Dr. Merhan Barati berichtet an diesem Abend in einem Vortrag mit Diskussion über Interessenkonflikte und Auswege.
Die Islamische Revolution in Iran hat sich als ein Gegenentwurf zum Westen definiert, die USA und Israel wurden von Anfang an als Feinde der Revolution ausgemacht. Der Angriff Saddam Housseins auf den Iran und seine Unterstützung durch den USA wurde als ausreichender Beweis dieser Feindschaft betrachtet. Der Schutz der Islamischen Republik sollte nun durch die Ausdehnung der Revolution auf den Nahen Osten und Aufrüstung des Landes gewährleistet werden. Seither bestimmt vordergründig die Auseinandersetzung um die iranischen Atomanlagen die Beziehungen Irans zu den Westmächten. Inzwischen haben die Folgen des arabischen Frühlings, der Machtwechsel in Teheran und die Auswirkungen des Wirtschaftsembargos gegen Teheran neue Perspektiven eröffnet. Die USA folgen nicht mehr bedingungslos der israelischen Katastrophensicht und die islamischen Bewegungen im arabischen Raum werden nicht unbedingt als Gefahr für westliche Interessen bewertet. In diesem Gesamtkomplex wird die iranische Außenpolitik neu definiert und nach Auswegen gesucht, die 35 jährige Isolation des Landes zu beenden.
Dr. Mehran Barati
Der in Arak/Iran geborene Referent, Dr. Mehran Barati, ist einer der wichtigsten Oppositionellen aus dem Iran, die zurzeit im Ausland leben. Dr. Barati studierte Biologie, Medizin, Politische Wissenschaften, Ökonomie und Philosophie. Er lehrte an der Freien Universität Berlin und hat sowohl zahlreiche Artikel als auch Bücher geschrieben. Außerdem war er als Manager beim EQUAL Projekt der Europäischen Kommission tätig. Er ist auch regelmäßiger Sprecher auf BBC Persian und VOA (Voice of America)-Persian.
Eintritt frei
Autor:Pascale Gauchard aus Dortmund-Süd |
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