Bücherkompass,Buchrezension : Emschersagen

Rezension zum vom LK erhaltenen Buch :

Emschersagen , gebundenes Buch , 340 Seiten, G. Dirk Sondermann

Dirk Sondermann, Herausgeber dieses Buches und Gründer ders Instituts für Erzählforschung im Ruhrgebiet, hat 149 Sagen aus dem Einzugsgebiet der Emscher in diesem Buch zusammengetragen. Die Emscher selber spielt dabei in den wenigsten kurzen Geschichten eine Rolle, vielmehr geht es um die, damals wie heute am Fluss liegenden Orte und/oder Städte. Der Leser findet also Erzählungen über Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck, Herten, Recklinghausen und über viele kleine, dazwischen liegende Orte. Zu jedem Ort gibt es eine Skizze, genaue GPS Daten und detaillierte Angaben zu Straßennamen, somit können die Handlungsorte der Emschersagen genau bestimmt, und oftmals heute noch besucht werden.
Das Buch ist in einer herrlich altmodischen Sprache geschrieben, birgt vergessene Redensarten bzw. erklärt so ganz nebenbei deren Ursprung und entführt den Leser in eine Zeit in der Hexen, Teufel, Kobolde und Gespenster, respektive der Schutz vor ihnen, zum Alltag der Bevölkerung gehörten. Auch Werwölfe, weiß gewandete Jungfrauen und sagenhafte Schätze, die ihren Besitzern selten Glück brachten, tauchen häufig in den Geschichten auf.
Nach gängiger Definition liegt Sagen zumeist ein, wenn auch durch mündliche Überlieferung oft ausgeschmückte, wahrer Ursprung zugrunde, was ihnen einen höheren Realitätsanspruch als beispielsweise den Märchen, vorgibt. Beim Lesen der Emschersagen entsteht daher auch mehr als einmal das Gefühl, dass sich die Handlung genauso zugetragen haben könnte wie beschrieben, die Geschichten sind fast ausnahmslos authentisch und nachvollziehbar geschrieben. Das Buch als solches ist recht umfangreich, ist aber trotzden leicht zu lesen, da es sich um einzelne, abgeschlossene Kapitel handelt, in denen die einzelnen Sagen zusammengefasst wurden.

Das Buch ist für Fans dieses Genre uneingeschränkt zu empfehlen und die einzelnen Sagen sind kurz und spanend genug um mal wieder zum Vorlesen zu animieren.
Die Emschersagen stehen dem Crossing aktuell nicht zur Verügung da es auf dem Weg zu Klaus Wurtz ist, einem User dessen Rezensionen ich sehr schätze, und der schon früh den Tausch von Emschersagen gegen Lippesagen angeregt hatte.

Autor:

Manuela Burbach-Lips aus Dortmund-City

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