Auf gute Nachbarschaft: Siedlergemeinschaft Grutholz besteht seit 66 Jahren

Winfried Hetzel (v.l.), Carsten Kuchler, Christian Gerhardus und Uwe Epkenhaus vom Vorstand der Siedlergemeinschaft Grutholz mit einigen Exemplaren des „Grutholz-Kuriers“, der seit 20 Jahren erscheint.
  • Winfried Hetzel (v.l.), Carsten Kuchler, Christian Gerhardus und Uwe Epkenhaus vom Vorstand der Siedlergemeinschaft Grutholz mit einigen Exemplaren des „Grutholz-Kuriers“, der seit 20 Jahren erscheint.
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„Die Nachbarschaftshilfe und -pflege ist immer noch von Bedeutung“, sagt Uwe Epkenhaus, Beisitzer der Siedlergemeinschaft Grutholz. Seit 66 Jahren besteht die Gemeinschaft, die mittlerweile 215 Siedlerstellen mit etwa 400 Personen umfasst.

Gegründet wurde die Siedlergemeinschaft Grutholz als „Leidens- und Notgemeinschaft nach dem Krieg“, erzählt Epkenhaus. Doch daraus habe sich längst eine Interessengemeinschaft entwickelt.
Hintergrund des Zusammenschlusses der Nachbarn und Bauherrn im Jahr 1949 in dem Gebiet, das heute den Bereich zwischen Bahnhofstraße, Am Graben, Habinghorster Straße (B 235) und Maslingstraße umfasst, waren „baurechtliche Aufgabenstellungen, von denen man vermutete, sie gemeinsam besser bewerkstelligen zu können“, so Epkenhaus.

Nach dem Krieg war "Muskelhypothek" gefragt

Da Geld fehlte, war in den Nachkriegsjahren „Muskelhypothek“ gefragt, um die Häuser mit Hilfe der Familie und der Nachbarn zu bauen. Ende 1948 war das erste Eigenheim fertig. Die eigentliche Entstehungsphase der Siedlung am Grutholz war 1950 mit den Häusern an der Jupiterstraße abgeschlossen. „Danach wurden noch Baulücken gefüllt“, weiß Epkenhaus.
Wer ein Haus in der Siedlung bezieht, muss nicht Mitglied der Siedlergemeinschaft werden. Viele Mitglieder schätzen aber den Zusammenhalt der Gemeinschaft. „Als wir gebaut haben, kannten wir keinen, aber nach dem ersten Fest, an dem wir teilgenommen haben, war man mittendrin“, erinnert sich Winfried Hetzel, stellvertretender Vorsitzender, der seit ungefähr 25 Jahren in der Siedlung wohnt. Auch Carsten Kuchler, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender, stellte nach seinem Herzug im Jahr 2010 fest, dass „die Kontakte hier viel ausgeprägter sind“ als in der Siedlung, in der er zuvor wohnte.
Wer sich der Siedlergemeinschaft anschließt, hat außerdem finanzielle Vorteile. Denn wie der Vorsitzende Christian Gerhardus erklärt, werden beispielsweise für Düngemittel und Heizöl Sammelbestellungen aufgegeben. „Da können wir gute Preise aushandeln, von denen jede Siedlerstelle profitiert“, so Gerhardus. Auch bei Versicherungen sei man günstiger gestellt, ergänzt Hetzel.

Gesellige Veranstaltungen

Zum gegenseitigen Austausch der Siedler tragen zahlreiche gesellige Veranstaltungen bei. Sie reichen vom Sommerfest über den Plausch bei Kaffee und Kuchen für Senioren und die Nikolausfeier für Kinder bis zu Studienfahrten.
Hinzu kommen informative Veranstaltungen, zum Beispiel zum Baum- und Strauchschnitt und zum Emissionsschutzgesetz. Referenten dafür finden sich häufig in den eigenen Reihen der Siedler. „Es gibt kein Thema, das die Allgemeinheit betrifft, das wir nicht beackern“, so Hetzel.
Was in der Siedlung passiert, wird seit 20 Jahren im „Grutholz-Kurier“ dokumentiert. Drei bis vier Mal pro Jahr publiziert Uwe Epkenhaus mit der Hilfe von Gastautoren Veranstaltungshinweise, Rückblicke, aber auch Artikel über rechtliche Neuigkeiten, etwa zur Pflegeversicherung und zum Nachbarschaftsrecht.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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