Flash Forward, KingPin, JULI - Konzertevent in der Niederrheinhalle Wesel

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JULI im März, das mag Manchem wie eine desorientierte Wettervorhersage vorkommen. Gemeint ist aber ein besonderes Event, mit dem die Volksbanken in Dinslaken, Emmerich und Wesel sich aufs Terrain der Konzertveranstalter wagten.

Die beliebte Band machte die perfekte Welle in der Niederrheinhalle und rund 600 (vorzugsweise) Kunden kamen, lauschten und tanzten gutgelaunt.

Wie auch anders: Als Warmupper fungierten gut aufgelegt und mit starker Bühnenpräsenz die Weseler Jungs von "Flash Forward". Dann folgten "KingPin" aus Emmerich, die mehr als königlichen Keglersound flippig und routiniert ins Publikum fetzten.
Juli hatte schließlich leichtes Spiel vor textsicherem und sangesfreudigem Auditorium. Kaum vorzustellen, wie ausgelassen die Stimmung vor ausverkaufter Halle gewesen wäre ...

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Hier geht's weiter mit dem Interview, das JULI uns gab:

Mit „die perfekte Welle“, „Elektrisches Gefühl“, oder „Du lügst so schön“ sang sich die ehemalige Studentenband der Justus-Liebig-Universität Gießen aus dem beschaulichen Hessen in die Charts.

von Caro Dai

Der Niederrhein Anzeiger und der Weseler hatten vor dem Konzert in der Niederrhein Halle Wesel die Gelegenheit mit JULI-Sängerin Eva Brigel zu plaudern.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Ihr seid ja alle aus der gleichen Gegend aus und um Gießen. Habt ihr euch erst an der Uni kennen gelernt oder kanntet ihr euch schon vorher?

Eva Briegel: Wir haben uns an der Uni kennen gelernt. Wir haben alle bei verschiedenen Bands gespielt oder gesungen und so ab 2000 sind wir in der heutigen Formation zusammen, haben aber noch unter anderen Namen gespielt. Zwei Jungs kannten sich aus einem Workshop in der Musikschule. Das war schon ein lustiger Findungsprozess.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Hat sich euer Leben sehr verändert durch den Mega-Erfolg mit „perfekte Welle“? Und was hast du eigentlich in Gießen studiert?

Eva Briegel: Ich habe damals Literaturwissenschaften studiert und ein bisschen Pädagogik. Aber eigentlich wollte ich schon immer Musikerin werden. Ich brauchte nur den richtigen Kick. Wenn ich heute so die „jungen Leute“ an den Unis sehe (mein Gott - ich hör mich ja schon wie meine Oma an...), dann sind die so viel zielorientierter als ich. Die wissen schon genau, was sie mal werden wollen. Ich war damals richtig zielunorientiert. Aber richtig vielseitig interessiert, an Literatur, Filmen und Musik. Ich konnte mich nur nicht für ein Spezialgebiet entscheiden. Und dann kommt hinzu, dass ich Schubladen hasse. Ich will auch selbst in keine gesteckt werden. Die besten Ideen kommen einem ja, wenn man mal ungewöhnliche Dinge miteinander kombiniert oder mal ganz anders an die Dinge ran geht. Das ist ein kreativer Prozess.

Und ja, unser Leben hat sich sehr verändert. Wir sind viel auf Tour, lernen unglaubliche Menschen kennen und lassen uns inspirieren.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Gibt es musikalische Vorbilder?

Eva Briegel: Viele und keine. Ich liebe besonders die Sängerinnen aus den 90ern. Alanis Morisette oder Hether Nova und noch früher Kate Bush. Ich mag dreckigen Rock, schön eckig und kantig. Es darf nie langweilig werden. Und ich wünschen mir, dass wir immer flexibel bleiben und offen sind für Neues. Natürlich gibt es Marktmechanismen. Aber bisher ist es uns gelungen, unser Ding durch zu ziehen ohne auf den Erfolg zu schielen. Denn Erfolg ist eh nicht planbar. Natürlich freuen wir uns, wenn unsere Songs ankommen und gehört werden. Aber wichtig ist, dass wir es gut finden. Und wenn das alles zusammen kommt, dann geht es richtig ab.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Einige von euch leben heute in Berlin (Du auch), in Hamburg und in der Pfalz. Wie und wo produziert ihre eure Songs?

Eva Briegel: Wir produzieren in Bochum, mitten im Revier. Dort ist alles so schön entspannt. In Berlin wird man von Subkultur ja zu geschüttet. In Bochum ist alles handfester und relexter. Vorher treffen wir uns meistens in Berlin - kleingruppig. Übernachten bei einander und gehen auch mal ins Kino. Gearbeitet wird natürlich auch.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Wie war das für euer Umfeld im Hessischen als es plötzlich mit euch abging?

Eva Briegel: Die sind total stolz auf uns. Und letztens beim 60. Geburtstag meiner Tante, da hab ich richtig gestaunt, wie fit die alle sind in Sachen Music-Business. Die verfolgen alles und wissen manchmal mehr als wir. Schicken uns Tipps und Infos. Das ist schon irre, wie sich die Gespräche zu früher verändert haben.

Niederrhein Anzeiger / Der Weseler: Was wünscht ihr euch für heute Abend?

Eva Briegel: Wir haben keine goßen Wünsche. Wir wünschen uns einfach eine gute Party!

Niederrhein Anzeiger: Vielen Dank für das Interview. Und toi, toi, toi für den Auftritt.

Es ist sogar eine richtig super tolle Party geworden: Angeheizt von „Flash Forward“ und „KingPin“ haben sich rund 1000 Fans die Seele aus dem Leib gesungen und getanzt. Die Stimmung war einfach unglaublich! Wie man auch auf den Fotos auf Lokalkompass.de / Dinslaken / Voerde /Hünxe / Kultur sehen kann. (Niederrhein Anzeiger KW 10/12).

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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