OB dankt Dortmundern, die rund 2000 Flüchtlinge versorgten

Oberbürgermeister Ullrich Sierau bedankte sich gestern herzlich bei den vielen Hundert Helfern, die spendeten und die 2000 Flüchtlinge in Dortmund versorgten. | Foto: Archiv/ Schmitz
  • Oberbürgermeister Ullrich Sierau bedankte sich gestern herzlich bei den vielen Hundert Helfern, die spendeten und die 2000 Flüchtlinge in Dortmund versorgten.
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Rund 2000 Flüchtlinge sind am Sonntag mit dem Zug in Dortmund eingetroffen. Sie wurden im Dietrich-Keuning-Haus von vielen Helfern versorgt, betreut und anschließend mit Bussen in Notunterkünfte in NRW gefahren. Die Flüchtlinge stießen auf eine Welle der Hilfsbereitschaft. Oberbürgermeister Ullrich Sierau dankt den vielen Dortmundern für ihr Engagement und für das beeindruckende humanitäre Signal.

Er dankt vor allem den ehrenamtlichen Helfern und den Mitarbeitern der Stadt, der Rettungskräfte, der Polizei und Landesbehörden. Diese haben mit großem Einsatz ununterbrochen über viele Stunden dafür gesorgt, dass diese große Herausforderung so gut geschultert werden konnte. Die Stadt erreichte die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft der Flüchtlinge durch das Land am Nachmittag zuvor.

Krisenstab koordinierte Kooperation

Unverzüglich wurde der Krisenstab unter der Leitung von Rechts- und Ordnungsdezernentin Diane Jägers einberufen, in dem alle beteiligten städtischen Ämter, Einrichtungen und Behörden kontinuierlich zusammenarbeiten. Dortmund wurde durch das Land zur Drehscheibe bei der Verteilung von Flüchtlingen ausgewählt, weil die Stadt über leistungsfähige Infrastruktur und bewährte Strukturen in der Verwaltung zur Bewältigung einer so umfangreichen Aufgabe verfügt.

Dortmund wuppt enorme Aufgabe

Dazu gehört auch das Keuning-Haus an der Leopoldstraße, das schon früher durch die Stadt als zeitweise Unterbringung für Flüchtlinge untersucht worden war. Der Ablauf des Tages habe laut Stadt gezeigt, dass sich diese Entscheidung bewährt hat.
Der Oberbürgermeister verurteilt scharf die rechtsextremen Provokationen am Samstagabend im Hauptbahnhof und die Brandstiftung auf eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge in der alten Minister-Stein-Förderschule am Gretelweg in Eving.

"Ich bin stolz auf die Bürger der Stadt!"

Die Rechtsextremen hätten sich mit ihren widerwärtigen Parolen einmal mehr ins gesellschaftliche Abseits begeben, so der OB. „Sehr stolz bin ich auf die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die ein ganz starkes Zeichen der Solidarität für Miteinander, Toleranz und Hilfsbereitschaft gesetzt haben. Dafür meinen ganz herzlichen Dank!“

Über 500 Freiwillige schon nachts im Hauptbahnhof

Schon in der Nacht zu Sonntag hatten sich im Hauptbahnhof als Zeichen der Willkommenskultur weit über 500 Dortmunderinnen und Dortmunder eingefunden. Viele von ihnen brachten Lebensmittel und Sachspenden mit. Diese enorme Anteilnahme hielt auch über den Sonntag an, so dass mehrfach mitgeteilt werden musste, dass zunächst keine weiteren Spenden mehr benötigt werden.

Spendenlager sind jetzt voll

Alle abgegebenen Hilfsgüter und Spenden werden bei der Feuerwehr zwischengelagert und ab morgen über Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und DRK an bestehende Flüchtlingsunterkünfte in Dortmund weitergegeben. Hunderte Dortmunderinnen und Dortmunder haben zudem am Sonntag ihre Arbeitskraft angeboten: sei es bei der Essens- und Getränkeausgabe im Dietrich-Keuning-Haus, beim Aufräumen oder auch bei nötigen Dolmetscherdiensten in Urdu, Dari, Farsi, Kurdisch oder Arabisch.

Flüchtlinge fuhren in Bussen weiter

Nach der ersten Versorgung im DKH wurden die Flüchtlinge in Gruppen in bereit stehende Busse geleitet, die sie in verschiedene Notunterkünfte in NRW gebracht haben. 17 Reisebusse und 13 Busse der DSW21 waren dafür im Einsatz.
Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen noch Tausende Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Dortmund wird weiter Drehscheibe sein

Die Stadt Dortmund ist in diesem Zusammenhang vermutlich weiterhin die Drehscheibe in NRW für die Verteilung der Asylsuchenden. Sie steht für die weitere humanitäre Hilfe bereit, erwartet aber auch anderswo im Land entsprechende Strukturen.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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