„Schön, aber nicht bezahlbar“ – Sommer-Plausch mit FDP-Chef Nils Bettinger

Nils Bettinger. Foto: Archiv

Die Wahl zwischen klirrender Kälte und brütender Hitze möchte FDP-Chef Nils Bettinger ungern haben. Dann doch lieber die goldene Mitte. So verhält es sich auch mit seinen Urlaubsplänen, wie er beim „Sommer-Plausch“ mit dem Stadtanzeiger verrät.

Stadtanzeiger: Sie sind kein Sonnenanbeter?

Nils Bettinger: „Nicht wirklich. Meine bessere Hälfte dagegen schon. Mich locken Strand und Meer nicht so sehr. Also lautet unser Kompromiss Holland oder die Mosel.“

Stadtanzeiger: Der Kompromiss gilt auch in diesem Sommer?

Nils Bettinger: „Genau. Im Mai waren wir an der Mosel, und im September soll es wahrscheinlich für eine Woche nach Holland gehen.“

Stadtanzeiger: Und wo halten Sie sich im sommerlichen Castrop-Rauxel gerne auf?

Nils Bettinger: „Da ich in der Innenstadt wohne, kehre ich hier gerne ins Café ein. Es wäre schön, wenn es ein größeres Angebot an Außen­gastronomie gäbe. Vielfalt kann uns nur bereichern.“

Stadtanzeiger: Ein weiterer schöner Ort ist das Freibad. Ist es ein unverzichtbares Angebot in unserer Stadt?

Nils Bettinger: (lächelt) „Das ist eine gemeine Frage. Zu einem Zeitpunkt, als das Freibad sanierungsbedürftig war und drei bis fünf Millionen Euro investiert werden mussten, haben wir den Finger gehoben und gesagt: ‚Das Geld hat die Stadt nicht.‘ Rein aus der Vernunft heraus hätte man es schließen müssen. Für diese Haltung haben wir Prügel kassiert. Wir waren jedoch immer geradlinig. Mittlerweile wurde das Freibad für viel Geld renoviert, und daher soll es auch bleiben. Es ist ein schönes Bad, aber leisten können wir es uns nicht.“

Stadtanzeiger: Im Juni sind Sie an die Fraktionsspitze der Liberalen gerückt. Was hat sich dadurch für Sie verändert?

Nils Bettinger: „Es grüßen mich jetzt mehr Leute (lacht). Nein, im Ernst: Natürlich hat man mehr Arbeit und trägt mehr Verantwortung. Die Arbeit an sich hat sich jedoch nicht verändert. Sie macht mir Spaß, und ich bin nach wie vor sehr motiviert.“

Stadtanzeiger: Mit wem streiten Sie im Rat der Stadt oder in anderen Ausschusssitzungen am liebsten?

Nils Bettinger: (lacht) „Ich mag die Auseinandersetzungen mit Oliver Lind (CDU), dem Bürgermeister und auch mit Ingo Boxhammer (Die Linke).“

Stadtanzeiger: Welche Themen werden nach der „politischen Sommerpause“ bei Ihnen auf der Tagesordnung stehen?

Nils Bettinger: „Wir müssen uns mit dem Stärkungspakt Stadtfinanzen beschäftigen. Die Frage ist, welche Löcher sich noch auftun werden. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, denn es sind ja keine kleinen Summen, die immer wieder neu auftauchen. Dann steht der Bundestagswahlkampf vor der Tür. Außerdem wird die Verkehrslösung für die Altstadt weiter ein Thema sein. Ebenso die Inklusion. Wie geht es mit der Förderschule weiter? Wenn es Sinn macht, Förderschüler an der Regelschule zu inkludieren, soll man es machen. Aber hierzu braucht man eine entsprechende Ausstattung. Wir hoffen, dass der angekündigte Lenkungskreis ‚Inklusion‘ ins Leben gerufen wird. Und beim Thema Stadtwerke werden wir regelmäßig Zahlen abfragen.“

Stadtanzeiger: Wenn Sie drei Wünsche für die Stadt frei hätten: Welche wären das?

Nils Bettinger: „Einen warmen Geldregen, einen Politikwechsel und dass wir in dieser Stadt genauso locker und gelassen bleiben, wie wir es von unserem Naturell schon immer waren.“

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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