Rodungen starten nächste Woche: Sanierungskonzept für die Deponie Brandheide vorgestellt

Zahlreiche Zuhörer waren in die Ökoinsel Frohlinde gekommen, um sich über die Sanierung der Brandheide zu informieren.
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  • hochgeladen von Vera Demuth

„Ich glaube das alles nicht“, zweifelte ein Besucher der Infoveranstaltung zur Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide daran, dass es nun tatsächlich losgeht. Doch wie die Verantwortlichen am Mittwoch (4. Oktober) versicherten, beginnen in der kommenden Woche erste Rodungen an der Merklinder Straße.

„Es gibt ein Enddatum. Das Fördergeld muss bis Ende 2019 ausgegeben sein“, erklärte EUV-Chef Michael Werner den zahlreichen Zuhörern in der Ökoinsel Frohlinde. Daher soll die eigentliche Sanierung spätestens Anfang 2018 beginnen. Beim EUV rechnet man mit einer Nettobauzeit von 18 bis 20 Monaten.
„Bei allem, was die Maßnahme ihnen in den nächsten zwei, drei Jahren zumutet, werden wir die Umweltproblematik beseitigen, einen Hochwasserschutz bekommen, den Mühlenteich wieder zum Mühlenteich machen und die Deponie zurück an die Natur und die Freizeitnutzer geben“, erläuterte EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen den Anwohner den Nutzen der Sanierung.

Sickerwasser

Grundlegendes Ziel ist es, möglichst viel Sickerwasser aus dem belasteten Gelände herauszuhalten und es vom Oberflächen- und Grundwasser zu trennen. Dazu werden unter anderem ein Gewässer offengelegt und Spundwände gebaut, um das Grundwasser abzuhalten beziehungsweise das Sickerwasser aufzustauen und es mit Aktivkohle zu reinigen. Hinzu kommen ein ökologisch durchgängiges Gewässer für Fische, eine Abwasserleitung zur Merklinder Straße, wofür die Straße Brandheide aufgerissen werden muss, sowie die Optimierung des Pflanzenbestands auf dem Gelände.
Manche Zuhörer zweifelten an, dass Aktivkohle, Pflanzenkläranlage und eine geänderte Bepflanzung statt einer Abdichtung mit Folie den gewünschten Erfolg bringen. „Eine Änderung des Bewuchses kann das Einsickern um bis zu 80 Prozent verringern“, bestätigte Dr. Ernst-Werner Hoffmann, technischer Leiter des Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV), der für die Sanierung zuständig ist. Hoffmann verwies darauf, dass der Verband das Verfahren schon erfolgreich angewandt habe. Belastete Böden mit Folien abzudecken sei nicht mehr Stand der Technik.

Zufahrtswege

Auch die Frage nach den Zufahrtswegen beschäftigte die Zuhörer. Die 25 Lkw am Tag würden die Baustelle hauptsächlich über die Merklinder Straße, zum Teil auch über zwei Einfahrten an der Straße Brandheide erreichen, so Werth-von Kampen. „Die Fahrzeuge werde keine kontaminierten Wege befahren und nicht verschlammt oder verdreckt sein.“ Außerdem erhielten die Firmen einen Baustellenverkehrsplan, an den sie sich halten müssten, ergänzte Werner.
Wie AAV-Projektleiter Dr. Michael Gass erklärte, werde es vor den jeweiligen Arbeiten Beweissicherungen der umliegenden Häuser geben. „Wenn was passiert ist, müssen wir zahlen“, teilte er den Anwohnern mit.

Information und Ansprechpartner

Weitere Infos zur Sanierung wird der EUV auf seiner Webseite www.euv-stadtbetrieb.de bereitstellen. Ansprechpartner sind unter Tel. 02305/9686777 sowie per E-Mail an umwelt@euv-stadtbetrieb.de zu erreichen. Außerdem gebe es die Überlegung, Sprechstunden einzurichten, so Werner.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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