+++ Sturmtief "Friederike": Der Tag danach - FW zieht Bilanz - Wichtige Infos für Geschädigte +++

Vom Postweg aus ging es am Donnerstag nur rechts herum; die Straßen rund um das Finanzamt mussten gesperrt werden. Nicht die einzige Stelle, an der mit weiß-rotem Flatterband abgesperrt werden musste. | Foto: Lisa Peltzer
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  • Vom Postweg aus ging es am Donnerstag nur rechts herum; die Straßen rund um das Finanzamt mussten gesperrt werden. Nicht die einzige Stelle, an der mit weiß-rotem Flatterband abgesperrt werden musste.
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Voerde. Der angekündigte Sturm "Friederike" hinterließ am Donnerstag, 18. Januar, auch in Voerde deutliche Spuren. Um 10.30 Uhr erhielt die Feuerwehr Voerde ihren ersten sturmbedingten Einsatz. Wehrführer Dirk Bosserhoff ließ daraufhin alle fünf Voerder Löschzüge in Alarmbereitschaft versetzen. Innerhalb kurzer Zeit erreichten dann diverse Schadensmeldungen die lokale Leitstelle der Voerde Wehr. Bis 14 Uhr wurden 53 Einsätze registriert. Mit insgesamt sechs taktischen Einheiten wurden die Sturmschäden dann sukzessiv abgearbeitet. Besondere Brisanz hatten dabei zwei Szenarien: Ein Baum war an der B8 auf ein fahrendes Auto gestürzt. Die Fahrzeuginsassen konnten zum Glück unverletzt befreit werden. Und ein Baum war auf einen Flüssiggastank gefallen. Dabei riss die Gasleitung ab und das Gas konnte ungehindert ausströmen. Den Einsatzkräften gelang es, die Gasleitung zu schließen. Ansonsten galt es, diverse Bäume zu zersägen und bei Seite zu schaffen. Von einigen Häusern wurden Dachpfannen auf die Straßen und Gehwege geweht. Hier sperrte die Wehr die entsprechenden Gefahrenbereiche ab. Die Dinslakener Straße durch den Wohnungswald wurde komplett abgeriegelt.Hier wurden zahlreiche Bäume entwurzelt, die die Straße versperrten.
Einige Schäden gab es auch an städtischen Gebäuden. Der Sturm löste an der Mehrzweckhalle an der Steinstraße die Gaskartusche einer Entrauchungsöffnung aus. Die auffahrende Dachluke wurde bei dem Wind so stark beschädigt, dass die Halle aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde. Die Reparatur ist bereits beauftragt.
Nachdem das Orkanzentrum am Nachmittag langsam nach Osten abgewandert war, ebbte auch in Voerde die Welle der Schadenmeldungen langsam ab. Bis 17.30 Uhr konnte die Feuerwehr Voerde insgesamt 103 sturmbedingte Einsätze registrieren. 25 gestrandete Bahnreisende, eines auf offener Strecke stecken gebliebenen Zuges, wurden in der Feuerwache Voerde mit Kaffee und Wasser versorgt, bis der zuständige Notfallmanager der Bahn die Weiterfahrt organisiert hatte. Die meisten Sturmschäden, die am frühen Abend noch gemeldet wurden, stammten von Bürgern, die nach ihrem Feierabend zu Hause ankamen und dann feststellen mussten, was der Orkan angerichtet hatte. 76 Feuerwehrangehörige waren seit dem Vormittag im Einsatz.Mit vereinzelten sturmbedingten Schadenmeldungen ist auch am heutigen Freitag, 19. Januar, noch zu rechnen.

