Max und Paul suchen das Katzenparadies Kap. 2-4

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Hier ein Ausschnitt aus dem Buch.

2 Paul und Max machen sich auf den Weg

Nach dem reichlichen Frühstück lauerten Paul und Max auf eine Gelegenheit um die Wohnung zu verlassen. Max kratze leicht an die Tür, die zum Flur führte, um der Frau zu zeigen, ich will zur Oma, in die untere Wohnung. Frauchen machte auch brav die Tür auf. Paul zwängte sich sofort durch den Spalt und Max hinterher. Da die Mutter von Frauchen, also die Oma, immer ihre Tür nur angelehnt hatte, stiefelten die Beiden rein in die Wohnung. Hier wurden sie freundlich begrüßt und bekamen erstmal ein Leckerlie. Paul wartete schon auf die Nachbarin, die immer um diese Zeit zu Besuch kam. Ja! Da kam sie endlich. Ein Klopfen an der Glastür und sie machte die Terrassentür schon auf. Schwupps, der Spalt war breit genug. Die Nachbarin bekam einen Schrecken als die beiden Kater durch ihre Beine sausten. Oma schrie noch hinter den beiden Kater her: „Paul, Max, kommt zurück.“ Doch die Beiden hatten ja was anderes vor, sie sausten in das nahe Gebüsch, in dem sie immer den schwarzweißen Kater verschwinden sahen. Das sich die Oma und die lieben Pflegeeltern Sorgen machten, daran dachten die Kater nicht. Sie waren jung und dumm. Ihr Ziel war das Paradies. Doch wo lag das Katzenparadies?

In welche Richtung mussten sie gehen. Keine Ahnung! Da kam der alte, zerfranste Kater mit dem Stummelschwanz auf sie zu. „Hey, ihr Zwei. Seid ihr neu? Habe euch noch nie gesehen. Was macht ihr in meinem Revier?“ Jetzt verließ Paul der Mut und Max antwortete: „ Nur cool bleiben, wir sind auf der Durchreise. Wenn du uns sagst, wo das Katzenparadies ist, dann gehen wir gleich weiter.“ Der schwarz-weiße Kater mit dem Stummelschwanz lachte. „Was seit ihr denn für Vögel? Katzenparadies habe ich noch nie gehört. Keine Ahnung wo das sein soll. Da müsst ihr schon die alte Krähe fragen, die kommt weit rum.“ Jetzt traute sich auch Paul und fragte: „Wo finden wir die alte Krähe? Und kann der Vogel auch mit uns sprechen?“ „Warum sollte sie nicht? Ich spreche doch auch mit euch.“ So sagte der Kater und drehte sich um und wollte weiter gehen.
„Halt! Stopp! Gehe nicht weg. Du kannst ja mit uns kommen. Im Paradies ist es bestimmt schöner und besser, auch für dich.“ Der Kater drehte sich um und schaute überlegend drein. „Da könntest du Recht haben. Was habe ich schon zu verlieren. Hier habe ich nur Kämpfe und mit etwas Glück, auch mal was zum Fressen. Ich helfe euch und komme mit.“ So machten sich die Drei auf die Suche nach der Krähe.

3 Stummelschwanz

Auf dem Weg erzählte Stummelschwanz, warum er so genannt wurde. Die Geschichte war nicht schön doch Paul und Max hörten jedoch interessiert zu. „Als ich ein kleiner, hübscher Kater war, da lebte ich auch in einer Menschenfamilie. Das Frauchen war lieb und schmuste mit mir und streichelte mich. Auch das Herrchen war nett. Doch nach so ca. 2 Jahren, bekamen die Menschen ein kleines Kind. Jetzt hatten sie kaum noch Zeit für mich. Immer war ich im Wege, denn sie schoben mich mit den Füßen weg. Streicheleinheiten bekam ich auch nicht mehr. Einmal, die Tür zum Schlafzimmer stand offen, da wollte ich nur mal einen Blick auf das kleine Menschlein werfen. Ich nahm Anlauf und sprang in das Kinderbett.

