Achtung Ohrwürmer! Ein Konzert der Extraklasse.

Die Begrüßung des Dinslakener Publikums von Stefan Lex. Elegant mit Frack, Zylinder und weißem Schal.
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Dinslaken. Die Resonanz war großartig. Schon zur Pause wurden bisher nie gehörte Kommentare der Zuschauer laut: „Sind wir wirklich in Dinslaken? So ein Konzert gibt es doch sonst nur auf großen oder sehr großen Bühnen in Duisburg, Düsseldorf oder Köln!“ Oder: „So was hier in der Kathrin-Türks-Halle. Da kann Dinslaken richtig stolz sein!“ Oder: „So was, hat man hier noch nicht erlebt!“ Oder: „Das ist das beste Konzert, was es hier je gegeben hat!“ „Ein Ohrenschmaus!“, „Danke, das war ein unvergesslicher Nachmittag!“, „Großartig!“, „Klasse!“ Auch die Presse erkannte das besondere Konzert an. Die Rheinische Post titelte mit: „Ohrwürmer im Dinslakener Opernhaus“.

Die Glückwünsche an den MGV Liederkranz Barmingholten 1889, seinem musikalischen Leiter Stefan Büscherfeld und natürlich an die Gastmusiker Stefan Lex, Sigrid Althoff, Christiane Linke und den Damen des Ensembles Pomp-A-Dur nahmen kein Ende. „Bravo“- Rufe noch vor der Pause machten deutlich, wie sehr die Besucher vom Männerchor und seinen erstklassigen Gästen musikalisch verwöhnt wurden. Und nach dem Konzert waren sich die Besucher gemäß dem Konzertmotto „Achtung Ohrwürmer! Der MGV Liederkranz infiziert Sie alle“ einig, derartig infiziert worden zu sein, dass viele bereits nach den nächsten Konzerttermin und dem möglichen Kartenerwerb fragten. Bezeichnend auch die Einschätzung der jungen Licht- und Tontechniker, die das Konzert technisch begleiteten. Einer sagte: „Oper, Operette und Musical sind zwar nicht unbedingt mein Musikgeschmack, aber das Konzert im Ganzen war absolute Spitze!“

Erstklassige Gastmusiker

Und das war es wirklich. Im Vorfeld wurden erstklassige Gastmusiker angekündigt und tatsächlich haben sich erstklassige Musiker erstklassig präsentiert. Allen voran der fabelhafte Tenor Stefan Lex. Der großartige Tenor hatte das Publikum sofort im Griff, als er im Stile eines Johannes Heesters mit Frack, Zylinder, Stock, weißen Handschuhen und weißem Schal, sich durch die Zuschauerreihen den Weg zur Bühne weisen ließ.

Als bei einem der ersten Lieder „La donna e mobile“ aus der Verdi-Oper Rigoletto mitten im lang gehaltenen, glänzend gesungenen hohen Ton von Stefan Lex spontan ein Besucher gefragt wurde „Haben Sie überhaupt einen Film in der Kamera?“ um sofort danach den langen, hohen Ton und die folgenden Passagen weiter zu singen, war das Publikum gleichermaßen erheitert, verzaubert und fasziniert.

Fasziniert haben auch die Damen des Ensembles Pomp-A-Dur und die Pianistin Sigrid Althoff mit Ihrer Bühnenpräsenz. Optisch mit Ihren herrlichen langen, farbenfrohen Kleidern und musikalisch mit Ihrem Können. Die Sopranistin Christiane Linke, sonst in Köln oder Wien zu Hause, hatte durch Ihre strahlende Ausdruckskraft und Ihrer sanften und glockenklaren Stimme, die Herzen der Zuhörer sofort erobert. Das von Ihr interpretierte „Viljalied“ war grandios und Duette wie bei „Funiculi-Funicula“, „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ und „Tonight“ aus West-Side-Story erzeugten Gänsehaut.

Auch die Instrumentalistinnen von Pomp-A-Dur zeigten Ihr Können. Die Cellistin Krassimira Kostova aus Varna in Bulgarien, die Klarinettistin Isabelle Bach aus Düsseldorf, die Stehgeigerin Zsuzsa Debre aus Budapest und natürlich die Pianistin und Ensemblegründerin Sigrid Althoff aus Dortmund begeisterten mit gekonntem Spiel das Publikum. Stücke wie “Frauen und Wein“, „Klarinettenmuckl“, „Wien bleibt Wien“, „Zigeunergeigen“ oder Andrew Lloyd-Webbers „Memories“, bei dem Stefan Büscherfeld mit der Trompete begleitete, sind nur einige Beispiele aus dem vielschichtigen Repertoires der Künstlerinnen. Und immer wieder Stefan Lex, der neben seinem brillanten Gesang, charmant und humorvoll moderierte.

Langanhaltender Applaus und immer wieder Bravo-Rufe

Doch von einem MGV-Sänger waren auch die Gastmusikerinnen und Stefan Lex beeindruckt: Von Friedrich Kordemann, dem zuvor ein glänzendes Tenorsolo bei „Wo Liebe ist, wird Frieden sein“ gelang und der von Stefan Lex ehrfurchtsvoll „Der Alte Fritz“ genannt wurde, wollte der erfahrene Sänger wissen, wie sein Rezept ist, auch in sehr reifen Alter eine herrliche und klare Stimme zu bewahren.

Natürlich war auch der MGV Liederkranz gefordert. Der Chor zeigte nicht nur mit Klassikern wie „La Montanara“, sondern auch mit modernen Liedern wie „Männer“ (Grönemeyer), „Geboren um zu leben“ (Unheiig) und „Bridge over troubled water“ (Simon&Garfunkel), das der Chor und seine Sänger längst nicht zum alten Eisen gehören. Das wurde spätestens mit der Humoreske „Wir sind die alten Säcke“ deutlich, als sich der Chor humorvoll selbst auf die Schippe nahm. Doch auch gemeinsame Stücke mit den Gastmusikern überzeugten: Die Darbietung der Operette „Maske in Blau“ war klasse. Unter dem Dirigat von Stefan Büscherfeld, der Klavierbegleitung von Sigrid Althoff und den Streicherinnen, sang der Chor als durchgehendes Potpourri ausdrucksstark die herrlichen Melodien von Fred Raymond, unterstützt in einigen Solopassagen von Stefan Lex.

Und auch der Romantikklassiker „Abendfriede am Rhein“ sorgte für Gänsehaut. So sehr, dass noch viele Zugaben nötig wurden und anschließend alle Zuhörer mit Ohrwürmern nach Hause gingen.

Ein sehr gelungenes Konzert, das in dieser musikalischen Klasse von einem Dinslakener Männerchor nicht erwartet worden war. Und allen Besuchern war klar: es lohnt sich, Konzerte des MGV Liederkranz Barmingholten 1889 zu besuchen.

Autor:

Reinhard Hüsken aus Dinslaken

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