Segmentbogenpflaster für den Altstadtmarkt

Etwa 40 Teilnehmer waren zum ersten Bürgerworkshop im Dieze erschienen.
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Eine dunklere bewirtschaftete Fläche mit Segmentbogenpflaster in der Mitte, eine hellere Fläche aus Naturstein ringsherum sowie ein großzügiger gepflasterter Bogen mit Bäumen rund um den Reiterbrunnen – so stellen sich Castrop-Rauxeler Bürger die künftige Gestaltung des Altstadtmarkts vor.

Nachdem Politik und Stadtverwaltung bereits seit Langem über die Marktplatz­umgestaltung diskutiert hatten, erhielten nun die Bürger am Donnerstag (30. Oktober) die erste von drei Möglichkeiten, sich an der Entscheidung über die Umgestaltung zu beteiligen. Zunächst wurde über die grundsätzliche Struktur des gesamten Platzes abgestimmt, danach über den zukünftigen Oberflächenbelag.
Rund 40 Teilnehmer hatten sich im Dieze eingefunden. Davon gehörte etwa die Hälfte dem Rat der Stadt oder der Stadtverwaltung an und war daher nicht stimmberechtigt. Die übrigen Bürger hatten jeweils fünf Punkte zur Verfügung, die sie in Gänze oder zum Teil auf die vorgestellten Varianten verteilen konnten.
Bürgermeister Johannes Beisenherz hatte eingangs erklärt, dass die Bewertung durch die Bürger „nicht in dem Sinne bindend ist, dass daran eine Ratsentscheidung geknüpft ist“. Zugleich betonte er jedoch, dass das Votum eine klare Empfehlung an die Politik sei.
Die Pläne, die Rebekka Junge vom Planungsbüro wbp erläuterte, sehen 110 Parkplätze, davon vier Behindertenparkplätze, vor. Drei Varianten bei der Gestaltung der Grundstruktur des Altstadtmarktes ergaben sich lediglich im Bereich des Reiterbrunnens. Hier entschieden sich die anwesenden Bürger mit einem Ergebnis von 81:6:0 für die Variante, bei der die Bäume rund um den Brunnen am meisten Aufenthaltsfläche bieten.

Diskussion über Verkehrssicherheit

Vor allem die Verkehrssicherheit und die Frage der Baumauswahl lagen den Bürgern während der vorangegangenen Diskussion am Herzen. So plädierte Klaus-Dieter Wagner für taktile Streifen, um für Sehbehinderte beim Überqueren des Platzes die Sicherheit zu gewährleisten. Rolf Schnier fragte: „Wenn ich in der Mitte des Parkplatzes parke, wo ist dann der Durchgang, damit ich zur Stadt komme?“, und deckte so auf, dass dies bei den aktuellen Plänen nur möglich ist, in dem man sich zwischen den parkenden Autos durchdrängt. Diese und andere Anregungen durch die Bürger wurden von der Stadtverwaltung aufgenommen.
Im zweiten Schritt diskutierten die Teilnehmer des Bürgerworkshops über den Oberflächenbelag. Einigkeit herrschte sofort darüber, dass die bewirtschaftete Fläche, die mit Kunstbetonsteinen gepflastert werden wird, dunkler gehalten werden solle als die Natursteine drumherum.
Rüdiger Landsiedel von der Bürgerinitiative „Marktplatzerhalt statt Struktur­asphalt“ erkundigte sich nach den Preisunterschieden, während Klaus-Dieter Wagner wissen wollte, ob „die Steine auf Regen- und Schneetauglichkeit getestet sind“. Rebekka Junge erklärte, dass die Pflaster preislich ähnlich lägen und dass bei keinem Stein die Gefahr bestünde, dass er so rutschig sei wie der aktuelle rote Klinker.
Bei der anschließenden Punktevergabe durch die Bürger setzte sich von den insgesamt vier vorgestellten Varianten mit einem Ergebnis von 59:22:2:0 die Variante durch, die für die Parkplatzfläche ein Segmentbogenpflaster vorsieht. Bei der äußeren Gestaltung des Platzes im Reihenverband votierten die Bürger für eine deutliche Maserung der Natursteine.

Parteien befürworten Bürgerentscheidung

Die Chancen scheinen gut zu stehen, dass diese Ergebnisse des ersten Bürgerworkshops letztlich auch umgesetzt werden, denn die drei Ratsmitglieder Nils Bettinger (FDP), Bernd Goerke (SPD) und Frank Steinbach (CDU) waren sich einig, dass die Bürgerentscheidung zur Umgestaltung des Marktes in ihren Parteien Zustimmung finden würde.
Allerdings zeigte sich Bettinger über die mangelnde Bürgerbeteiligung beim ersten Termin enttäuscht, auch wenn er genau wie Johannes Beisenherz betonte, dass man das Ergebnis trotzdem ernst nehmen werde. Für die folgenden Workshops hoffen die Organisatoren auf mehr Teilnehmer.
Beim zweiten Termin am Freitag (7. November) um 18 Uhr im Dieze soll es um die Aufenthaltsqualität des Platzes (Bäume, Sitzgelegenheiten und Beleuchtung) gehen. Beim dritten Workshop am Freitag (5. Dezember) um 19.30 Uhr können sich insbesondere die Geschäftsleute und Anwohner der Altstadt über den konkreten Ablauf und die Abwicklung der Baumaßnahme informieren und miteinander diskutieren.
Die endgültige Entscheidung über die Marktplatzumgestaltung wird während der Ratssitzung am Donnerstag (11. Dezember) fallen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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