Ickerner findet Stahlhelm bei Gartenarbeiten

Jessica Nölkenhöner mit dem Stahlhelm.
3Bilder

"Zuerst dachte ich, es sei ein großer Stein. Doch dann hatte ich einen großen Klumpen auf der Schüppe", erzählt Marc Nölkenhöner. Bei näherer Betrachtung entpuppte sich dieser Klumpen als Stahlhelm, der schon Jahrzehnte im Boden gelegen haben muss.

Den ungewöhnlichen Fund machte der 42-jährige Ickerner beim Umgraben eines Beetes. Es liegt nur wenige Zentimeter neben einer Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg im Hinterland der Lerchenstraße. Dort lag der metallene Zeitzeuge in nur etwa 50 Zentimetern Tiefe.

Viele Fragen

Die Sorge von Jessica Nölkenhöner (45), "dass wir auch noch den Rest des Soldaten finden würden", erwies sich als unbegründet. "Es war schon etwas merkwürdig, ein Stück Geschichte in der Hand zu halten. Was war das für ein Mensch? Was hat der erlebt? Hat er hier Schutz gesucht? War das ein Befreier?" Diese Fragen gingen Jessica Nölkenhöner durch den Kopf.

"Das Loch im Helm ist erst bei der Bergung entstanden. Er war oben ganz dünn. Nur die Erde ging ab", erinnert sich Ehemann Marc. Ansonsten ist der Helm sozusagen mit einer Kieskruste behaftet. Es sei vermutlich ein amerikanischer Stahlhelm. Genau wissen sie das nicht.

Gerne würden sie jedoch mehr erfahren. Über den Helm. Und die Betonbunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Denn die ist zwar sozusagen ein stiller Nachbar, aber für die Grundstückseigentümer ansonsten tabu. "Der Bunker, der regelmäßig von Experten überprüft wird, ist verschlossen. Wir dürfen ihn außen sauber halten, von Unkraut säubern. Aber baulich darf daran nichts verändert werden. Der Bunker diente im Krieg auch den vielen Menschen als Schutzraum, die auf den benachbarten Zechen und Industrieanlagen gearbeitet haben", weiß das Ehepaar Nölkenhöner. Und dass es weitere Stollen und Bunkersysteme in der Umgebung gab.

Vor etwa zehn Jahren, bevor die Häuser und Grundstücke verkauft worden seien, hätten Luftbildauswertungen von ihrem Grund und Boden stattgefunden. Damals seien aber keine Verdachtsmomente etwa auf im Boden verdeckt liegende Blindgänger gefunden worden.
"Ausgrabungen" hat Marc Nölkenhöner schon viele in seinem Garten gemacht. Seit 2004 wohnen er und seine Frau Jessica an der Lerchenstraße. Zunächst als Mieter, später dann als Eigentümer. "Nach und nach haben wir den Garten hergerichtet. Außer einer Menge Steine und viel Müll haben wir nichts Aufregendes gefunden."

Zukunft offen

Als jetzt das letzte Stück eines großen Beetes mit viel Energie und einem Spaten bearbeitet wurde, weil ohnehin ein Stück Mauer erneuert werden musste, kam es zu dem Zufallsfund.
Was Jessica und Marc mit dem Stahlhelm aus Kriegszeiten machen werden, haben sie noch nicht endgültig entschieden. Nur soviel steht fest: Sie möchten erst einmal mehr über Helm und Bunkeranlage erfahren.

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.