IKG Schüler „lassen die Kühe fliegen“

Marc Saenger (9c), Justin Banaszak (9c), Miriam Schönfeld (9a), Anna Rasche (8b),  
Katharina Lübeck (8b), Sören Dirb (8b), Robin Kossakowski (9c)
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  • Marc Saenger (9c), Justin Banaszak (9c), Miriam Schönfeld (9a), Anna Rasche (8b),
    Katharina Lübeck (8b), Sören Dirb (8b), Robin Kossakowski (9c)
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Auch wenn das Immanuel-Kant-Gymnasium im teilweise ländlichen Dortmunder Osten liegt, habe ich während meiner langen Dienstzeit am IKG keine fliegenden Kühe gesehen!

Kann es etwa sein, dass sich bereits 11 Monate nach meiner Verabschiedung Sensationelles verändert hat?

Die Erklärung für das Phänomen der fliegenden Kühe gaben jetzt die Teilnehmer der Architektur-AG während der Präsentation ihres Projektes:

Die Architektin Frau Sauer-Scholta, die sich über einen Zeitraum von 10 Wochen 1x in der Woche für 2 Stunden mit den Schülern zusammen gesetzt hatte, gab den Acht- und Neuntklässlern zu Beginn den Impuls „Lasst die Kühe fliegen“, womit sie ihnen die Scheu vor ausgefallenen, unrealistisch, teilweise irre oder utopisch anmutenden Ideen nehmen wollte.

Architektenkammer NRW als Projektbegleiter: Modell
"Architektur macht Schule"

Die AG-Teilnehmer sollten vielmehr ihrer Phantasie freien Lauf lassen, wenn sie ihre Ideen nach einem intensiven Gedankenaustausch zunächst zu Papier brachten.

Die Grundlagen für die Ideenentwicklung haben ihren Ursprung in einem Modell der NRW-Architektenkammer http://www.aknw.de/baukultur-in-nrw/architektur-macht-schule/), die Architekten an Schulen „entsendet“, um mit ihnen z.B. die Gestaltung von Innen- und Außenräumen zu entwickeln, ihnen dabei verschiedene Methoden nahe bringen sowie ihnen einen Einblick in das Berufsbild des Architekten zu vermitteln.

Unser Schulhof als Wohlfühloase- ist das überhaupt möglich?

Nachdem im Rahmen eines Ideenwettbewerbs der Schule Wünsche und Anregungen zur Neugestaltung des IKG-Außenbereichs zusammengetragen worden waren, begaben sich die Schüler im Workshop mit diesem „Arbeitsauftrag“ an die Arbeit.

Konkret sollte nun untersucht und erarbeitet werden, wie man den Außenbereich für Schüler ansehnlicher, interessanter und attraktiver gestalten könnte.

Zunächst wurde festgehalten, was alle wissen: Der Schulhof ist nicht nur durch grauen Asphalt geprägt, sondern bietet zudem kaum Gelegenheiten, sich in den Pausen oder den Freistunden entweder zu bewegen oder einfach nur bequem hinzusetzen.

Am Ende der spannenden, interessanten, kurzweiligen, kreativen und motivierenden Sitzungen waren neben sehr anschaulichen Skizzen vor allen Dingen maßstabsgetreue Modelle zu bestaunen, an Hand derer die Schüler –unterstützt durch eine Power-Point- Präsentation- ihre Arbeiten vorstellen konnten.

Professionelles Arbeiten der AG Teilnehmer

Bevor die Schüler den Anwesenden ihre Ideen nahe bringen konnte, stellte Herr Heiko Just, der für das Dortmunder Stadtgrün-Management arbeitet und der städtische Ansprechpartner für das IKG-Projekt ist, aus seiner Sicht als Landschaftsarchitekt fest, dass die Arbeiten der Schüler auf ihn einen sehr professionellen Eindruck machen und sich kaum von denen gelernter Profis unterscheiden.

Kann es für das Team ein größeres Lob aus dem Munde eines Landschaftsarchitekten geben, der als einer von zahlreichen Planern bei der Gestaltung der BUGA 2005, der Bundesgartenschau in München, mitgewirkt hatte?

So könnte es einmal aussehen- ein Wunschzettel

1 Freiluft-Klassenraum
1 Amphitheater
1 Sonnensegel
1 Klettergerüst für die jüngeren Schüler
1 eingezäunter Teich
1 zu bewirtschaftender Garten
1 Parcours als
- Laufstrecke um das Schulzentrum mit Streckenangabe zum Wettlauf
- Leistsystem zu verschiedenen Gebäudeteilen (MBR, IKG, Mensa, ...)
- verbindendes, das Schulzentrum umspannendes Element

Zudem sollen die Skulpturen im vorderen und hinteren Bereich farblich neu gestaltetet werden.

Der nicht nur musikalische Klassiker „Wer soll das bezahlen?“

Diese Frage sollten die Schüler bei ihren Überlegungen zwar vollkommen ausblenden, doch so wenig Kühe fliegen können, so wenig verfügt das IKG über einen Dukatenesel.

Da es aus Sicht der Schule pädagogisch fast schon unverantwortlich gewesen wäre, hätte man die AG-ler in die Arbeit geschickt ohne ihnen den Hauch der Chance einer Realisierung mit auf den Weg zu geben, war natürlich im Vorfeld klar, dass das eine oder andere von ihnen entwickelte Projekt umgesetzt werden könnte.

So stand fest, dass durch die finanzielle Beteiligung der Bezirksvertretung Brackel, der Schulpflegschaft, des Fördervereins sowie durch Gelder aus Sponsorenläufen zunächst ein Projekt auf den Weg gebracht werden kann:

Es wird auf der Rasenfläche zwischen der kleinen Turnhalle und den Umkleideräumen ein Kletter- und Spielgerüst aufgestellt, das –so die Hoffnung aller Beteiligten- zu Beginn des neuen Schuljahres „beturnt“ werden kann.

Das Anliegen, die Schulhofflächen vom grauen Asphalt zu befreien, wird auf keinen Fall aus den Augen verloren, aber damit überhaupt der erste Schritt der Umsetzung gemacht werden kann, wird aus Kostengründen „klein“ begonnen, denn das Klettergerüst kostet „nur“ ca. 14.000€.

Da der Dukatenesel fehlt, kann nur gehofft werden, dass sich genügend Geldgeber oder Geldquellen auftun, damit die Ideen Schritt für Schritt verwirklicht werden können.

Werden die fliehenden Kühe doch noch landen?

Den AG-Teilnehmern ist klar, dass nicht alle fliegenden Kühe landen werden und dass sie selbst im Laufe ihrer restlichen Schulzeit am IKG nur sehr wenige ihrer Ideen verwirklicht sehen werden.

Die AG Teilnehmer:

Marc Saenger (9c), Justin Banaszak (9c), Miriam Schönfeld (9a), Anna Rasche (8b),
Katharina Lübeck (8b), Sören Dirb (8b), Robin Kossakowski (9c)

Frau Sauer-Scholta konnte an der Präsentation der Ergebnisse aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen.

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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