Förderschulzentrum an der von-Ketteler-Schule vor dem Aus?

Sollte die Wichernschule bestehen bleiben, droht dem geplanten Förderschulzentrum, der benachbarten von Ketteler-Schule (Foto), das Aus.
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Am Sonntag werden die Dorstener an die Wahlurnen gerufen. Im ersten Ratsbürgerentscheid der Stadt Dorsten soll über den Erhalt der Wichernschule im Marienviertel entschieden werden.

„Es geht dabei nicht nur um die Wichernschule, sondern auch darum, ob das benachbarte Förderschulzentrum, die von-Ketteler-Schule, eine Zukunft hat“, so der Förderverein der von-Ketteler-Schule.

Im Jahre 2012 wurde auf Vorschlag der Stadtverwaltung im Rat der Stadt Dorsten einstimmig beschlossen, die von-Ketteler-Schule an der Bismarckstraße mit einem nachhaltigen pädagogischen Konzept für alle Kinder mit den unterschiedlichen Förderbeürfnissen, zum Förderzentrum Dorsten auszubauen.

Die Schüler der Korczakschule in Wulfen, besuchen daher seit Sommer 2014 – verbunden mit weiten Schulwegen und langen Busfahren in oft überfüllten Bussen – die von-Ketteler-Schule. Im Jahre 2017 sollte dann die Astrid-Lindgren-Schule, jetzt noch am Standort Marler Straße, in dieses neue Förderzentrum integriert werden.

Der Ratsbeschluss war verbunden mit der Zusage, die Wichernschule über einen Zeitraum von vier Jahren auslaufen zu lassen, damit die Räumlichkeiten vom neuen Förderzentrum Dorsten genutzt werden können. Nur für die Übergangszeit sollten auf dem Gelände die Klassencontainer aufgestellt werden.

Jedes Kind, das heute in der Wichernschule unterrichtet wird – ebenso wie die Kinder, die im Sommer 2015 eingeschult wurden – sollte diese Schule bis zum Übergang in die weiterführenden Schulen besuchen können. Nach dem Auslaufen stehe genügend Schulraum in zumutbarer Entfernung in Deuten, Holsterhausen und Hervest- Dorsten zur Verfügung.

„Ein zumutbares auf Jahre angelegtes Auslaufmodell also, bei dem die Kinder der von-Ketteler-Schule Zug um Zug die freiwerdenden Räumlichkeiten nutzen sollten. Nur unter diesen Bedingungen hatten sich Schulleitung, Lehrer- und Elternschaft mit der vorgeschlagenen Lösung einverstanden erklärt“, so der Förderverein. Und weiter: „Dieser Ratsbeschluss soll nun nicht mehr umgesetzt worden. Der beispielhafte Schulkonsens der letzten Jahre ist vom Tisch. Parteienstreit, gegenseitige Verunglimpfungen, Beleidigungen und politische Spielchen auf dem Rücken der Kinder sind traurige Realität in unserer Stadt. Angesichts der Diskussionen der vergangenen Wochen gehen wir davon aus, dass die Mitglieder des Wahlbündnisses zum Erhalt der Wichernschule aus politischen Gründen ganz bewusst das Aus der Förderschulen und des beschlossenen Förderzentrums in Dorsten planen. Die Eltern der von-Ketteler-Schule, die Lehrer, die Mitglieder des Fördervereins, die Mitglieder KAB St. Bonifatius, die in den zurückliegenden Jahren viel für die Schule getan haben, und insbesondere die Schüler zweifeln stark an der Glaubwürdigkeit der Parteien im Rat der Stadt, die sich aus rein parteitaktischen Gründen von einem breiten Schulkonsens in unserer Stadt verabschiedet haben.“

Aus Sicht der Mitglieder des Fördervereins der von- Ketteler- Schule könnte der Ratsbürgerentscheid am Sonntag die Pläne für ein zukunftsfähiges Förderschulsystem in Dorsten zunichtemachen. Denn der Ratsbürgerentscheid sei nicht nur eine Entscheidung pro oder contra Wichernschule, so der Förderverein. „Stimmt nämlich die Mehrheit der Dorstener für den Erhalt der Wichernschule, wird dies negative Folgen für die von Ketterler-Schule haben. Bleibt die Wichernschule langfristig bestehen, rückt eine akzeptable Lösung für die von Ketteler-Schule in weite Ferne. Schulunterricht in Containern wird wohl zur Dauerlösung. Schüler müssten über Jahre mit unzumutbaren räumlichen Verhältnissen leben. Und das bei gleichbleibenden und vermutlich sogar steigenden Schülerzahlen.“ Und weiter: „Auch die Diskussion über einen Anbau, wie er jetzt ins Gespräch gebracht wird, ist nicht nur unseriös, sondern auch wegen der damit verbundenen Kosten in Höhe von rd. 2,5 Mio. Euro nicht zu finanzieren. Das Gebäude Wichernschule liegt in unmittelbarer Nähe und kann mittelfristig ausreichend Platz für das Förderzentrum bieten. Eltern, Schüler, Lehrer, die Schulpflegschaft und die Mitglieder des Fördervereins hoffen beim Bürgerentscheid am Sonntag auf eine faire Chance für die Zukunft aller Kinder in Dorsten. Auch für die Kinder mit besonderem Förderbedarf.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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