Wo arbeiten noch Spaß macht: Ausbildung bei DSW21

Leidenschaftliche Schrauber: Mit Meister Dennis Masuhr hat Azubi Gerrit Hahn einen Stoßdämpfer repariert. Nach der Realschule hat er sich beworben und während seiner Ausbildung sein Fachabi gemacht. Der 20-Jährige wird übernommen. | Foto: Schmitz
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  • Leidenschaftliche Schrauber: Mit Meister Dennis Masuhr hat Azubi Gerrit Hahn einen Stoßdämpfer repariert. Nach der Realschule hat er sich beworben und während seiner Ausbildung sein Fachabi gemacht. Der 20-Jährige wird übernommen.
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800 Fahrer beschäftigt DSW21. Und jedes Jahr werden 20 bis 30 neue Bus- und Stadtbahnfahrer eingestellt. Um auch Hauptschülern den Übergang in den Beruf zu ebnen, bietet DSW21 in Dortmund auch eine zweijährige Ausbildung zur Metallfachkraft an. Doch nicht nur das.

Doreen ist alleine unter Männern. Und feilt am U-Stahl. Ihre Eltern, beide Altenpfleger, fanden das nicht so toll, dass die 16-Jährige in die Werkstatt gehen will. „Ich habe Metalltechnik schon vorher gemacht“, erzählt sie. Und es macht ihr Spaß.
Wie auch Technik, die sie theoretisch dienstags in der Berufsschule lernt. Außer ihr lernt nur noch ein anderes Mädchen in der Kfz-Werkstatt bei DSW21.
„Das ist Quatsch, dass das nichts für Frauen ist“, findet DSW21-Ausbildungsleiter Dieter Heuvemann, der sich mehr Bewerbungen von jungen Frauen im technischen Bereich wünscht.

700 Online-Bewerbungen im technischen Bereich

Doreen Kunert bewarb sich mit der Fachoberschulreife. Jetzt lernt sie in zwei Jahren Metallfachkraft. Dann kann sie noch in eineinhalb Jahren ihren Industriemechaniker machen. Im Blaumann steht sie an der Werkbank, feilt und erzählt: „Als ich vor einem Monat hier anfing fanden meine Freundinnen das komisch. Doch das macht mir viel mehr Spaß als Schule“, sagt die junge Frau und setzt die Feile wieder an.
So geht es auch Nils Rüddenclau, der bei den Elektrikern eine Etage über ihr eine Stromstoßschaltung montiert. Er lernt seit drei Monaten Elektriker für Betriebstechnik und erklärt wie das funktioniert mit der Spannung, dem Schalter, dem Impuls, dem Trafo und der Lampe.

„Schon das Praktikum hat mir gut gefallen“

„Die machen hier viel für Azubis“, berichtet er von seinem Ausbildungsstart. Auch, dass ihm das Praktikum hier schon gut gefallen habe.
„Ein Praktikum ist ein guter Einstieg, von der Schule aus oder in den Ferien“, sagt dazu Ausbildungsleiter Heuvemann.
Wer im Praktikum überzeugt, hat gute Karten.
„Was zählt, ist ein Mix“, verrät der Mann, bei dem die Bewerber im Vorstellungsgespräch punkten wollen. „Die Schulnoten sind nicht ganz unwichtig“, sagt Dieter Heuvemann, „doch die Fünf in Geschichte, die ist mir egal. Interesse am Beruf sei das wichtigste „und das müssen Bewerber vermitteln können. Dass sie den Job haben wollen, das müssen sie überzeugend rüberbringen.“
Und das können auch Hauptschüler sein. Auch solche, bei denen der Übergang von der Schule in den Beruf nicht wie am Schnürchen klappt. „Da sind ja gute bei. Wir fischen die raus, die den Mut noch nicht verloren haben“, sagt der Ausbildungsleiter, der selbst bei DSW21 lernte.
Bewerber sollten sich vorher schlau machen, über den Beruf, die Tätigkeiten und das Unternehmen. In einer Runde stellen sie sich selbst vor.
Gern hört der zukünftige Arbeitgeber, dass sich ein Jugendlicher im Sportverein, bei der freiwilligen Feuerwehr oder im Posaunenchor engagiert, denn das zeige Teamfähigkeit. Wichtig sei der Umgang mit Leuten.
„Wir sind gegenüber unseren Kunden in Bus und Bahn in der Verantwortung. Und ich frage mich, wenn ich da sitzen würde, würde ich ihn oder sie gerne als Fahrer haben?“, berichtet Dieter Heuvemann.

Ein Job mit viel Verantwortung

„Unsere Fahrzeuge wiegen 20 Tonnen, kosten 350 000 Euro und sie fahren 80 bis 90 Leute, das ist ein verantwortungsvoller Job“, fügt er hinzu und öffnet die Tür zur Kfz-Werkstatt. Oben büffeln die Azubis für die Prüfung. Im Dezember erst die Theorie, im Januar die Praktische. Die Azubis im Vierten Lehrjahr, wie Gerrit Hahn, die sind quasi fast fertig. Von den Pkw hat er sich über Diagnoselehrgänge zu den Bussen vorgearbeitet. Und das mit Erfolg.
„Wir bilden auf relativ hohem Qualitätsniveau aus“, weiß Dieter Heuvemann, „und wer seinen Job hier gut macht, der wird hier alt.“

Drei Fragen an …

Azubi Gerrit Hahn. Der angehende Kfz-Mechaniker ist bei DSW21 im vierten Lehrjahr und weiß schon, dass er übernommen wird, mit einem unbefristeten Vertrag.

1.Warum hast du dich bei diesem Unternehmen beworben?
Ich habe ein Praktikum gemacht. Und was entscheidend ist, dass ich bei einem Unternehmen arbeite, das einen sicheren Arbeitsplatz bietet und ich wollte abwechselungsreich arbeiten. Hier haben wir jeden Tag verschiedene Autos und auch LKW.
2. Welche Voraussetzungen sollte man als Azubi mitbringen?
Lernbereitschaft und auch kein Problem zu haben, sich mal dreckig zu machen und auch die Motivation, selbständig zu arbeiten und zu lernen.
3. Was gefällt dir am besten?
Ich mag die elektronische Fehlersuche gerne, worauf es dabei ankommt, wie Bausteine funktionieren. Und es war eine coole Nummer, beim Auslandaufenthalt mit dabei zu ein. So konnte ich drei Wochen in einer Werkstatt auf Fuerteventura arbeiten und sehen, wie es woanders abläuft.

In folgenden technischen Berufen bildet DSW21 aus:

Anlagenmechaniker in Fachrichtung Versorgungstechnik, Industriemechaniker, Industrietechniker, Mechatroniker, Kfz-Mechatroniker, Elektroniker und Industrie-Elektroniker, 2015 auch Fahrzeug-Lackierer.
Von 90 Azubis im technischen Bereich, die bei DSW21 lernen, kommen 30 von externen Firmen.
Zehn Kfz-Mechaniker bildet DSW21 in der Werkstatt an der Manteuffelstraße aus. Drei neue beginnen 2015. Jetzt kann man sich noch bewerben.
Unter Startchancen gibt es online Informationen zur Ausbildung.
Online bewerben können sich Jugendliche mit ihrem Schulzeugnis und sich einen Test freischalten, in dem Rechnen, logisches Denken und Merkfähigkeit getestet werden. Ein Azubi verdient bei DSW21 850 Euro im ersten Jahr, jedes Jahr kommen 50 Euro hinzu. Alle Auszubildenden gehen gemeinsam auf Azubi-Fahrt.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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