Geld kommt zum Kunden

Wird im nächsten Jahr geschlossen: Die Filiale der Sparkasse in Merklinde. Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest. | Foto: Archiv
  • Wird im nächsten Jahr geschlossen: Die Filiale der Sparkasse in Merklinde. Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest.
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Die Sparkassen-Filiale in Merklinde wird definitiv im nächsten Jahr geschlossen. Dabei steht der genaue Zeitpunkt derzeit ebenso wenig fest wie die künftige Versorgung der rund 1.000 Sparkassen-Kunden in Merklinde.

Das ist das Ergebnis einer Diskussion zwischen Sparkassen-Vorstandsmitglied Dr. Peter Lucke und Merklinder Bürgern am Dienstagabend (16. Juni) bei einer Bürgerversammlung im Hotel Hoffmann, zu der der SPD-Ortsverein eingeladen hatte.

Neu in der ganzen Zukunftsdiskussion ist das Angebot, den Kunden Bargeld ins Haus zu bringen. „Diesen Service gibt es schon bei der Sparkasse. Er wird allerdings bislang nur wenig genutzt“, berichtete Lucke. „Im ersten Jahr ist der Service kostenlos. Später könnte dieser Service acht bis zehn Euro kosten.“ Das hänge letztlich auch davon ab, ob die Sparkasse eigene Mitarbeiter mit dem Geld zum Kunden schicke oder beispielsweise einen Taxi-Fahrer. „Wenn die Kosten dafür geringer sind, wird es für den Kunden natürlich preiswerter.“ Für die Sparkassen-Kunden bestehe bei diesem Bargeld-Service bis zum Empfang des Geldes kein Risiko.

Nach der Schließung der Filiale will die Sparkasse ihre Merklinder Kunden auf Schwerin, in Frohlinde und in der Hauptstelle in der Castroper Altstadt betreuen. Die Mitarbeiter aus Merklinde sollen eigentlich in die Filiale Schwerin wechseln. Im Meinungsaustausch nahm Sparkassenvorstand Lucke jedoch den ausdrücklichen Bürgerwunsch entgegen, das Merklinder Team besser in Castrop anzusiedeln. Um nach Schwerin zu kommen, geschweige denn nach Frohlinde, müsse man umständlich eh erst mit dem Bus nach Castrop und dort umsteigen.

Weil das Sparkassengebäude in Merklinde verkauft werden soll, wird der Wunsch eines Bürgers wohl nicht realisiert werden können. Er hatte vorgeschlagen, die Filiale einmal im Monat jeweils für eine Woche zu öffnen, damit die Merklinder ihre Bankgeschäfte vor Ort erledigen und Beratungsgespräche führen können. Lucke: „Das wird auf Dauer nicht gehen, weil wir für das Gebäude eine Nachnutzung anstreben.“

Warum die Filiale Merklinde überhaupt geschlossen wird, erläuterte Lucke den rund 30 anwesenden Bürgern. Neben der demografischen Entwicklung (Rückgang der Gesamt-Bevölkerung um 20 Prozent bis zum Jahr 2030) trage vor allem das veränderte Kundenverhalten zur Überprüfung des Filialnetzes bei. So sei ein klarer Trend zum Internet und somit zum Online-Banking zu verzeichnen. „Im Bedien-Service ist das Geschäft in den zurückliegenden zehn Jahren um 40 bis 60 Prozent zurückgegangen.“

Seit einem halben Jahr biete die Sparkasse Vest von 8 bis 19 Uhr eine Direktberatung unter Tel. 02361/205333 an. „1.500 Kunden rufen pro Monat an. Und fast alle Anliegen können am Telefon gelöst werden. Die Kundenreaktionen sind positiv.“

Autor:

Peter Mering aus Castrop-Rauxel

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