Fortbildung „Hingucken! Methodenkoffer für die rassismussensible Kinder und Jugendarbeit“ für pädagogische Fachkräfte erfolgreich abgeschlossen.

Die Arbeitskreise Mädchen- und Jungenarbeit in Dinslaken führten mit einem Referent und einer Referentin bezahlt von der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW und mit Mitteln des Ministerium für Familien, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen in den letzten zwei Wochen die zweitägige Fortbildung „Hingucken! Methodenkoffer für die rassismussensible Kinder und Jugendarbeit“ für pädagogische Fachkräfte durch. Unterstützt wurde dies von der Gleichstellungsstelle Dinslaken.

Kerninhalt dieser Fortbildung waren neben den theoretischen Konstrukten der politisch Rechten, deren Erscheinungsformen und aktuellen Strategien mit Blick auf Jugendliche. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die geschlechtergerechte Arbeit gelegt.
Die Teilnehmenden konnten sich ein Bild von den jugendtypischen Codes der Szene, ihren verwendeten Symbolen, den getragenen Kleidungsmarken, ihrer Musik sowie ihrer Nutzung von Internetdiensten machen.
Dies führte unter anderem dazu, dass ein Viertel der Teilnehmenden aufgrund dieser Sensibilisierung Aktivitäten der politisch rechten Szene in ihrem direktem Arbeitsumfeld wahrnahmen und am zweiten Fortbildungstag davon berichteten. Die Erkenntnis, dass es einige aktive rechtspolitischen Akteure in Dinslaken gibt, war vielen neu. Ebenfalls waren die pädagogischen Fachkräfte verblüfft, wie professionell diese Szene ihre Kampagnen gezielt auf den Live-Style der Jugendlichen abstimmt, um diese für sich zu gewinnen.
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Ein Teilnehmer dazu: „ Es geht den Rechtsradikalen bei ihren Aktionen auch immer darum neue Mitglieder zu werben. Und diese Adressaten werden auch erreicht. Das Ignorieren oder Verharmlosen rechter Aktivitäten, lässt ihnen erst den Raum um ihre Ideologien ungestört in die Köpfe der Jugendlichen zu bringen.“

Für die geschlechtergerechte Pädagogik war das Rollenverhalten von Interesse. Grundsätzlich ist die rechte Szene zwar von männlichen Akteuren dominiert, aber dies bedeutet nicht das weibliche Personen keine Rolle spielen. Auf der einen Seite werden traditionelle Rollenbilder propagiert auf der andern Seite treten auch Mädchen und Frauen als Kaderfiguren in der ersten Reihe auf. Dies liegt daran, dass auch in diesen sich konservativ gebenden rechten Kreisen Mädchen und Frauen emanzipatorisch ihren

Anspruch auf Teilhabe einfordern. Da Mädchen und Frauen scheinbar unsichtbar, machtlos und weniger bedrohlich sind, werden sie von der rechtspolitischen Szene gezielt genutzt, um im Verborgenen wirken zu können.

Am zweiten Fortbildungstag wurde die konkrete pädagogische Arbeite aufgrund dieser Erkenntnisse besonders stark in den Fokus genommen. Die Frage die alle beschäftigte war: Was können wir dem pädagogisch entgegensetzen. Informieren und kommunizieren. Entsprechend trainierten die Teilnehmenden mit Argumentationsübungen und Übungen zu Gesprächstechniken praxisnahe Situationen aus der täglichen Jugendarbeit miteinander.

Autor:

Karin Budahn-Diallo aus Dinslaken

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