Geriatrie für Dorsten

(v.l.) Guido Bunten – Prokurist und kaufmännischer Betriebsleiter, Hiltrud Hachmöller – Pflegedirektorin, Dr. Marco Michels – Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Medizin im Alter / Neurogeriatrie, Priv.-Doz. Dr. Wilhelm Gross-Weege – Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Fachbereich Allgemein- und Viszeralchirurgie, Andreas Hauke – Geschäftsführer | Foto: Fröhlich
  • (v.l.) Guido Bunten – Prokurist und kaufmännischer Betriebsleiter, Hiltrud Hachmöller – Pflegedirektorin, Dr. Marco Michels – Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Medizin im Alter / Neurogeriatrie, Priv.-Doz. Dr. Wilhelm Gross-Weege – Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Fachbereich Allgemein- und Viszeralchirurgie, Andreas Hauke – Geschäftsführer
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Hardt. Das St. Elisabeth-Krankenhaus erweitert sein Leistungsspektrum. Nachdem Anfang diesen Jahres bereits die Abteilung Gefäßchirurgie etabliert wurde, folgt nun ein weiterer Bereich, der das Angebot des Krankenhauses abrunden soll: Der Fachbereich „Medizin im Alter / Neurogeriatrie“.

Damit richtet man sich nun nach dem neuen Krankenhausplan von Gesundheitsministerin Barbara Steffens, der besagt, dass sich Krankenhäuser „verstärkt auf die besonderen Bedürfnisse und Bedarfe von älteren Patientinnen und Patienten einstellen“ müssen.

Dr. Marco Michels heißt der neue Chefarzt, der dieses Angebot in Dorsten aufbauen soll. Der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Geriatrie und Verkehrsmedizin wechselt vom St. Willibrord-Spital in Emmerich-Rees, wo er als Chefarzt der Klinik für Geriatrie fungierte, in das Dorstener Krankenhaus. Zeitgleich wird mit Dr. Michels Dr. Annette Rudolph als Leitende Oberärztin ihre Arbeit im St. Elisabeth-Krankenhaus aufnehmen. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie und kommt aus dem St. Marien-Hospital Lüdinghausen.

Für den neuen medizinischen Schwerpunkt stehen zunächst 20 Betten zur Verfügung, doch in den nächsten 2 bis 3 Jahren sind 50 bis 60 Betten geplant. Fürs Erste will Geschäftsführer Andreas Hauk aber alles erst einmal „langsamer“ angehen lassen: „Nur nicht zu viel auf einmal, damit wir auch Qualität gewährleisten können“.

„Veränderungen in der Gesellschaft bedeuten Veränderungen in der Medizin“
- Andreas Hauk, Geschäftsführer

„Ein Blick auf die demographische Entwicklung zeigt, dass die Zahl hochbetagter Menschen wächst. Und sie benötigen eine Behandlung, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, weil ältere Menschen häufig an mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig leiden“, erläutert Geschäftsführer Andreas Hauke. „Wir sind daher sehr froh, dass wir nun Patientinnen und Patienten in Dorsten und Umgebung eine altersangepasste Medizin anbieten können und wir für diese Aufgabe Dr. Marco Michels gewinnen konnten. Er verfügt über sehr viel Erfahrung als Geriater und Neurologe und ist mit seinen Qualifikationen die ideale Besetzung, da eine Fülle von Erkrankungen im Alter auch neurologische Ursachen haben.“