Dinslaken. Aufgrund des Sturmtiefs "Friederike" musste die Feuerwehr Dinslaken am Donnerstag 192 mal zu verschiedensten Hilfeleistungseinsätzen im gesamten Stadtgebiet ausrücken. Aufgrund der gemeldeten Wetterlage wurde bereits um 8 Uhr die regionale Einsatzzentrale in der Feuer- und Rettungswache Dinslaken in Betrieb genommen, sodass die Einsätze im Stadtgebiet von hier aus disponiert werden konnten.Die Einsatzkräfte hatten überwiegend damit zu tun, umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und lose Fassaden- und Dachteile zu beseitigen bzw. zu sichern.
Besonders zeit- und personalintensiv gestaltete sich ein Einsatz bei einem Getränkehandel an der Augustastraße, bei dem mehrere zum Teil zirka 20 Meter hohe Bäume auf das Gebäude zu fallen drohten. Weiterhin wurden zahlreiche Oberleitungen im Stadtgebiet und auch auf den Gleisanlagen der DB Bahn AG beschädigt.
Parallel zu allen Einsätzen hat zudem die automatische Brandmeldeanlage in einem der Dinslakener Krankenhäuser Alarm geschlagen und kurz danach wurde im Bereich Hiesfeld ein gelöschtes Feuer in einem Schuppen gemeldet.
Am technischen Rathaus sind großflächige Schäden im Dachbereich entstanden, im Bereich der Bruchstraße versperrten zahlreiche umgestürzte Bäume die komplette Fahrbahn und in Eppinghoven drohten auf einer Länge von 20 Metern Zaunelemente aus einer Höhe von etwa sieben Metern abzustürzen. Bis in den späten Abend waren über 100 Einsatzkräfte aus den Einheiten Hauptwache, Stadtmitte, Hiesfeld, Oberlohberg und Eppinghoven im Einsatz. Sie wurden den Tag über durch das Deutsche Rote Kreuz mit warmen Getränken und einer herzhaften Erbsensuppe versorgt. Zur Großkantine wurde dafür eine Fahrzeughalle an der Feuer- und Rettungswache umfunktioniert. Hier konnten die Einsatzkräfte kurz verschnaufen und Kraft für den nächsten Einsatz tanken.
Die großen Einsatzstellen sind alle abgearbeitet, die Straßen sind weitestgehend frei. Dennoch werden die Bürger weiterhin um Vorsicht gebeten. Einige Gefahrenstellen sind mit Absperrband kenntlich gemacht und können erst heute durch Fachfirmen beseitigt werden. Dies gilt insbesondere für lose Dach- und Fassadenteile. Auch die Wälder sollten in den nächsten Tagen nicht betreten werden, da es gerade hier immer noch lose Astteile in den Baumkronen gibt.
In den kommenden Tagen wird es neben der Aufräumarbeiten auch darum gehen, den Baumbestand zu überprüfen und die Sturmschäden Stück für Stück zu beseitigen. Soweit städtische Bäume Schäden verursacht haben, wird die städtische Rechtsabteilung den Sachverhalt prüfen und die Schadensabwicklung vornehmen. Das gilt auch für Schäden an Grabstellen, umgestürzte Grabsteine beispielsweise oder beschädigte Pflanzen. Hier bittet die Stadtverwaltung mögliche Geschädigte, sich direkt mit dem Rechtsamt in Verbindung zu setzen (montags - donnerstags Frau Ahuwan, 020
64 - 66 217, freitags Frau Kutsch, 02064 - 66 250). Die städtischen Friedhöfe wurden am Sturmtag selbst geschlossen, sind mittlerweile aber wieder zugänglich. Dennoch hält die Stadt die Empfehlung aufrecht, Friedhöfe und städtische Grünanlagen vorerst zu meiden. Es besteht immer noch die Gefahr, dass geschädigte und lockere Äste im Laufe der kommenden Tage herunterfallen.

Windbruch erst nächste Woche abgeben
Das Sturmtief Friederike hat auch in vielen Gärten im Dinslakener Stadtgebiet etliche Schäden angerichtet. Herabgefallene Äste, ausgewehtes Totholz und sogar entwurzelte Bäume sorgen für jede Menge Grünschnitt, den die Haus- und Gartenbesitzer üblicherweise bei der Annahmestelle für Garten- und Grünabfälle hinter dem Waldfriedhof an der Bergerstraße entsorgen können.Der städtische DIN-Service bittet aber dringend, dies erst ab der kommenden Woche zu tun. Noch ist die Zufahrt, die durch ein Waldstück führt, nicht hinreichend verkehrssicher. Auch bittet der DIN-Service, den Windbruch nicht zum Wertstoffhof an der Krengelstraße zu bringen, da es dort sonst zu massiven Verkehrs- und Logistikproblemen kommt. Die Öffnungszeiten der Grünschnittannahme in Oberlohberg sind mittwochs und samstags, jeweils von
8 bis 16 Uhr. In der kommenden Woche ist die Entsorgung von sturmbedingten Holzabfällen kostenlos.

WARNUNG
Nach dem Unwetter am sind im Großteil des Regionalforstamtes Niederrhein die Wege in vielen Waldflächen unpassierbar geworden. Entlang der Wege sind zahlreiche Gefahrenbäume an denen noch abgerissene dicke Äste hängen, die jederzeit herabfallen können.Das Regionalforstamt Niederrhein warnt die Bevölkerung davor, die betroffenen Waldflächen in den nächsten Tagen zu betreten. Auf keinen Fall sollten diejenigen Wege begangen werden, über die noch geworfene Bäume oder Äste liegen. Dort herrscht höchste Lebensgefahr.
Die Erholungssuchenden werden um Verständnis gebeten, dass die Aufräumarbeiten andauern werden.

Vom Postweg aus ging es am Donnerstag nur rechts herum; die Straßen rund um das Finanzamt mussten gesperrt werden. Nicht die einzige Stelle, an der mit weiß-rotem Flatterband abgesperrt werden musste. | Foto: Lisa Peltzer
Überall auf den Straßen und Gehwegen lagen heruntergefallene Äste herum. | Foto: Lisa Peltzer
Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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