Teammanager Guido Materzok sah das Ganze auch positiv: „Die Top-Teams aus dem Süden sind Finanzstärker als wir. In jedem Team war mindestens eine Athletin, die schon einmal für uns gekämpft hat. Mit der Zeit werden wir aber siegen. Bottrop ist dabei, sich als Judostadt zu etablieren und das kann man nicht mehr ignorieren. Der Nachwuchs ‚macht alles platt‘, die Frauenbundesliga wird immer erfolgreicher. Auch wir entwickeln uns zu einer Macht, also nehmen wir gern die Bronzemedaille mit nach Hause.“

Im Finale verlor Wiesbaden nur ganz knapp gegen Backnang. Am Ende stand es 7:7 mit einer Unterbewertung von 58:67.

Weitere Informationen zu Verein, den Ligen und dem Training finden Sie jeder Zeit unter www.jc66.de.

Autor:

Jürgen Ehlert aus Bottrop

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