Friedensdorf nimmt drei weitere Kinder aus Gambia auf

Vor wenigen Tagen noch konnten sie behagliche 26 Grad Celsius und Sonnenschein genießen, jetzt müssen die drei gambischen Jungen mit einstelligen Temperaturen zurechtkommen. Am Donnerstag (19.12.) sind die Kinder in Begleitung eines Friedensdorf-Mitarbeiters in Deutschland gelandet und jetzt zunächst in der Oberhausener Heimeinrichtung der Hilfsorganisation aufgenommen worden. Allerdings wartet neben der winterlichen Kälte auch medizinische Hilfe auf die drei, die sie in ihrer westafrikanischen Heimat nicht bekommen konnten.

Obwohl Gambia inzwischen das Ziel vieler Touristen ist, weist vor allem die medizinische Versorgung viele Mängel auf. Die Hauptstadtregion um Banjul ist mit einigen Schulen und Krankenhäusern infrastrukturell besser erschlossen als der Rest des Landes. Allerdings herrscht bei den meist ausländischen Klinikärzten eine hohe Fluktuation, so dass nicht alle Fachgebiete permanent abgedeckt sind. Auf dem Land sind fast nur Health Center vorhanden, in denen Krankenpfleger arbeiten. Für die drei Jungen, die in Kürze stationär in Krankenhäusern aufgenommen werden, war dort keine Behandlung möglich. Eines der Kinder leidet unter einer schwerwiegenden Speiseröhrenverletzung, die anderen beiden haben mit massiven urologischen und orthopädischen Problemen zu kämpfen. Die Eltern der Kinder waren mit ihren Hilfsanfragen an die Mitarbeiter von „Project Aid The Gambia“ / Hattinger Projekthilfe herangetreten, mit denen das Friedensdorf kooperiert.

Insgesamt befinden sich derzeit sieben Kinder aus Gambia in der Obhut des Friedensdorfes. Sie stellen damit die achte Nationalität, die in der Oberhausener Heimeinrichtung vertreten ist. Kurz vor dem Jahreswechsel wird zudem noch ein Kind aus Nigeria und damit ebenfalls aus Westafrika erwartet, das dringend medizinische Hilfe benötigt. Während in Gambia knapp die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt, sind es in Nigeria sogar 70 Prozent. In beiden Ländern ist die Kindersterblichkeit mit rund 70 Todesfällen pro 1000 Lebendgeburten erschreckend hoch.

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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