Radfahrer in der Fußgängerzone: Dauerlösung soll her

Die Testphase ist vorbei. Nun soll ganztägiger Fahrradverkehr durch die Altstadt dauerhaft möglich werden. So jedenfalls sieht es eine entsprechende Beschlussvorlage vor.
  • Die Testphase ist vorbei. Nun soll ganztägiger Fahrradverkehr durch die Altstadt dauerhaft möglich werden. So jedenfalls sieht es eine entsprechende Beschlussvorlage vor.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Die versuchsweise Öffnung der Altstadt-Fußgängerzone für Radfahrer soll eine Dauerlösung werden. So jedenfalls sieht es ein entsprechender Beschlussvorschlag vor, der zunächst während der Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag (17. November), 17 Uhr, im Ratssaal auf den Tisch kommt.

Wörtlich heißt es: „Aufgrund der positiven Erfahrungen seit Einführung des dauerhaften Radverkehrs in der Altstadt schlägt die Verwaltung vor, die jetzige Regelung bis auf Weiteres beizubehalten.“

Der Beschluss der Ampel-Koalition, die Fußgängerzone in einer halbjährigen Probephase für Radfahrer zu öffnen, war kontrovers diskutiert worden. CDU und FWI hatten beispielsweise eine Unterschriftenaktion gegen die Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr ins Leben gerufen und über tausend Unterschriften gesammelt.

Im Oktober, so geht es aus den Unterlagen zum Umweltausschuss hervor, waren Polizei, ADFC und die Werbegemeinschaft Casconcept von der Verwaltung angeschrieben und gebeten worden, „mitzuteilen, wie die gemachten Erfahrungen nach der Erprobungsphase mit der neuen Verkehrsregelung sind und ob eine Beibehaltung wünschenswert wäre.“ Alle hätten sich dafür ausgesprochen, die jetzige Regelung beizubehalten.

ADFC
Sowohl ADFC als auch Casconcept hatten ihre Mitglieder befragt. Beim ADFC sprachen sich 56 Prozent der Ortsgruppe für, 44 Prozent gegen eine Öffnung aus. In einem Antwortschreiben heißt es: „Mehrheitlich spricht sich der ADFC für eine Öffnung (...) aus, wobei einschränkend der Samstag (Markttag und andere Veranstaltungen) ausgenommen werden sollte. Ein weiterer kritischer Punkt aus unserer Sicht ist die derzeitige Bestimmung, dass Radfahrer nur ‚Schritt fahren‘ dürfen: Dies ist für Radfahrer rein technisch gesehen sehr schwierig. Des Weiteren verweisen wir darauf, dass zu einem ökologisch orientierten Mobilitätskonzept natürlich auch unter anderem eine radfahrerfreundliche Zu- und Abwegung zur Altstadt Cas­trop gehört.“

Casoncept und Polizei
89 Mitglieder der Standortgemeinschaft Casconcept wurden befragt, 26 Antworten erfolgten. 19 Mitglieder seien für, sieben gegen eine Öffnung. „Vorausgesetzt wurde in allen Fällen ein rücksichtsvoller Umgang miteinander. Sollte der nicht gewährleistet sein, sollte die Polizei verstärkt den Prozess begleiten.“

Seitens der Polizei heißt es: „Nach Prüfung bestehen keine Bedenken gegen die Öffnung der Fußgängerzone.“

Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt
Unabhängig von der durchgeführten Befragung habe sich der Arbeitskreis Bürgerfreundliche Altstadt negativ zu der ganztägigen Freigabe geäußert. Besonders die hohen Geschwindigkeiten der Radfahrer und das häufige Klingeln, um Fußgänger „zu scheuchen“, seien angeführt worden.

Die Verwaltung habe neben der Befragung „das Geschehen vor und nach der Freigabe beobachtet und Zählungen der Fußgänger und Radfahrer durchgeführt.“ Obwohl die Zahl der „durchfahrenden Radfahrer“ rapide zugenommen habe, habe es „keine nennenswerten Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern“ gegeben.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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