65 Jahre in der Hünxer SPD

Gerda Wolterhoff. Foto: privat

Hünxe. Gerda Wolterhoff wurde auf der Jahreshauptversammlung der SPD Hünxe von ihren Genossinnen und Genossen für 65 Jahre Parteimitgliedschaft geehrt. Die 88-jährige, die als die „große alte Dame“ der Hünxer SPD gilt, setzt sich heute noch mit der aktuellen Politik auseinander.
Sie wuchs in einer Familie auf, in der Demokratie gelebt, viel diskutiert und gelesen wurde. 1950 trat sie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei; die gerade gegründete Bundesrepublik und das Grundgesetz waren erst ein Jahr alt. In einer Zeit, in der Politik noch eine absolute Männerdomäne war, wurde sie als erste Frau in den Gemeinderat gewählt und Mitglied im Ortsvereinsvorstand der Hünxer SPD. Gemeinsam mit anderen Genossinnen gründete sie die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) und war lange Zeit ihre Vorsitzende. Heute noch nimmt sie regelmäßig an Veranstaltungen und Aktionen der AsF teil und ist ihre Ehrenvorsitzende. Ebenso ist sie immer bei den SPD-Senioren der AG60plus präsent. Ob lebhafte bei Diskussionen, auf Versammlungen, Demonstrationen oder Ostermärschen, im Wahlkampf, an Infoständen, in Leserbriefen, Resolutionen und Anträgen – noch immer ist Gerda Wolterhoff aktiv und streitbar. Täglich verfolgt sie die Politik im Kleinen wie im Großen, von Hünxe bis Europa, und bildet sich eine Meinung. Bei den regelmäßigen Hünxer Lyrik- und Prosaabenden (nächster Termin 24. Mai, 19.30 Uhr im Blockhaus) ist sie eine der Vorleserinnen.

Für ihr besonderes Engagement bekam sie neben der üblichen Jubiläumsnadel und -Urkunde für 65 Jahre Mitgliedschaft außerdem noch die Willy-Brandt-Gedenkmünze mit einem Schreiben des Bundesvorsitzenden durch den neuen Hünxer SPD-Vorsitzenden Jan Scholte-Reh überreicht.

Dazu ließ sich die AsF um Marion Hülser einen ganz besonderen Vortrag einfallen und zeigte einen Überblick über Wolterhoffs Leben, in dem das Private nur schwer vom Politischen getrennt werden kann. Denn für sie gehört es zum Leben selbstverständlich dazu, sich zu engagieren und für eine Meinung einzutreten.

Doch zweifellos am meisten freute sich Wolterhoff über ein ganz besonderes Geschenk: Bereits im Dezember 2015 trat ihre Enkelin Maren Tinnefeld der hiesigen SPD bei. „Von meiner Oma habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich für etwas einzusetzen. Wer sich aufregt, der muss auch etwas tun! Nur in den eigenen vier Wänden auf der eigenen Couch über andere zu meckern, ist zu einfach. Also selber mitanpacken. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind.“, meint die 20-jährige, die vergangenes Jahr ihr Abitur an der Gesamtschule Hünxe machte.

Und so ließ sich Gerda Wolterhoff es nicht nehmen, die aktuelle politische Lage zu kommentieren: viele schimpften über „die Parteien“ und „die Politiker“, aber die wenigsten davon würden selbst etwas in die Hand nehmen. Doch Engagement sei wichtig, denn „dass es uns heute gut geht, ist nicht vom Himmel gefallen.“, bringt es Gerda Wolterhoff, die „große alte Dame“ der Hünxer SPD, auf den Punkt.

Autor:

Günter Hucks aus Dinslaken

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