Das Geschrei habe ich noch heute in meinen zerfransten Ohren.- Du böser Kater, geh sofort da raus, du hast hier nichts zu suchen.- Dann packen sie mich am Nackenfell und warfen mich auf die Straße. Einige Tage versuchte ich noch in die Wohnung zu kommen, denn ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Doch die Tür war für mich versperrt. Was sollte ich machen. Der Hunger zwang mich zu handeln. Ich ging weiter, weiter und weiter, bis ich einen lieblichen Geruch von Essen in die Nase bekam. Diesem Geruch ging ich nach. Da war ein dunkler Hof. In dem standen Tonnen. Neben der Tonne saß ein dicker, schwarzer Kater und fraß. Als ich näher kam, da fauchte er und griff mich gleich an. So etwas kannte ich nicht. Warum war er so giftig? Als ich ihn das fragte, da meinte er nur: Das ist mein Revier, wenn du bleiben willst, dann musst du kämpfen. Also um es abzukürzen. Der Schwarze vermöbelte mich so, dass ich meinen Hunger und Durst vergas. Ich gab nur noch Fersengeld um schnellstens aus der Schusslinie zu kommen.“ Paul sah ihn staunend an und verlangte: „Bitte erzähle. Wie ging es weiter?“ Der Straßenkater erzählte weiter: „In einer dunklen Ecke leckte ich meine Wunden. Eine alte Frau kam durch die Gasse und sah mich. Sie nahm mich auf den Arm und brachte mich in eine kleine, ärmliche Wohnung. Da pflegte sie mich gesund. Sie gab mir Fressen und Wasser. Doch als es mir besser ging da setzte sie mich wieder auf die Straße mit den Worten – es tut mir leid, aber ich komme gerade mal so über die Runden – ein Streicheln über meinen Kopf und ich war wieder solo.“ Jetzt wollte Max wissen, wie es der Kater auf der Straße geschafft hatte zu überleben. „Nach meiner bösen Erfahrung mit dem schwarzen Kater war ich jetzt vorsichtiger. In der Nähe von Restaurants fiel immer etwas Futter für mich ab. Aber auch hier waren Revierkämpfe angesagt. Doch in der Zwischenzeit habe ich gelernt wie man sich wehrt. Natürlich hatte ich hin und wieder eine blutige Nase, auch mal ein geschlossenes Auge. Doch diese Macken heilten aus. Schlimmer wurde es erst, als ich durch eine offene Tür in die Küche von einer Familie schlich. Ich wollte mich an dem Fleisch bediente, welches auf dem Tisch stand. Die Besitzerin erwischte mich. Sie schrie und schlug mit dem Besen auf mich ein. Ich dachte nur noch an Flucht. Die offene Haustür war mein Ziel um zu entwischen. Ich war nicht schnell genug, die Tür schlug zu Ich war draußen doch mein Schwanz noch im Haus. Ich zog wie verrückt, doch der Schwanz klemmte fest. Um zu entkommen, musste ich mir selber den Schwanz abbeißen. Aua. Das war nicht gut aber es musste sein. Darum heiße ich jetzt Stummelschwanz.“

Für die Menschen bin ich jetzt noch hässlicher. Wenn die mich sehen, dann blicken sie schnell in eine andere Richtung. So bleibe ich eben ein Straßenkater. Bei eurer Nachbarin bekam ich immer den Rest vom Futter, was ihre Katze nicht wollte. Ja! Man wird bescheiden. Jetzt wisst ihr warum ich mitgehe. Wenn wir wirklich das Paradies für Katzen finden, dann bleibe ich da.“ Max und Paul hatten vor Staunen ihre Mäulchen aufgerissen, sie hatten sich das Leben auf der Straße nicht so hart vorgestellt. Sie waren froh, dass der alte Kater mit ihnen ging.

4 Sprechende Krähe

Die Drei waren bei dem Gespräch weiter gelaufen und an einem kleinen Wald angekommen. Aus den Kronen der Bäume wurden sie angesprochen. “Was seit ihr denn für eine Karawane? Drei Kater auf Reisen, wo soll es denn hingehen?“ Sie schauten nach oben und bemerkten die schwarze, sprechende Krähe. „Bist du die weise Krähe, die uns den Weg zum Katzenparadies zeigen kann?“ So fragte Paul den Vogel. Als Antwort kam, wie aus der Pistole schossen:“ Ich bin eine Krähe, aber ob ich weise bin, glaube eher nicht. Ich weiß aber viel, weil ich überall herumkomme und vieles höre. Ist das Antwort genug, du Naseweis.“ Paul zog den Kopf ein und sagte: „Ich dachte, dass du uns den Weg zum Katzenparadies zeigen kannst.“ Die Krähe lachte: „Hä, Hä, was bist du komisch. Woher sollte eine Krähe wissen, wo für euch Katzen das Paradies ist, wie?“ Sie hüpfte von Ast zu Ast, immer einen Blick auf die drei Kater. Da mischt sich Stummelschwanz ein. „Hey, die doofe Krähe, sei nicht so frech zu dem Kleinen. Er hat dich doch höflich gefragt. Warum gibst du ihm nicht auch eine höfliche Antwort.“

