"Ma Vanessa" kehrt zurück

Vanessa Koczwara besuchte die Kinder und Jugendlichen im Kinder Paradise.
  • Vanessa Koczwara besuchte die Kinder und Jugendlichen im Kinder Paradise.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

„Als ich aus dem Taxi stieg, konnte ich vor lauter Tränen in den Augen kaum noch etwas sehen. Dann liefen die Kinder in meine Richtung. Ihre Schreie hallten über den ganzen Hof: ‚Ma Vanessa!‘“ Vanessa Koczwara (24) aus Castrop-Rauxel kehrte jetzt an den Ort zurück, an dem sie im Jahr 2011 für 98 Tage gearbeitet hatte: Das Kinderheim „Kinder Paradise“ in Prampram (Ghana).

Rund 116 Waisen-, Straßenkinder und Kinder behinderter Eltern, die sich nicht um sie kümmern können, leben im „Kinder Paradise“. Die gemeinnützige Nicht-Regierungs-Organisation wurde 1998 von Ghanaern und Deutschen gegründet.
„Ich hatte Angst, dass mich die Kinder nicht wiedererkennen. Schließlich ist es ein Kommen und Gehen von Freiwilligen“, sagt Vanessa Koczwara. Doch die Kinder wussten genau, wer sie da besuchen kam. „Sie haben mich gefragt, warum ich denn weine. Ich habe ihnen erklärt, dass das Freudentränen sind.“
Mit ihrer Rückkehr ins „Kinder Paradise“ löste die Studentin der Sozialen Arbeit (auch) ein Versprechen ein, das sie vor ihrer Abreise gegeben hatte. Und daran erinnerten sich die Kinder noch genau. „Du hast immer gesagt, dass du wieder kommst. Und jetzt bist du wirklich hier“, freuten sie sich. „Andere haben uns das auch schon versprochen. Aber sie kamen nicht zurück.“

Nicht so Vanessa Koczwara. „Für mich war klar, dass ich irgendwann zurückkehren würde“, sagt sie. „Die Menschen in Ghana sind freundlich, offen, tolerant und strahlen ein positives Lebensgefühl aus, obwohl sie so wenig haben“, hatte die junge Frau aus Rauxel nach ihrem letzten Aufenthalt gesagt. Und das sei auch immer noch der Fall. „Die Sehnsucht wird wohl nie enden.“
Wird es also eine Rückkehr geben? „Ich denke schon“, lächelt Vanessa. Denn da ist ja noch die Sache mit den Fotos. „Ich habe den Kindern viele Bilder vom letzten Aufenthalt mitgebracht. Als wir sie zusammen durchsahen, haben sie bestimmte Fotos vermisst. Also sagten sie zu mir: ‚Wenn du wiederkommst, bring sie bitte mit...‘“

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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