Wulfener Heimatverein zeigt altes Handwerk auf dem Krefelder Flachsmarkt

Die Flachsgruppe des Wulfener Heimatvereins baut auf einem kleinen Feld neben dem Heimathaus am Rhönweg schon seit Jahren Flachs an.
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Der Wulfener Heimatverein ist nicht nur hier vor Ort präsent, wenn es um die Pflege der Tradition geht, sondern er ist auch ein gern gesehener Gast auf anderen Märkten der Region. So auch bei der diesjährigen Auflage des bekannten Kunsthandwerkermarkts auf Burg Linn in Krefeld, der vom 18. bis 20. Mai stattfindet.

Hier präsentiert sich Wulfen als ehemaliges Flachs- und Leinendorf. Das Traditionshandwerk des Flachsanbaus und der Flachsverarbeitung war hier fest verwurzelt und heute fühlt sich der Heimatverein Wulfen der Pflege und Erhaltung dieses alten Gewerbes verpflichtet. Die verschiedenen Gruppen des Vereins präsentieren die Flachsverarbeitung und den damit verbundenen Blaudruck, sowie das Metier der Seilerei.

Wahrscheinlich können nicht mehr viele Menschen etwas mit dem Begriff „Flachs“ anfangen, aber genau das soll sich ändern. Das Synonym „Leinen“ könnte etwas mehr für Klarheit sorgen: Das ist der Stoff, aus dem beispielsweise leichte Sommerkleidung gemacht wird. „Doch bevor das Tuch als Bluse oder Hose so edel knittert, muss das Leinen bzw. der Flachs in einem mühevollen Prozess bearbeitet werden“, erläutert der Flachsmeister Hans Hermann Damm.

In die komplette Produktionskette von Anbau und Ernte des Flachses und die Arbeitsgänge des Riffelns, der Röste und der Bearbeitung und Handhabung mit Brake, Schwinge, Hechel und Haspel haben sich die Wulfener Heimatfreunde eingearbeitet.

Alles wird so originalgetreu wie möglich gezeigt, dank historischer Gerätschaften, die gesammelt und gepflegt wurden. „Bis auf Anbau und Ernte können wir den Flachsmarkt-Besuchern die Bearbeitungsprozess auch zeigen. Unseren Mitgliedern darf dabei gerne über die Schulter geschaut werden“, sagt der Heimatverein Vorsitzende Johannes Krümpel.

Neben der Flachsverarbeitung war im 17. und 18. Jahrhundert der Blaudruck ein wichtiger Wirtschaftszweig im Wulfener Raum. Auch diese Tradition der Weiterverarbeitung des Tuches zeigt eine Gruppe des Heimatvereins Wulfen auf Burg Linn. Vor allem Kinder sind eingeladen, sich darin zu versuchen. Blaudruck ist eine alte Technik des Textildrucks, mit der Leinen- oder Baumwollstoffe bedruckt werden. Es entsteht – so sagt es der Name - ein blau-weißes Muster. Dies geschieht auch heute noch von Hand mit sogenannten Modeln: hölzerne Druckformen mit verschiedenen Motiven, die wie eine Art Stempel genutzt werden.

Früher wie heute werden mit dem traditionellen Blaudruck zum Beispiel Tischdecken, Schürzen, Kissenbezüge, Taschen und andere Artikel verziert. Wenn sich am Stand des Heimatvereins Wulfen auf dem Krefelder Flachsmarkt eine Schlange aus Kindern bildet, kann man sicher sein: Dort werden Seile gefertigt. Aus bunten Fäden - zumeist Baumwolle - werden von den in blauen Kitteln auftretenden Seilern fortlaufend ca. 4m lange Stränge gedreht. „Das macht den Kids immer viel Freude“, weiß der Gruppensprecher der Seilerei Heinz Josef Rentmeister.

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Foto Bludau aus Dorsten

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