Aikido im Park

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Es sieht so einfach aus, so fließend - doch die Bewegungen beim Aikido erfordern Konzentration und Übung. Götz Matthäus praktiziert schon seit mehr als 30 Jahren Aikido. Angefangen hat er mit Judo, hat dann nach einigen Jahren gewechselt.

Die Aikido-Gruppe unter der Leitung von Götz Matthäus ist seit 1993 im eingetragenen Verein Dortmunder Turngemeinde (DTG) organisiert. Sie trainiert in der Turnhalle der Elsa-Brandström-Grundschule, Lange Straße 84. Trainigsszeiten sind mittwochs von 19.15 bis 21.15 Uhr und freitags von 18-19.15 Uhr (Jugendtraining, ab zwölf Jahren), sowie sonntags von 10 bis 12 Uhr. Wenn das Wetter schön ist, ist die Gruppe im Tremoniapark anzutreffen. Jetzt hat am Mittwochstermin in der Turnhalle der Elsa-Brandström-Schule auch ein Anfängerkurs (von 19-21 Uhr) begonnen, der Einstieg ist hier noch möglich.

Training mit Holzschwert

Anfänger und Fortgeschrittene trainieren gemeinsam. Das Training wird immer auf die jeweiligen Möglichkeiten der Teilnehmer abgestimmt. Es ist jederzeit möglich, während der üblichen Trainingszeiten kostenfrei und unverbindlich ein Probetraining mitzumachen. Zum Training gehören Aufwärm- und Atemübungen, Körpertechniken wie Fallübungen (Taijutsu), aber auch Übungsformen mit Bokken (Holzschwert) und Jo (Stab).

"Mit Aikido kann man die unterschiedlichsten Erfahrungen machen. Eine, die viele am Anfang machen, ist, sich gar nicht alles merken zu können und sich ziemlich unkoordiniert zu fühlen. Was war noch mit der rechten Hand, dem linken Fuß, der Hüfte…? Ein gelegentliches Gefühl von Überforderung ist anfangs vollkommen normal".

Das Eigentliche lernt der Körper

Also was hilft? "Den überanstrengten Kopf etwas entspannen, in dem Wissen, dass er tatsächlich überfordert ist, und in dem Vertrauen, dass das Eigentliche vom Körper gelernt wird. Sich bewegen, sich dabei wahrnehmen und spüren, wie sich jede Bewegung anders anfühlt, anders funktioniert – das hilft. Man kann beim Aikido lernen, eigene Fähigkeiten so zu akzeptieren, wie sie zur Zeit sind. Die Bereitschaft, sich weiterentwickeln zu wollen, ist völlig ausreichend", erklärt Matthäus.

Warum erlernt man Aikido? Die Frage nach drei Gründen für Aikido hat Götz Matthäus seinen Schülern gestellt, und die unterschiedlichsten Antworten bekommen: " Ich wollte meine Mitte und mein inneres Gefüge wieder finden, und gleichzeitig etwas beweglicher werden", antwortete ein Vereinsmitglied. Ein anderes schrieb: " Frieden schaffen, Aggressionen ausweichen, das finde ich total toll".

Gewaltlosigkeit als Grundprinzip

In der Tat ist eines der Grundprinzipien des Aikido die Gewaltlosigkeit. "Den Angriff ins Leere laufen lassen, die Attacke stoppen und die Energie des Angreifers zur Abwehr nutzen, das lernt man beim Aikido", erklärt Matthäus. Techniken, die man durchaus auch im täglichen Leben anwenden kann: "Wenn ich schwer verbal attackiert werde, dann schlage ich nicht zurück, sondern nehme die Aggression raus, indem ich zum Beispiel meinem Gegner vorschlage, eine Tasse Kaffee zusammen zu trinken", schmunzelt Matthäus.

Selbstbewusstsein stärken

Vorteile, die auch eine Frau im Verein erkannt hat, die sich im beruflichen Leben oft gegen Männer durchsetzen muss: "Mein Selbstwertgefühl zu stärken" ist ein Grund. Ein weiterer, die mentalen statt der körperlichen Kräfte zu stärken und mehr innerer Ausgeglichenheit zu finden. Außerdem wichtig: Taktik und Strategie zu üben.

"Aikido ist sinnverwandt mit Tai Chi", erklärt Götz Matthäus. "Kraft hören, Kraft verstehen, Kraft umleiten, und eigene Kraft hinzufügen, das ist ganz ähnlich."

Die Kraft des Gegners nutzen

Der Begründer des Aikido ist der Japaner Morihei Ueshiba. Aikido ist geprägt durch das Prinzip der gewaltlosen Selbstverteidigung. Indem man seine Bewegungen mit denen eines anderen koordiniert, kann man lernen, die Kraft des Gegners zu nutzen und damit einen Angriff zu neutralisieren. Ziel ist es dabei, einen Angreifer unter Kontrolle zu bringen, ohne ihn verletzen zu müssen.

Friedfertige Kampfkunst

Aikido gilt als friedfertige Kampfkunst. Der Aikidoka versucht in der Regel, den Angreifer nicht zu verletzen, sondern ihn in eine Situation zu führen, in der sich dieser beruhigen kann. Somit soll dem Angreifer die Chance gegeben werden, Einsicht zu erlangen und von einem weiteren Angriff abzusehen. Dennoch verfügt ein Aikidoka über Möglichkeiten, einen Angreifer zu verletzen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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