Handwerk macht froh

Otto Kentzler, Präsident der Handwerkskammer,  (l.) zeichnete den Unternehmer Werner Kocher mit dem Ehrensiegel aus. | Foto: HWK Dortmund
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Zum Jahresempfang begrüßte der Präsident der Handwerkskammer, Otto Kentzler, zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Die aktuelle Situation der Handwerkswirtschaft bezeichnete Kentzler als sehr positiv. „In den letzten Monaten gab es kaum Grund zur Klage. Die Nachfragesituation war anhaltend hoch und der Winter mild. Dadurch hat sich das Stimmungshoch im ersten Quartal verfestigt“, sagte der Präsident.

83 Prozent der Handwerker hätten ihre Geschäftslage bei der Konjunkturumfrage im Frühjahr als gut oder zufriedenstellend bezeichnet. In einer Blitzumfrage habe sich dieser Trend jetzt erfreulicherweise bestätigt. „Damit hat sich klar bestätigt, dass der Bereich Bau/Ausbau das Zugpferd der Handwerkskonjunktur ist.“ Deutlich verbessert habe sich zudem die Geschäftslage im Kfz-Handwerk und im Nahrungsmittelsektor.

Mit Blick auf die Investitionen merkte Kentzler an, dass es derzeit Zuwächse gebe – aktuell bei 80 Prozent der befragten Unternehmen im Vergleich zu 73 Prozent im Frühjahr 2013. Dieser Trend zeige sich auch in der Blitzumfrage. In den kommenden Monaten wollen laut Frühjahrsumfrage 80 Prozent der Betriebe in gleichem Umfang oder auch mehr investieren (Im Frühjahr 2013: 74 Prozent).

Die Beschäftigtensituation bezeichnete der Kammerpräsident als stabil. Wie vor einem Jahr hätten zwölf Prozent der Betriebe zusätzliche Stellen geschaffen, bei 69 Prozent sei die Mitarbeiterzahl konstant geblieben. Für die folgenden Monate rechneten 91 Prozent mit einer guten Entwicklung (Im Frühjahr 2013: 88 Prozent).

Kentzler betonte, man liege mit diesen Werten voll im Bundestrend. Das hohe Niveau trage. Doch die Politik erweise sich trotz des guten Wachstums und bester Aussichten für die kommenden Monate – man rechnet im Handwerk mit bis zu zwei Prozent Umsatzzuwachs – derzeit als Bremsklotz.

Mit ihren Entscheidungen und Planungen trage die Politik Unsicherheit in die Unternehmen. Ob Rente mit 63 und Mütterrente, Mindestlohn oder auch Energiewende – ohne Not würden die Weichen falsch gestellt und das Wachstum peu à peu ausgebremst. Kentzler: „Die wiedergewonnene Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe wird leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Und damit die gute Beschäftigungsentwicklung.“
Den Bestrebungen der EU-Kommission, die Meisterqualifikation als bindenden Berufszugang auf den Prüfstand zu stellen, erteilte er eine klare Absage. Zumal die duale Ausbildung von der Kommission gelobt und als Vorbild für ganz Europa gesehen werde.

„Dass wir bei den neu abgeschlosenen betrieblichen Lehrverträgen fast vier Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres liegen, ist auch und gerade den Meistern zu verdanken, die eine hohe Ausbildungsbereitschaft zeigten.“

In diesem Zusammenhang appellierte er an alle Handwerksunternehmer im Kammerbezirk, junge Menschen fürs Handwerk zu begeistern. Angesichts rückläufiger Schülerzahlen und steigender Akademikerquoten seien Handwerksunternehmer mehr denn je gefordert, gute Eigenwerbung zu betreiben.

Mit Praktika zum Beispiel, oder indem sie ihre Werkstätten öffneten, sich am „Tag des Handwerks“ im September beteiligten oder auch ganz direkt in die Schulen gingen. „Wir müssen die jungen Leute überzeugen und ihnen glaubhaft vermitteln, dass sie im Handwerk beste Perspektiven haben.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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