Land fördert Kinder-MRT - Nach langem Spendensammeln finanziert NRW die restlichen Kosten für ein neues Gerät

Der Geschäftsführer des Klinikums Rudolf Mintrop (m.) freut sich über die Genehmigung von Ministerin Steffens (r.) zur Restfinanzierung von 550 000 Euro für einen kinderfreundlichen MRT.
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  • Der Geschäftsführer des Klinikums Rudolf Mintrop (m.) freut sich über die Genehmigung von Ministerin Steffens (r.) zur Restfinanzierung von 550 000 Euro für einen kinderfreundlichen MRT.
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In vielen Aktionen haben das Klinikum, Verbände und Privatpersonen für einen MRT Geld gesammelt, das den Kinder weniger Angst macht. Nun gibt das Land die fehlenden 550 000 Euro zur Neuanschaffung dazu.

Die Förderung ist einzigartig in Europa und Gesundheitsministerin Barbara Steffens konnte den Verantwortlichen der Klinik nun den Förderbescheid übergeben. Die Kosten zur Anschaffung eines neuen, kinderfreundlicheren MRTs (Magnet-Resonanz-Tomographen) übernimmt das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Klinikum Dortmund plant eine Inbetriebnahme für Sommer 2015.
Ministerin Steffens erläutert: „Um Kindern den Aufenthalt in der Röhre möglichst stressfrei zu gestalten, können die Kinder mit ihren Eltern die Untersuchung an einem Trainings-Modell üben. Außerdem ist die Untersuchung stark lärmreduziert und ein Elternteil darf während der Untersuchung neben den Kindern liegen. Zusätzlich bietet die Klinik für die Kinder eine pädagogisch-psychologische Betreuung an“,
Das Konzept soll dafür sorgen, dass diese Untersuchung für junge Patienten psychisch weniger belastend ist. Selbst Erwachsene haben Angst in der engen Röhre eines MRT. Kinder leiden noch mehr unter der Situation und werden deshalb nicht selten für die MRT-Aufnahmen narkotisiert. Das soll es mit dem neuen Kinder-MRT in Dortmunder Klinikum möglichst nicht mehr geben.
„Dieses geplante ganzheitliche Konzept, orientiert an den besonderen Bedürfnissen der Patienten, könnte beispielhaft für eine moderne, qualitativ hochwertige Versorgung stehen“, so Steffens weiter.
Ein MRT liefert detaillierte Bilder von Organen, Knochen und Gewebe, ohne dass gefährliche Strahlung eingesetzt wird. Patienten müssen für längere Zeit regungslos in einer engen Röhre liegen, laute Geräusche und Erschütterungen verursachen zusätzlichen Stress. Kinder erleben diese Situation oft bedrohlicher als Erwachsene.
Der Kinder-MRT hat im Gegensatz zu einem herkömmlichen Gerät eine offenere Röhre, so dass eine erwachsene Person neben dem Kind liegen kann. Die Geräusche sind auf ein leises Grundrauschen reduziert, und die Kinder können während der Aufnahmen Videos ansehen. Zudem kann der gesamte MRT-Raum inklusive des Geräts durch Projektionen in verschiedene alters- und geschlechtsspezifische Erlebniswelten, etwa ein Schiff oder ein Unterwasserszenario, verwandelt werden. Das zieht die Aufmerksamkeit der Kinder an und lenkt von der medizinischen Prozedur ab.
In welche Welt sie eintauchen möchten, entscheiden die Kinder selbst und erlangen damit eine gewisse Autonomie. Zur Vorbereitung durch Pädagogen, Psychologen oder Therapeuten gehört auch, dass sie an einem originalgroßen Modell das MRT selbst erkunden können, sich an das Liegen darin gewöhnen und eine eigene Vorstellung davon entwickeln, wie die Untersuchung abläuft.
Das Projekt wird vom Klinikum Dortmund wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. So soll etwa dokumentiert werden, in welchen Umfang die Zahl der Narkosen reduziert werden kann.

Hintergrund

-> Die Gesamtkosten des Kinder MRTs belaufen sich auf fast 2 Millionen Euro (MRT rund 1 Millionen ¤, Restbetrag überwiegend Baukosten).
-> Das Land NRW fördert mit 550 000 Euro.
-> Die übrige Finanzierung erfolgt überwiegend aus Spenden.
-> Jährlich werden rund 9000 Kinder und Jugendliche stationär und über 40 000 ambulant im Klinikum behandelt.

Der Geschäftsführer des Klinikums Rudolf Mintrop (m.) freut sich über die Genehmigung von Ministerin Steffens (r.) zur Restfinanzierung von 550 000 Euro für einen kinderfreundlichen MRT.
„Das Kinder-MRT ist ein in Europa einzigartiges Projekt“, sagt Ministerin Steffens.
Autor:

Steffen Korthals aus Kamen

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