Einbrecher: Vorbeugung zahlt sich aus

Mit dem Herbst werden die Tage wieder kürzer. Für Einbrecher ist es die Gelegenheit, sich im Schutze der Dunkelheit Zutritt zu Wohnungen zu verschaffen. Absoluten Schutz gibt es nicht. Aber man kann das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, deutlich senken.

„Letztes Jahr hatten wir in Castrop-Rauxel 227 Wohnungseinbrüche“, berichtet Ramona Hörst, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Recklinghausen. Zu diesen Einbrüchen gehören auch diejenigen, die letztendlich nicht zum „Erfolg“ im Sinne des Täters geführt hatten.

Prävention und eine erhöhte Sensibilität für dieses Thema in der Bevölkerung scheinen sich auszuzahlen. „Die Anzahl der Einbrüche, die im Versuch stecken bleiben, steigt“, bestätigt Hörst. Rund 40 Prozent der Einbrüche scheitern, laut Polizei ein guter Wert. Grund seien aufmerksame Nachbarn, aber auch technische Sicherheitsvorrichtungen an Türen und Fenstern.

„Einbrecher“, führt Hörst weiter aus, „haben es eilig. Sie wollen in wenigen Minuten in der Wohnung sein.“ Um die Täter so lange aufzuhalten, dass sie ihren Einbruch entnervt aufgeben, kann man Türen und Fenster zusätzlich sichern, beispielsweise mit sogenannten Pilzköpfen. Diese kann man im Band zwischen der jeweiligen Tür oder dem Fenster und dem Rahmen anbringen. „Ohne Pilzköpfe“, erklärt Hörst, „hebelt sich eine Tür oder ein Fenster schnell aus.“

„Die Wohnung fängt mit der Tür an“, sagt Wolfgang Hiller von der auf Sicherheitstechnik spezialisierten Henrichenburger Firma Hünnemeyer. „Da kann man was machen: Ob das eine Querriegelung von innen ist oder das Schloss. Und für Fenster sind Pilzköpfe genau das Richtige.“

Neben dem Einsatz einfacher, aber wirkungsvoller Technik ist nicht zuletzt das richtige Verhalten wichtig, um Einbrüchen vorzubeugen. „Für die Versicherungen ist Fenster gekippt gleich Fenster offen“, gibt Hiller zu bedenken.

Den typischen Einbrecher gibt es nicht. Das Spektrum reicht von Suchtmittelabhängigen, die Beschaffungskriminalität betreiben, bis hin zu gut organisierten Banden. Auch wird man dem Einbrecher weniger mit Sturmhaube und Stemmeisen begegnen. Zur Tat reicht schon ein Schraubendreher. Die noble Villengegend ist auch nicht das bevorzugte Einbruchziel. „Es wird vermehrt in Ein- und Mehrfamilienhäusern eingebrochen“, sagt Ramona Hörst.

Eine beliebte Beute sind kleine technische Geräte wie Mobiltelefone oder MP3-Player. „Wir brauchen die Individualnummern, um ein Handy oder ähnliches schnell in die Sachfahndung geben zu können“, so Hörst. So lässt sich ein gestohlenes Gerät schnell auffinden.

Es gibt allerdings auch Legenden. Dass der sogenannte Gaunerzinken, mit denen Diebe im Mittelalter Häuser markierten, heute noch verwendet wird, ist ein Mythos. „Richtig belegbar ist das nicht“, betont Hörst.

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Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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