Die Krähe erstarrte. So hatte noch keiner zu ihr gesprochen. Vor Schreck wurde sie richtig höflich als sie antwortete: „Wenn ihr den Weg weiter geht, bis in den dunklen Wald, da ist eine alte Eiche. Auf dieser Eiche findet ihr einen weisen Vogel, es ist der Uhu. Specht ihn aber nicht am Morgen an, da ist er gerade von seiner Arbeit zurück und schläft. Wenn er dann geweckt wird, dann ist er grantig.“ „Warum nicht gleich so“ sagte Stummelschwanz und ging mit den Beiden weiter den Weg entlang, den die Krähe gezeigt hatte. Von weitem hörten sie immer noch das Geschrei der Krähe, doch es rührte sie nicht. Es war schon fast dunkel und sie hatten bereits eine große Strecke hinter sich gebracht. Darum suchten sie sich für die Nacht ein Lager. Eine Scheune, die am Wege stand, bot sich als Nachtlager an. Kurz vor dem Scheunentor hörten sie ein leises Jammern. Sie gingen darauf zu und sahen eine kleine, rote Katze, die auf drei Beinen unterwegs war. Das rechte Vorderbein trug sie vorne hoch am Hals. „Was hast du den gemacht?“ so frage Max. Die kleine rote Katze sprach: „Ach, das ist eine lange Geschichte. Bitte helft mir aus der Fessel heraus und ich erzähle sie euch.“ Stummelschwanz sah sofort was passiert war. Die Katze trug ein Halsband mit Glöckchen und eine Pfote war durch das Halsband gerutscht und hängen geblieben. Warum auch immer. Er versuchte das Band durch zubeißen. Doch seine Zähne waren nicht mehr die Besten. So bat er Max und Paul das Band durch zu beißen. Gemeinsam schafften es die Kater. Mit einem Seufzer stellte die Kleine ihre Pfote auf die Erde. „Ach ist das eine Wohltat. Ihr wisst ja nicht, was ich Alles mitgemacht habe.“ Die drei Kater luden die Katze ein, über Nacht bei ihnen in der Scheune zu bleiben. Dabei könnte sie dann ihre Geschichte erzählen. So wurde es gemacht. In der Scheune war genug Stroh und Heu um für jeden ein Lager zu machen.

Dann fing die Rote an zu erzählen: „Ich war ein glückliches Kätzchen. Fünf Jahre lang waren meine Leute die Besten, die es immer gut mit mir gemeint hatten. Doch von heute auf morgen war alles vorbei. Die beiden Menschen schrieen sich an. Teller flogen durch die Küche. Türen knallten und dann zog mein Frauchen aus. Herrchen rief ihr noch hinterher: „Nimm deinen Rotfuchs mit, den hast du vergessen.“ Damit warf er mich und einen bunten Wollschal auf die Straße. Ich war so geschockt, was war passiert. Letzte Wochen hatten doch Beide noch dieses schöne Halsband für mich gekauft. Ich war doch ihr Glück. So hatten sie jedenfalls gesagt. Und jetzt? Jetzt stand ich auf der Straße. Von Frauchen keine Spur und Herrchen hörte mein leises Miauen nicht. Oder er wollte es nicht hören. Da saß ich nun mit dem neuen, schönen Halsband auf den Stufen vor der Wohnungstür, doch keiner wollte mich haben. So bin ich dann die Straße entlang gelaufen, weiter über die Wiese bis zum Feld. Es juckte mich unter dem neuen Band und ich kratze mit meiner Pfote um das Jucken zu beseitigen. Dabei ist es dann passiert. Eine Kralle verhakte sich in dem weichen Fließ unter dem Halsband. Ich zog und ruckelte an dem Band doch die Pfote bekam ich nicht heraus. Bis zur Scheune hatte ich es auf meinen drei Pfoten fast geschafft. Dann seit ihr gekommen, meine Retter.“ Nachdem auch die Junges erzählt hatten, wohin ihr Weg sie führt, war auf leisen Sohlen die Nacht hereingebrochen. An Schlafen war nicht zu denken. Was sollte mit der Katze geschehen, sie hatte ja auch keine Familie mehr. Die Rote sprach: „Wenn ihr nichts dagegen habt, dann begleite ich euch. Das Paradies ist bestimmt schön.“ Das Stroh war weich und warm. Sie schoben es etwas zusammen und bauten eine Schlafstelle. Dicht aneinander gekuschelt schliefen die Katzen ein. Jede Katze hatte ihren eigenen Traum. Paul träumte vom Paradies. Die Rote von ihrem Frauchen, das sie verloren hatte. Max wünschte sich ins Bett von seinem Frauchen zurück und Stummelschwanz träumte sich ins Paradies wenn es denn so etwas gab. Tief und fest schliefen sie bis zum Morgen.

Die Sonne schicke ihre Strahlen auf die Erde und einige drangen auch auf den Boden der Scheune und weckte die Wanderer. Sie traten vor die Scheune, begrüßten den neuen Tag mit einer Katzenwäsche und recken und strecken. Jetzt noch einige Tautropfen von den Gräsern naschen und die Katzen waren bereit für den Weg ins ungewisse.

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Autor:

Gertrud Gottschalk aus Datteln

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