Garten des Gedenkens: Erste Dauergrabpflegefläche auf dem Ickerner Friedhof

Einen Garten des Gedenkens gibt es jetzt auf dem Ickerner Friedhof. Im Außenbereich sind Erdbestattungen vorgesehen, der Mittelteil ist Urnengräbern vorbehalten.
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  • hochgeladen von Vera Demuth

Großer Nachfrage erfreuen sich die Gärten des Gedenkens. Nachdem bereits drei auf dem Waldfriedhof in Bladenhorst und einer in Henrichenburg eröffnet wurden, folgt nun der stadtweit fünfte auf dem Friedhof in Ickern.

Die etwa 350 Quadratmeter große Fläche bietet Platz für 36 Erdbestattungen in Reihen- oder Wahlgräbern, 13 Urnenwahlgräber sowie 27 Urnenreihengräber. Für alle Grabstätten ist eine einheitliche Gestaltung mit Bodendeckern vorgesehen, und auch die Grabsteine werden alle aus demselben Ruhrsandstein gefertigt sein. Den Angehörigen bleibt die Möglichkeit, das Grab mit Vase, Lampe oder Pflanzschale zu schmücken, aber das ist auch so gewollt – sowohl von der Stadt als auch von den Hinterbliebenen selbst.
Denn um die Pflege des Grabs kümmert sich während der gesamten Zeit die Friedhofsgärtnerei Melzner, die die Fläche für den Garten des Gedenkens von der Stadt gepachtet hat. Verantwortlich für das Feld in Ickern ist Mitarbeiter Alexander Rogalski.
Um die dauerhafte Pflege sicherzustellen, schließen die Angehörigen für ein Grab einen 30-Jahres-Dauergrabpflegevertrag ab und für ein Urnengrab einen Vertrag, der über 20 Jahre läuft. Neben den Kosten für die Dauerpflege fallen für eine Grabstätte im Garten des Gedenkens die üblichen städtischen Gebühren für das Nutzungsrecht und die Beisetzung an. "Am ersten Tag wissen die Leute, welche Kosten dauerhaft für die gesamten 30 oder 20 Jahre auf sie zukommen", erläutert Friedhofsgärtner Rüdiger Melzner das Prinzip.

"Qualitativ hochwertiges Segment"

Von Seiten der Stadt und auch der örtlichen Bestatter begrüßt man den neuen Garten des Gedenkens in Ickern. "Es gibt Probleme im Friedhofswesen, und wir haben Schwierigkeiten, die Flächen zu füllen", schildert Klaus Breuer, Leiter des Bereichs Stadtgrün und Friedhofswesen, die Situation. Grabfelder wie der Garten des Gedenkens "sind das qualitativ hochwertige Segment, das wir haben wollen". Daher hoffe auf man mehr dieser Felder, sagt Breuer, und betont, dass die Möglichkeit, eines anzulegen, auch anderen Friedhofsgärtnern offenstünde.
"Wir sind froh über die Anlage, denn die Nachfrage besteht", bestätigt Bestatter Heinrich Gösmann, während Bestatter Ludger Bialas erläutert, dass solche Gärten dem Trend zu pflegefreien Gräbern entgegenkämen.
Denn wie auch Rüdiger Melzner weiß, haben ältere und alleinstehende Hinterbliebene zunehmend Bedenken, die Grabpflege selbst zu übernehmen. „Außerdem gibt es keine ungepflegten Gräber links und rechts neben an. Solche Klagen hört man auch immer wieder“, so Melzner.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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