Altstadtmarkt: Casconcept übt heftige Kritik am EUV

Brachten ihre Verärgerung deutlich zum Ausdruck: Matthias Zimmer (v.l.), Ralph Potthoff-Kowol und Markus Göke. Foto: Möhlmeier
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Die Baumaßnahme am Altstadtmarkt sei eine Operation am offenen Herzen, hatte Matthias Zimmer, Vorsitzender der Standortgemeinschaft Casconcept, zu Beginn der Arbeiten im vergangenen Jahr erklärt. "Bleiben Sie entspannt. Wir bauen hier keinen Flughafen", habe EUV-Chef Michael Werner daraufhin erwidert. Nachdem am Dienstag (10. Mai) bekannt wurde, dass der zweite Bauabschnitt neu ausgeschrieben werden muss, sprachen Matthias Zimmer, Ralph Potthoff-Kowol und Markus Göke von der Standortgemeinschaft Casconcept angesichts der erneuten Verzögerung und Verteuerung Klartext und brachten ihre Verärgerung im kurzfristig anberaumten Pressegespräch deutlich zum Ausdruck

"Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden überboten", erklärte Matthias Zimmer.
Fehlende Kommunikationskultur, Intransparenz, Desinformation und Misswirtschaft sind die Hauptkritikpunkte der Standortgemeinschaft.
• Vor Beginn der Maßnahme sei ein regelmäßiges Jour fixe vereinbart worden. Dies sollte alle zwei Wochen, bei Bedarf einmal wöchentlich, stattfinden. "Seit sieben Wochen führt man mit uns keine Gespräche", so Zimmer.
• "Wir haben Unterstützung bei der Ausschreibung angeboten", sagt Ralph Potthoff-Kowol. Es habe jedoch keinerlei Bereitschaft gegeben, sich bei der Ausschreibung und den entsprechenden Vertragsstrafen bei Verzug beraten zu lassen.
• Im März war bekannt geworden, dass der Untergrund auf dem Marktplatz aufgearbeitet werden musste. Die Folgen: Mehrkosten in Höhe von 64.000 Euro und eine Verzögerung der Bauzeit um rund drei Wochen. Damals wie heute hatte Casconcept die Frage in den Raum gestellt, wer die im Vorfeld der Marktplatzumgestaltung durchgeführten acht bis zehn Bohrungen in Auftrag gegeben und wer sie durchgeführt habe.
• Nach mehrmaliger Aufforderung habe man am 17. März den ersten Bauzeitenplan erhalten. Auf die Frage, wie viel Zeitpuffer eingebaut sei, habe man die Antwort erhalten, dass man das nicht sagen könne.
• Seit Beginn der Pflasterarbeiten sollten zwei Kolonnen auf dem Altstadtmarkt arbeiten. "Es war aber nur eine hier. Es fehlt die Sensibilität, dass Einzelhändler um ihre Existenzen kämpfen müssen."
• Nun weitere Mehrkosten und die Verpflichtung, den zweiten Bauabschnitt neu auszuschreiben. Dass der im Bürgerworkshop ausgewählte spanische Granitstein 60 Euro pro Quadratmeter mehr koste, als sein portugiesisches Pendant, hätte doch bekannt sein müssen.
"Was würde ein privater Bauherr sagen, wenn sein Architekt ihm eröffnete, dass sein Haus nicht 250.000 Euro, sondern 350.000 Euro kostet und er statt im Januar erst im Herbst einziehen kann?", fragt sich Ralph Potthoff-Kowol angesichts der erneuten Kostensteigerung und zeitlichen Verzögerung.
Markus Göke sprach von einer "Fehlplanung". Und zu dieser müsse man auch stehen, so Potthoff-Kowol. "Ein Bekenntnis gehört dazu. Was wir gehört haben, sind inakzeptable Aussagen. Als sei das Ganze fremdbestimmt und man könne es daher nicht beeinflussen."
Die Art und Weise, wie die Baustelle betrieben werde, sei nicht mehr tragbar, sagt Zimmer.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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