Sommer, Sonne, Zeckenstich

Zecken krabbeln vom Grashalm oder kommen durch Abstreifen während des Laufens auf den Körper. | Foto: www.zecken.de
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  • Zecken krabbeln vom Grashalm oder kommen durch Abstreifen während des Laufens auf den Körper.
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Strahlend blauer Himmel, spielende Kinder, Eis tropft vom Stiel: Die Badesaison im Freien ist wieder in vollem Gange. Wer jetzt unbedarft an seinem Eis schleckt, muss darauf achten, dass sich keine Wespe daran zu schaffen macht, und wer seine offene Saftflasche zu lange aus dem Blick lässt, findet darin schnell ungebetene Gäste, zum Beispiel in Form von Ameisen. Aber es gibt auch noch ein weiteres kleines Tier, das einem den schönen Tag im Freibad oder am Badesee verderben kann: Die Zecke. So klein, dass man sie mit bloßem Auge erst bei gründlichem Absuchen findet, wartet sie in Gräsern und Büschen auf ihren nächsten Wirt, dem sie Blut abzapfen kann.

Anders als bei Stechmücken, deren Surren man meist hört und deren Einstich man am lästigen Jucken bemerkt, geht die Zecke vorsichtiger vor. Sie krabbelt vom Grashalm oder kommt durch Abstreifen während des Laufens auf den Körper. Dann sucht sie sich eine geeignete Stelle wie die Achselhöhle oder den Kopf, um einzustechen. Bereits während des Stechens sondert die Zecke mit ihrem Speichel ein Mittel ab, das die Einstichstelle betäubt. Die Folge: Man spürt den Stich in der Regel nicht und ist sich so der akuten Gefahr, in der man sich befindet, nicht bewusst.

Die Zecke ist ein „Vielfraß“: Nach ihrem Stich saugt sie nachfließendes Blut immer wieder ab. Durch das Blutsaugen steigt ihr Eigengewicht um ein Vielfaches. Das vollgesaugte Tier kann bis zu 200-mal so viel wiegen wie ihr hungriger, blutleerer Artgenosse.

Vorbeugen

Um Zeckenstichen vorzubeugen, wird geraten, es den kleinen Tieren durch möglichst enge, den Körper bedeckende Kleidung und geschlossene Schuhe schwerer zu machen, an die Haut zu gelangen – in Badelaune erweist sich dies jedoch als schwierig. Hier hilft vor allem das Einsprühen mit Repellents, um Zecken abzuwehren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass man sich nach dem Baden erneut einsprüht. Auch das gründliche Absuchen der Haut nach dem Ausflug an den See oder ins Freibad kann helfen, eine Zecke zu entdecken, wenn sie sich auf dem Körper niedergelassen hat.

„Wer bei frühlingshaften oder sommerlichen Temperaturen im Freien schwimmen geht, befindet sich mitten in der Zeckensaison. Von Februar bis Oktober ist der zur Klasse der Spinnentiere gehörige Parasit, der sog. Holzbock, in der Regel aktiv und kann Krankheitserreger bei der Blutmahlzeit übertragen“, erklärt der Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss. „Aufgrund der milderen Temperaturen beobachten wir aber zunehmend Zeckenaktivität über das ganze Jahr. Wer eine saugende Zecke entdeckt, sollte diese vorsichtig mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenkarte entfernen und darauf achten, das Tier nicht zu quetschen“, rät Süss.

In Risikogebieten wird zur Impfung geraten

Zecken können beim Blutsaugen gefährliche Krankheitserreger übertragen, darunter das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus. Hiervor kann man jedoch mit den oben genannten Maßnahmen vorbeugen. Darüber hinaus kann ein Impfschutz davor schützen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken. Um den sommerlichen Badespaß richtig zu genießen, sollte mit der Grundimmunisierung idealerweise bereits im Winter begonnen werden. Möglich ist aber auch eine Schnellimmunisierung. Für einen ausreichenden Impfschutz für die aktuelle Saison sind je nach Impfstoff zwei bis drei Impfungen innerhalb weniger Wochen erforderlich. Dann steht der unbeschwerten Erfrischung im Badesee oder im Freibad nichts mehr im Weg.

Autor:

David Fröhlich aus Dorsten

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