„Eine sinnvolle Einrichtung“ (Klinikumsprecher Raschke) - Vier Babys wurden in der Dortmunder Babyklappe des Klinikums bis jetzt abgegeben

Für Neugeborene von Eltern, die im  Schockzustand keine andere Handlungsmöglichkeit sehen, vielleicht die letzte Chance auf das Leben:  die Babyklappe an der Wilhelmstraße hinter der Dortmunder Kinderklinik. | Foto: Archivfoto
  • Für Neugeborene von Eltern, die im Schockzustand keine andere Handlungsmöglichkeit sehen, vielleicht die letzte Chance auf das Leben: die Babyklappe an der Wilhelmstraße hinter der Dortmunder Kinderklinik.
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Marc Raschke, Leiter der Unternehmenskommunikation im Klinikum, sieht die Dortmunder Babyklappe als „für manche letzte Alternative, wenn Mütter keinen anderen Ausweg sehen“. Das Türchen in der Wilhelmstraße hinter der Kinderklinik hat sich seit 2007 bereits vier mal geöffnet, um Babys in Empfang zu nehmen.

2013 war es das bis heute letzte Mal, dass die Fühler am Babybett einen Kontakt akustisch meldeten und die Klinikums-Schwestern im Wärmebettchen ein Neugeborenes fanden.
Babyklappen gibt es im Ruhrgebiet seit 2001. 60 Mütter haben die insgesamt sieben Babyklappen genutzt; einige von ihnen holten später die Kinder wieder zu sich.
In Dortmund ist kein Fall bekannt, bei dem eine Mutter wieder Kontakt zu ihrem Kind gesucht hat. Die Möglichkeit dazu besteht jedoch: Ein Stempel und ein Blatt Papier in der Kinderklinikannahme können dazu benutzt werden, um einen Fußabdruck des Babys zu machen, wenn die Mutter die Abgabe ihres Kindes später belegen möchte.
Raschke hält an der Einrichtung der Babyklappe fest, denn „sie kann Schaden abwehren und neugeborenes Leben retten.“
Der Deutsche Ethikrat spricht hingegen von einer „nicht nachgewiesenen lebensschützenden Wirkung“ der Babyklappen, möchte die Findelkindannahme verbieten und bringt das Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft in die Diskussion.
Am Dortmunder Klinikum ist neben der anonymen Kindesabgabe auf die sogenannte „vertrauliche Geburt“ möglich, bei der Mütter anonym im Krankenhaus ihr Kind zur Welt bringen können. Sie können einen Umschlag mit ihrem Namen hinterlassen, der vom Kind im Alter von 16 Jahren geöffnet werden kann. Das Angebot zur vertraulichen Geburt wurde jedoch in Dortmund noch nicht genutzt.
„Das Wichtigste ist für uns, dass Mütter andere Möglichkeiten sehen als ihr Baby irgendwo liegen zulassen oder etwas Schlimmes zu tun“, betont der Klinikumsprecher.
Alle vier Kinder, die in der Dortmunder Babyklappe in andere Hände übergeben wurden, sind in Adoptivfamilien vermittelt worden.
Ein deutschlandweiter Verzeichnis zu Babyklappen gibt es online unter http://www.babyklappe24.de/Locations.php.
Dortmunder Schwangerschaftsberatungsstellen sind im Internet zu finden unter http://www.dortmund.de/media/p/gesundheitsamt_6/pdf_3/netzwerke/Schwangerschaftsberatung_in_Dortmund.pdf.

Autor:

Steffen Korthals aus Kamen

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