Aktionswoche: „Alkohol? Weniger ist besser!“

Vom 13. bis 21. Juni 2015 informieren bundesweit Freiwillige
über das Risiko Alkoholkonsum

Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland
trinken regelmäßig zu viel Alkohol - und riskieren
Organschäden bis hin zu Krebs.
Die Aktionswoche Alkohol will sie nachdenklich machen. Vom 13. bis 21. Juni informieren tausende Veranstalter über die Risiken durch Alkohol. Ihre Botschaft:

„Alkohol? Weniger ist besser!“

Die Wenigsten machen es sich klar: Alkohol ist ein Zellgift, das immer wirkt. Mag
der Rausch auch ausbleiben, weil man an Alkohol gewöhnt ist, der Körper verzeiht
das Gift nicht. Insgesamt ist Alkohol mitverantwortlich für über 200 Krankheiten. Er
schädigt Organe, allen voran Leber und Bauchspeicheldrüse, aber auch Magen und
Darm. Er zählt zu den „Top Ten“ der Stoffe, die Krebs auslösen, besonders häufig
im Rachenraum, Dickdarm und in der Brust. Und er greift Zellen im Gehirn, im Ner-
vensystem und im Herzkreislauf-System an.

Grund genug, sich über den eigenen Konsum Gedanken zu machen. Dazu werden
tausende Freiwillige während der Aktionswoche Alkohol anregen und zwar überall,
wo sie Menschen erreichen. Selbsthilfegruppen verteilen in Fußgängerzonen
Selbsttests und Broschüren, betriebliche Suchtberater/-innen informieren und bera-
ten Mitarbeiter und Führungskräfte. Beratungsstellen informieren über risikoarmen
Konsum, Ärztekammern regen an, Patientinnen und Patienten auf ihren Alkohol-
konsum anzusprechen. Hochschulen laden zum Rauschbrillen-Parcours ein, Theo-
logen bereiten mit Selbsthilfegruppen Gottesdienste vor. Rund 1.200 Veranstalter
haben ihre Aktionen angemeldet und kostenloses Material für ihre Öffentlichkeitsar-
beit bezogen.

Organisatorin der Aktionswoche Alkohol ist die Deutsche Hauptstelle für Suchtfra-
gen (DHS). Bereits zum fünften Mal setzt sie mit dieser Präventionskampagne auf
breites bürgerschaftliches Engagement: „Wir gehen auf die Menschen zu“, sagt Dr.
Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der DHS: „Wir wissen aus der Forschung, dass
man schon regelmäßigen Alkoholkonsum so früh wie möglich ansprechen sollte. Ein
Gespräch motiviert viele Betroffene, ihren Alkoholkonsum zu verringern oder sogar
zu beenden. Damit steigt ihre Lebensqualität und die Chance, gesund alt zu wer-
den.“

Für eine gesunde Lebensweise und die Teilhabe am Arbeitsleben stehen auch die
Unterstützer der Aktionswoche Alkohol 2015. Erneut fördern die BARMER GEK und
die Deutsche Rentenversicherung Bund die Aktionswoche. Weitere Kooperations-
partner sind unter anderen Landesstellen für Suchtfragen sowie regionale Netzwer-
ke der Suchthilfe und Suchtprävention. Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der
Bundesregierung, ist Schirmherrin der Aktionswoche.

„Aktuelle Auswertungen der BARMER GEK zeigen, dass Begleiterkrankungen wie
Depressionen bei alkoholabhängigen Menschen keine Einzelfälle sind. Eine ge-
zielte Suchtbehandlung muss dies berücksichtigen. Andernfalls drohen den Be-
troffenen schnellere Rückfälle. Vorrangiges Ziel neben der frühzeitigen Behand-
lung von Suchterkrankten bleibe es, den Suchtgefahren präventiv zu begegnen“,
erklärt Andrea Jakob-Pannier, Suchtexpertin der BARMER GEK.

Im Jahr 2014 hat die DRV Bund 23.760 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
Abhängigkeitskranker bewilligt, der überwiegende Teil der Rehabilitanden berichtet
von einer Besserung in verschiedenen Problembereichen. „Je früher alkoholkranke
Menschen ihr Alkoholproblem angehen, desto geringer sind die langfristigen Ge-
sundheitsschäden. Viele aber beantragen erst nach Jahren eine medizinische Re-
habilitation. Daher ist es wichtig, problematischen Alkoholkonsum frühzeitig und
immer wieder anzusprechen - nicht nur in Betrieben“, erklären die Suchtexperten
der DRV Bund.

Viele weitere Informationen und Hintergründe sind unter www.aktionswoche-
alkohol.de abrufbar. Auf der Internetplattform Facebook besteht ein Forum für Dis-
kussion und Austausch.

Autor:

Arno Verhoeven aus Dorsten

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