Protestaktion in Dortmund & Köln: Solidarität mit den kämpfenden Textilarbeiterinnen in Kambodscha - "Kommt zahlreich, bunt und laut."

11. Januar 2014
11:00 Uhr
Thier-Galerie, 44137 Dortmund
Die Textilbranche Kambodschas: 

In Kambodscha arbeiten laut Textilherstellerverband in mehr als 400 Fabriken 600.000 überwiegend weibliche Beschäftigte. Die Textilindustrie ist mit 3,7 Milliarden Euro Exporterlösen im Jahr mit Abstand die größte Exportindustrie im Land. Unter anderem lassen europäische und amerikanischen Marken wie H&M, Puma und Adidas in Kambodscha produzieren. (Quelle: www.tagesschau.de) | Foto: Creative Commons Public Domain Dedication
  • Die Textilbranche Kambodschas:

    In Kambodscha arbeiten laut Textilherstellerverband in mehr als 400 Fabriken 600.000 überwiegend weibliche Beschäftigte. Die Textilindustrie ist mit 3,7 Milliarden Euro Exporterlösen im Jahr mit Abstand die größte Exportindustrie im Land. Unter anderem lassen europäische und amerikanischen Marken wie H&M, Puma und Adidas in Kambodscha produzieren. (Quelle: www.tagesschau.de)
  • Foto: Creative Commons Public Domain Dedication
  • hochgeladen von Carsten Klink

Unter dem Motto "Mindestlohn für alle, überall - Arbeitschutzbestimmungen überall - Umweltschutzbestimmungen überall" ruft das "Komitee zur Unterstützung der kämpfenden Frauen im Trikont" in Dortmund für Samstag (11.01.2013) ab 11.00 Uhr vor der Thier-Galerie zu einer Protest- und Solidaritätsveranstaltung auf. Derzeit unterstützen bereits die Globalisierungsgegner von attac sowie die Dortmunder Linkspartei die Aktion. Weitere Gruppen und Aktive sind herzlich willkommen. In Köln ist der Treffpunkt am Samstag um 12 Uhr am Hauptbahnhof am Ausgang zum Dom.

Mit folgendem Aufruf wird für die recht spontanen Aktionen mobilisiert:

"In Kambodscha streikten seit Weihnachten Hunderttausende Textilarbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen, vor allem für eine Verdoppelung ihres Mindestlohns von derzeit € 60 – im Monat! Die Regierung ließ am 5. Januar Militärpolizei in die Menge der Streikenden schießen, Menschenrechtler sprechen von fünf Toten. Ein Protestcamp in der Hauptstadt Phnom Penh wurde am nächsten Tag gewaltsam geräumt.

Die Oppositionspolitikerin Mu Sochua sagte, das Lager sei gegen 10.30 Ortszeit von der Polizei und Schlägertrupps umstellt worden. "Es waren angeheuerte Schläger und Spezialeinsatzkräfte mit Metallrohren und Knüppeln. Ihr Ziel war, die Leute zu Krüppeln zu schlagen. Unsere Anhänger wurden völlig zerstreut. Es war wie eine Kriegszone", sagte sie. (FR online) (...)

Für diese Gewalt ist nicht nur die kambodschanische Regierung verantwortlich, sondern auch die Firmen, die dort für Hungerlöhne produzieren lassen.

Das Handelsblatt titelte zu den Toten zynisch: "Millionenverluste durch Textilstreiks"

Schon Anfang Januar wurde bei einer Demonstration für bessere Arbeitsbedingungen eine Näherin erschossen, die in einer Fabrik arbeitete, die für H&M produziert. Der schwedische Textilgigant, der Kleidung in vielen Ländern der Welt vertreibt, will die Näherinnen in seinen Zuliefererbetrieben in Südostasien fünf weitere Jahre unter den aktuellen Bedingungen arbeiten lassen. Die Proteste der Näherinnen gehen deshalb weiter, auch wenn der Arbeitskampf nach den fünf Toten am vergangenen Freitag zunächst beendet wurde.

Ein Gewerkschaftssprecher: „Die Arbeiterinnen sind zurück, aber unsere Forderung bleibt. Wenn wir nichts erreichen, streiken wir wieder.“

Uns wird erzählt, dass die Konsumenten Schuld sind, dass ist gelogen. Konsumenten geben viel Geld für teure Marken aus, aber die Arbeiterinnen, die für die teuren Marken produzieren erhalten keinen Cent mehr als ihre Kolleginnen von der billig verkauften Ware. Der Arbeitslohn am Gesamtpreis der Ware macht gerade mal ein paar Cent aus. Wir würden gerne 10 Cent mehr für ein T-Shirt bezahlen, wenn damit der Arbeitslohn verdoppelt wird!

Kommt zahlreich, bunt und laut."

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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