Schwerpunkte der Abteilung

„Ich freue mich sehr auf die große und reizvolle Aufgabe, hier in Dorsten den Bereich Geriatrie aufzubauen“, verspricht der neue Chefarzt und kündigt an, nicht nur ein breites Behandlungsspektrum anzubieten, sondern auch neue Schwerpunkte zu setzen.
Als einen Schwerpunkt nennt der Mediziner die Abklärung von Gangstörungen. Sie gehören zu den häufigsten Problemen im Alter, schränken die Lebensqualität erheblich ein und bergen immer auch die Gefahr von Stürzen mit gravierenden Verletzungen. Die Gründe für Gangstörungen oder gar Stürze können ganz unterschiedlicher Natur sein, und um sie optimal diagnostizieren und behandeln zu können, braucht man auch das Know-how anderer medizinischer Fachdisziplinen im St. Elisabeth-Krankenhaus – etwa die Kardiologie, die Unfallchirurgie und Orthopädie oder die Gefäßchirurgie. „Eine Stärke der Geriatrie und sozusagen ihr Herzstück ist ja, dass sie interdisziplinär und multiprofessionell ausgerichtet ist“, stellt Michels fest. „Wir arbeiten nicht nur eng mit den medizinischen Kollegen der anderen Kliniken zusammen, sondern auch mit dem Therapeutenteam, dem Sozialdienst und den Seelsorgern. Nur so können wir dem Anspruch gerecht werden, unsere Patienten ganzheitlich zu betreuen.“

Selbstständigkeit lange erhalten, Pflegebedürftigkeit vermeiden und die Patienten möglichst wieder nach Hause entlassen: das sind die Ziele des neuen Fachbereichs im St. Elisabeth-Krankenhaus.
Michels: „Es gibt in unserem Fachgebiet keine Standardbehandlungen, sondern sie sind immer individuell, und sie orientieren sich an dem, was die Patienten selbst als wichtig erachten, um weitestgehend ihre Unabhängigkeit zu behalten. Uns liegt aber auch daran, die pflegenden Familienmitglieder mit im Blick zu haben und sie bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Deshalb sind die Pflegetrainings, die Pflegekurse, die Hausbesuche und die Schulungen im Umgang mit demenzerkrankten Menschen, die das St. Elisabeth-Krankenhaus den Angehörigen seit einiger Zeit anbietet, sehr wichtig. Denn sie tragen mit dazu bei, dass die Versorgung älterer Patienten in ihren eigenen vier Wänden gelingt.“

Der Fachbereich Medizin im Alter

Bettlägerigkeit vermeiden, Mobilität zurückgewinnen und Pflegebedarf verringern: So lauten die Ziele des Fachbereichs Medizin im Alter. Hauptaugenmerk der Behandlung liegt dabei auf der so genannten „geriatrischen, frühmobilisierenden Komplexbehandlung“. „Bed ist bad“ („Bett ist schlecht“), lautet die erste Grundregel dieses Behandlungsansatzes. Deshalb verlassen die Patienten so schnell wie möglich das Krankenbett und trainieren mit dem Therapeutenteam des Krankenhauses, um körperliche Beweglichkeit wiederzugewinnen und geistige Leistungseinbußen wettzumachen. Geübt wird, was man im Alltag braucht: also Bücken, Aufstehen, Treppen steigen, An- und Ausziehen. Schwestern und Pfleger führen dieses Konzept weiter fort. Sie ermuntern die Patienten, alles das selbst zu tun, wozu sie in der Lage sind. Diese frühzeitige Mobilisierung ist für den Heilungsprozess enorm wichtig. Denn Bettlägerigkeit schwächt Muskulatur, Kreislauf, Gedächtnis und Orientierung und kann außerdem zu Komplikationen wie Lungenentzündungen, Thrombosen oder Embolien führen.

Zum neuen Chefarzt

Dr. Marco Michels, gebürtiger Kölner, studierte in Düsseldorf Medizin. Seine berufliche Laufbahn führte ihn unter anderem in die Neurologische Klinik der Universität Würzburg, wo er zwei Jahre auf der neurologischen Intensivstation arbeitete. Weitere berufliche Stationen waren das Westfälische Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Herten, das Therapiezentrum Herne-Eickel und das Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen, wo er auch seine Weiterbildung zum Geriater abschloss. Zuletzt war der Mediziner Chefarzt der Klinik für Geriatrie im St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees.
Dr. Marco Michels ist 55 Jahre alt, verheiratet und Vater und vier Kindern. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Heimwerker.

Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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