Rad-Schnellweg-Ruhr soll 23 km durch Dortmund führen

Der schmale Radstreifen auf der neuen Schnettkerbrücke müsste für den Radschnellweg erweitert werden. | Foto: Schmitz
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Der geplante Radschnellweg Ruhr ist machbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die jetzt vorgestellt wurde.

Noch ist es nur eine Vision für City-Bewohner mit dem Rad schnell zur Uni, in die Gartenstadt oder zum Technologiezentrum zu kommen. Doch nun will der Regionalverband Ruhr ernst machen und für Radler eine neue, schnelle und vor allem auch sichere Verbindung für zehn Städte im Revier schaffen.
In den zukünftigen Radschnellweg Ruhr (RS1) sollen rund 184 Mio. Euro investiert werden. Bei einer Länge von 101 Kilometern zwischen Duisburg und Hamm würde seine Verwirklichung laut einer Machbarkeitsstudie rund ein Zehntel des Baus einer Autobahn kosten.

Alternative zum B1-Stau

Die Planer des beleuchteten, breiten, kreuzungsfreien Weges wollen für die rund 1,8 Mio. Revierbürger im Einzugsbereich der Strecke eine umweltfreundliche Alternative zur B1 schaffen.
Hier leben 430 000 erwerbstätige und vor allem auch 150 000 Studenten, die den „RS1“ nutzen könnten. Auf der Trasse, die teils über alte Bahntrassen sowie über bereits bestehende Wege verlaufen soll, liegen zehn Zentren und vier Universitäten. Diese können so nachhaltig verkehrstechnisch miteinander verbunden werden.
Laut der Studie könnte der Straßenverkehr so um bis zu 400 000 Pkw-km entlastet werden - und das jeden Tag.

RS1 kann Geschichte schreiben

Immerhin eine jährliche CO2-Einsparung von rund 16 600 Tonnen. Dies entspricht der Emission von 900 Durchschnitts-Haushalten.
Außerdem würde das Ruhrgebiet mit dem „RS1“ bundesweit Geschichte schreiben, denn er ist der erste Radschnellweg in einer Metropol-Region.
Vor allem Berufspendler soll er aus dem B1-Stau befreien und dazu bewegen, vom Auto auf das Rad umzusteigen. Bis 2020 sollen dafür im Westen die Städte Duisburg, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, im Osten Dortmund und Hamm mit einem gut ausgebauten Radweg ohne viele Steigungen verbunden werden.

Immer mehr E-Bikes unterwegs

Mit der neuen Revierverbindung werde eine Infrastruktur für alle Einkommensgruppen geschaffen, argumentieren die Befürworter für den Bau. Das Nutzen-Kosten-Verhältinis wird auf 4,8 geschätzt.
Denn die Verkehrsplaner des Reviers denken an die Zukunft und Experten schätzen die Zunahme an E-Bikes auf 1,8 Mio. auf den Straßen. So können längere Strecken auf zwei Rädern in kürzerer Zeit zurück gelegt werden.

Durchs Kreuzviertel parallel zur S4

Angesichts der Kosten in Millionenhöhe wollen in einem nächsten Schritt, Bund, Land, Kommunen und RVR gemeinsam Finanzierungsmöglichkeiten erarbeiten.
In Dortmund könnte der RS1 von Westen kommend parallel zur B1 über die Autobahn-Brücke ins Kreuzviertel und dann an der Strecke der S4 entlangführen.
Genutzt werden sollen viele vorhandene Trassen und Wege, es müssten jedoch für den vier Meter breiten Radweg viele Anschlüssstellen und Brücken gebaut werden.
Näheres auf: RS1.

Der schmale Radstreifen auf der neuen Schnettkerbrücke müsste für den Radschnellweg erweitert werden. | Foto: Schmitz
Der rund 100 km lange Radschnellweg Ruhr soll die Städte Duisburg, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund und Hamm miteinander verbinden. Stellten die Machbarkeitsstudie in Essen vor: RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Staatssekretärin Katherina Reiche und RVR-Bereichsleiter Planung Martin Tönnes. | Foto: RVR/Dirk A. Friedrich
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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