Spielwiese der Wortakrobaten

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Seit dem 20.Mai gibt es in Dinslaken auch einen Poetry Slam. Nach der Sommerpause ging es nun mit neuen Spielregeln wieder los.

„Ein Poetry Slam hat Dinslaken noch gefehlt“, kommentiert Joseph Rüffert, Organisator der Veranstaltung, seine Entscheidung, in Dinslaken eine solche Veranstaltung ins Leben zu rufen. Der 18-Jährige ist seit Ende 2014 selbst als Slamer unterwegs und ist mit der Idee an die Kostbar herangetreten: „Die waren direkt begeistert und wir haben den ersten Termin festgemacht“, so Rüffert. Einen besseren Ort für so einen Wettkampf der Wortakrobaten, als im Dinslakener Kulturwohnzimmer, ist auch kaum denkbar.

Nach einer kurzen Sommerpause ging es nun wieder weiter. Das kleine gemütliche Café war bis auf den letzten Platz besetzt und sogar draußen standen einige Zuhörer. Wie der Titel „Poetry+Musik“ bereits verkündet, gab es auch dieses Mal wieder eine Musikerin, die den Zuschauern nach jedem Poetry-Beitrag ein Lied vorstellte. Dieses Mal konnte Rüffert als musikalischen Act „The Madcaps“ gewinnen. Über kleinere technische Hürden hinweg überzeugte die junge Musikerin, mit ihrer warmen, gefühlvollen Stimme und selbst geschriebenen Liedern, das Publikum.

Anstatt um Ruhm und Ehre ging es nach den geänderten Spielregeln um einen Pokal und damit verbunden um einen erneuten Auftritt bei der nächsten Veranstaltung am 21. Oktober. Fünf Slamer konnten ihr Bestes geben und damit das Publikum überzeugen, am Ende für sie abzustimmen. Mit dabei waren Gillian Kurz, Lena Richartz, Anita Decker, Franz Görtz und Paula Heddenhausen. Bei den teilweise etwas langen Beiträgen ging es sowohl um heitere Themen, wie dem Dilemma einer Französischunterrichtsstunde mit einer nervtötenden Lehrerin, als auch um ernste Themen wie dem Schönheitswahn oder Selbstzerstörung. Letzteres präsentierte Richartz, die mit Sätzen wie „Leute die Gefühle zeigen, sind die Stärksten von allen“, in einem knappen Kopf-an-Kopf-Finale mit Anita Decker landete. Decker lag am Ende mit selbst geschriebenen, komplett frei vorgetragenen Gedichten über Alltägliches vorne. Sie konnte nicht nur mit ihren amüsanten Texten überzeugen, sondern auch mit der dazu passenden Mimik und Gestik.

Zum letzten Mal konnte das Publikum der Kostbar der Moderation von Tim Percovic lauschen. Der über Dinslaken hinaus bekannte Moderator möchte Platz für jugendlichen Nachwuchs machen, wie er verrät: „Es gibt so viel Potential, dass auch andere Leute eine Chance bekommen sollen“. Letzten Endes zeichnet genau das die Poetry+Musik Veranstaltung in der Kostbar aus: Sie gibt jungen Nachwuchskünstler eine Bühne, um sich auszuprobieren.

Alle Fotos: Heike Cervellera

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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