Kunstobjekt und Central Park am Wasser für einen Sommer

5. Juli 2015
LippePolderPark, 46282 Dorsten
Vordere Reihe v. l. n. r. die Künstler Ruud Reutelingsperger, Jonas Wansing, Marion Taube, Geert van de Camp und Liewen Poutsma (Observatorium) vor dem Modell des zentralen Pavillons. Hintere Reihe Bürgermeister Tobias Stockhoff (Dorsten) , Dr. Jochen Stemplewski (Lippeverband), Stadtbaurat Holger Lohse (Dorsten) und Dr. Simone Timmerhaus (Lippeverband). Im Hintergrund links der zukünftige Park, rechts die Lippe. | Foto: Lippeverband / Stefan Kuhn
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  • Vordere Reihe v. l. n. r. die Künstler Ruud Reutelingsperger, Jonas Wansing, Marion Taube, Geert van de Camp und Liewen Poutsma (Observatorium) vor dem Modell des zentralen Pavillons. Hintere Reihe Bürgermeister Tobias Stockhoff (Dorsten) , Dr. Jochen Stemplewski (Lippeverband), Stadtbaurat Holger Lohse (Dorsten) und Dr. Simone Timmerhaus (Lippeverband). Im Hintergrund links der zukünftige Park, rechts die Lippe.
  • Foto: Lippeverband / Stefan Kuhn
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Am 5. Juli wird zwischen Lippe und Kanal in Dorsten der „LippePolderPark“ eröffnet: Als ein Stück Landschaftskunst, als Stadtpark für einen Sommer, als Drehscheibe und kultureller Treffpunkt umgeben von Wasser. Das künstlerische Konzept für den PolderPark an der Lippe stammt von der Rotterdamer Künstlergruppe Observatorium und der Dorstenerin Marion Taube, Kopf des Kreativlabels „Freitaube“.

Bisher ist das Land, auf dem der LippePolderPark in den nächsten Monaten entsteht, ein leerer Acker, mitten in Dorsten, aber umgeben von Wasser – und von Deichen, was zu dem Namen PolderPark inspiriert hat, ihn weder beliebig noch verzichtbar macht. Auch der zentrale Pavillon, der einen innen begehbaren Deichkörper darstellt, greift diese Landschaftsform auf.

Der Pavillon in Form einer „liegen-den Acht“ aus sich kreuzenden Dei-chen wurde von Observatorium und Marion Taube entworfen und wird von dem Kunst-Kollektiv aus Rot-terdam auch gebaut werden. Er dient dem für einen Sommer konzi-pierten Stadtpark als Treffpunkt und Begegnungsstätte.
Der Park wird Schauplatz für ein bunt gemischtes Kulturprogramm, das offen ist für partizipative und kreative Elemente. Sprich: Es wird viel geboten, aber die Bürger können sich engagieren, können Eigenes einbringen und mit pfiffigen Ideen selbst zum Akteur werden. Kuratiert wird das Programm unter dem Motto „Poldering als Programmfluss“ von Marion Taube, die nicht nur in Dorsten für ungewöhnliche Ideen gut bekannt ist.

Um die Realisierung kümmern sich die Stadt Dorsten und der Lippeverband, der dafür auch Fördermittel des NRW-Städtebauministeriums aus der 2014 ins Le-ben gerufenen Kooperation „Gemeinsam an der Lippe“ einsetzt. „Der LippePolderPark passt einerseits hervorragend zu unseren wasserwirtschaftlichen Aktivitäten, welche die Lippe mehr und mehr aufwerten und zugleich für Freizeit und Naherholung erschließen“, so Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes: „Zugleich entspricht das Konzept des LippePolderParks genau der Intention des Projekts ‚Gemeinsam an der Lippe‘, das den Bürgern neue Möglichkeiten bietet, ihr Umfeld und seine Möglichkeiten neu zu entdecken“.

Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff freut sich: „Insbesondere der Pavillon auf dem Ringdeichacker lädt ein, den grünen Streifen zwischen Fluss und Wasserstraße zu entdecken und zu erkunden, eine neue Sicht zu finden auf die Stadt und ihre Bewohner. Vor allem lädt er ein, sich hier zu treffen. Die Bürger – nicht nur aus Dorsten, sondern auch aus der Region – dürfen sich auf das Programm freuen, das diese künstlerische Idee ab dem 5. Juli mit Leben füllen wird“.
Baudezernent Holger Lohse sieht in dem Projekt einen Brückenschlag: „Der LippePolderPark verbindet Hervest und die Altstadt, verbindet damit in der Sprache der Kunst auch zwei wichtige Projekte: Auf der einen Seite die noch laufende Stadterneuerung in Hervest, die vielen gelungenen baulichen und sozialen Veränderungen dort, auf der anderen Seite das Erneuerungsprojekt Dorsten-Mitte, für das wir in den nächsten Monaten mit einer breiten Bürgerbeteiligung Ideen sammeln und bis 2020 umsetzen wollen.“

Marion Taube, bei der Internationalen Bauausstellung Emscher Park in den 1990er Jahren Bereichsleiterin Kunst und Kultur, später Geschäftsführerin der Stiftung Museums-Insel Hombroich hat in ihrer Heimatstadt Dorsten 2013 das „Fundbüro für Stadtideen“ auf den Weg gebracht. Sie sagt: „Unser LippePolder Park ist ein Geschenk an alle Bürger. In Dorsten gibt es noch immer eine große Sehnsucht nach Wasser und nach Grün. Beides war schon immer da und blieb gefühlt doch außen vor.“

Die Künstlergruppe Observatorium aus Rotterdam wurde 1998 von Geert van de Camp, Andre Dekker und Ruud Reutelingsperger gegründet und versteht sich als Grenzgänger zwischen Architektur und Kunst. Observatorium ist international bekannt und hat sich in der Emscher-Lippe-Region schon 2006 durch Mitwirkung bei der Gestaltung des Areals der Essener Zeche Zollverein und spätestens mit dem Emscherkunst-Objekt „Warten auf den Fluss“ einen Namen gemacht. Geert van de Camp zum neuen Polder-Park: „Der Park ist eigentlich schon da! Durch dieses temporäre Projekt erhoffe ich mir, dass man die Schönheit des Flusses, des Kanals, der Auen und der Wiesen erkennt und in Zukunft als Chance für einen großen Park sehen wird. Und dass die Stadt und die Einwohner die Idee eines Central Parks weiter entwickeln werden.“

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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