Preis für Dienst des Gesundheitsamts

Alle zwei Jahre zeichnet die Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf erfolgreiche Qualitätsverbessernde Projekte aus

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Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes mit seinem Konzept zum Umgang mit unbewohnbar gewordenen Wohnungen ist einer von zwei Preisträgern, die jetzt in Düsseldorf ausgezeichnet wurden.

Die Gesundheitskonferenz NRW hat das Jahr unter den Schwerpunkt „Für ein solidarisches Gesundheitswesen in NRW – Gesundheitliche Versorgung von Menschen in prekären Lebenslagen verbessern“ gestellt.

In einer großen Veranstaltung in der Ärztekammer Nordrhein in Düsseldorf zusammen mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe, der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen und der NRW-Gesundheitsministerin wird der Preis an drei Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes verliehen.

Dr. Thomas Lenders, Johanna Kuster und Ralf Bispinck haben zusammen mit ihren Kollegen 186 Fälle von Wohnungsverwahrlosung der letzten fünf Jahre untersucht. Pathologische Horter (Messies) sind zwar von großem öffentlichem Interesse; diese Gruppe macht jedoch nur einen kleinen Teil (12 Prozent) der Fälle aus. Meist war eine unbewohnbar gewordene Wohnung Teil einer umfassenden Selbstvernachlässigung im Rahmen einer schweren, lang dauernden psychiatrischen Krankheit (Sucht: 41 Prozent, Psychosen: 17 Prozent, Depressionen: 14 Prozent).

Die Betroffenen waren überwiegend mittleren Alters, lebten sozial und familiär isoliert (85 Prozent in Einpersonen-Haushalten, 93 Prozent waren nicht (mehr) verheiratet) und litten seit vielen Jahren an einer chronischen seelischen Erkrankung.

Aus den Untersuchungsergebnissen entwickelte der Sozialpsychiatrische Dienst ein Handlungskonzept zur bestmöglichen Unterstützung der Betroffenen. Bisher wurden über 800 Mitarbeiter von Behörden und Hilfsorganisationen in ganz NRW darin geschult. Der Sozialausschuss der Stadt beriet das Konzept.

Auf dem wissenschaftlichen Kongress des öffentlichen Gesundheitsdienstes 2014 in Magdeburg wurde es bundesweit vorgestellt. In Dortmund hat sich eine feste Arbeitsgruppe aus Sozialpsychiatrischem Dienst und den Fachabteilungen des Sozialamtes für Pflege und Behinderung sowie zur Wohnraumsicherung gebildet, die sich regelmäßig über das Vorgehen in diesen rund 120 Fällen pro Jahr austauscht.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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