Lesung: Was ist dran an den Vorurteilen?

„Arme Roma, böse Zigeuner - Was an den Vorurteilen über die Zuwanderer stimmt“ darum geht es in einer Lesung und anschließenden Diskussion am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus.

Warum kommen die Roma in Osteuropa aus ihrem Elend nicht heraus? Sind sie arm, weil sie diskriminiert werden, oder werden sie diskriminiert, weil sie arm sind? Sind sie arbeitsscheu, kriminell und womöglich dümmer als andere? So wird oft gefragt, wenn auch meistens hinter vorgehaltener Hand. Und die Antwort kennt man natürlich: »typisch Roma.« Der langjährige Balkan-Korrespondent Norbert Mappes-Niediek unternimmt einen Faktencheck und kommt zu überraschenden Befunden. Zugleich kritisiert er die europäische Roma-Politik und die von ihr beförderte »Gypsy industry« fundamental und zeigt alternative Wege auf.

Armut der Roma sorgt für Unbehagen

Norbert Mappes-Niediek, Journalist und Autor des jüngst veröffentlichten Buchs „Arme Roma, böse Zigeuner” vertritt die Meinung, dass vor allem die Armut vieler Sinti und Roma, die in der deutschen Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen werde und für Unbehagen sorge. Das bedeute auf der einen Seite, dass die Klischees, mit denen sich Einwanderer aus Südosteuropa konfrontiert sehen, keinen ethnischen Hintergrund haben; auf der anderen Seite aber behindere die Armut aber auch die Integration der hier ankommenden Südosteuropäer und mache es für die betroffenen Familien kaum möglich aus dem Kreislauf auszubrechen. Der Autor wirbt für eine differenzierte Wahrnehmung der Lage.
Die Lesung ist eine Veranstaltung des Planerladen e.V. in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft NRW. Der Eintritt ist frei.

Über das Buch

Die Lektüre des Buches lohnt sich nicht nur wegen der weit ausgreifenden Argumentationslinien, sondern auch wegen der vielen Details, die Mappes-Niediek einfließen lässt - von hilflosen Versuchen westlicher Behörden, unerwünschte Roma loszuwerden, über die wenig bekannten Beziehungen der Roma bis hin zu Angaben über Einkommen. (Michael Kemmerer, Main-Echo)

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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