Ärger um Abholzung 40 alter Buchen und Eichen im Wickeder Ostholz

Die rötlich-braunen Baumstümpfe im grünen Mooskleid stechen gleich ins Auge. Zahlreiche Stämme und Äste liegen teils wild herum, teils sauber aufgereiht an den Wirtschaftswegen. | Foto: Utz Kowalewski
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  • Die rötlich-braunen Baumstümpfe im grünen Mooskleid stechen gleich ins Auge. Zahlreiche Stämme und Äste liegen teils wild herum, teils sauber aufgereiht an den Wirtschaftswegen.
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Die Partei Die Linke ist besorgt und verärgert angesichts der Fällung von Buchen und Eichen im Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz. Auf Anfrage des Ost-Anzeigers bestätigte Stadtsprecher Michael Meinders, dass schon im Dezember circa 40 Bäume, meist relativ große Buchen aus dem Altbaumbestand, im Sinne der Forstpflege gefällt worden sind.

Noch vom nördlichen Ortsrand Wickedes aus ist die Abholzung deutlich zu erkennen. Rötlich-braune Baumstümpfe in grünem Mooskleid stechen vor Ort ins Auge und überall im Wäldchen liegen noch Stämme und Äste herum, an den Wirtschaftswegen liegen zahlreiche Stämme zum Abtransport bereit.

„Die Rodungen haben im Süden des Naturschutzgebietes, gegenüber der Kindertagesstätte in der Baedekerstraße, stattgefunden“, teilte der Wickeder Ratsvertreter Utz Kowalewski Näheres mit.

Linke: ",Hot Spot' artengeschützter Fledermaussorten"

Und damit genau an der Stelle, an der im Juli 2013 eine Exkursion der Linken in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Naturschutzbund (NABU) einen „Hot Spot“ für die Aktivitäten mehrerer artengeschützter Fledermaussorten in Dortmund ausfindig gemacht hatte.

Neben den sehr aktiven Zwergfledermäusen und Rauhautfledermäusen war dabei auch der große Abendsegler vorgefunden wurden. Die Exkursion konnte sogar einen ersten Nachweis für das Vorkommen der seltenen Breitflügelfledermaus im Wickeder Ostholz führen (der Ost-Anzeiger und der Lokalkompass Dortmund-Ost berichteten).

„Dass nun ausgerechnet an diesem Standort gesunde Bäume mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 Metern abgeholzt wurden – Stammumfang 4,5 Meter – ist extrem ärgerlich und eine Bedrohung für die ökologische Situation am Ostholz“, so der Biologe Utz Kowalewski aus Wickede.

Stadtsprecher Michael Meinders erläuterte dagegen, die Maßnahme des städtischen Forstbetriebs Nord unter Regie von Axel Dehler sei nichts Ungewöhnliches: „Sie dient der Forstpflege. Unter den Vorgaben des Naturschutzes sind lediglich einige Bäume gefällt worden, damit im nun lichteren Wald andere Pflanzen Chancen zum Wachstum bekommen.“

Stadt: "Naturschützer waren im Vorfeld mit im Boot"

Experten der Unteren Landschaftsbehörde, auch vom NABU, seien im Vorfeld mit im Boot gewesen, führte Meinders weiter aus. Beim Durchgang der Naturschützer durchs Ostholz seien schützenswerte Bäume, etwa im Sinne des Fledermausschutzes, sogar mit entsprechenden Piktogrammen gekennzeichnet worden, teilte der Stadtsprecher weiter mit.

Die Verjüngung des Wickeder Ostholzes habe so auch nichts mit Vermarktung zu tun, „auch wenn das Holz verkauft wird“, ergänzte Meinders.

Den Linken ist auch das Fällen von Eichen in anderen Bereich der Stadt ein Dorn im Auge. Nachdem der NABU inzwischen auch das Vorkommen von Nymphenfledermäusen in der Region bestätigt hat, die direkt vom Vorkommen großer Eichen abhängt, müssten solche Baumfällaktionen sehr kritisch hinterfragt werden.

Eine bereits vor Jahren erfolgte Baumfällaktion im Norden des Wickeder Ostholzes sei bis heute nicht verheilt.

Gegenüber dem Ost-Anzeiger schloss Ratsvertreter Utz Kowalewski nicht aus, das Thema gegebenenfalls auch noch einmal im Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung, Wohnen und Immobilien (AUSWI), der am 5. Februar tagt, aufgreifen zu wollen.

Link zum BürgerReporter-Beitrag von Carsten Klink.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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