Baupläne für Husen und Kurl

Hauptärgernis für die Husener und Kurler ist zweifellos der Bahnübergang, der besonders zu den Stoßzeiten für lange Staus im Doppeldorf sorgt.
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Auf Einladung der SPD Husen/Kurl informierte Walter Nikisch, der Leiter des Dortmunder Planungsamtes, jetzt über verschiedene Bauprojekte im Doppeldorf.

Weit mehr Interessierte als erwartet hatten sich eingefunden, um sich über die Veränderungen zu informieren. Für sie hatte Nikisch gute, aber auch weniger gute Nachrichten im Gepäck.

An verschiedenen Stellen sieht man schon Bautätigkeiten: Neben dem ehemaligen Sacre Coeur haben die Arbeiten für ein neues Wohn- und Geschäftshaus des Investors Alexander König schon begonnen. Anfang 2018 soll es fertiggestellt sein. Auch das denkmalgeschützte Fachwerkhaus daneben soll saniert und zu einem Wohn- und Gastronomie-Haus umgebaut werden.

Auf dem Grundstück der alten Apotheke an der Denkmalstraße baut die Firma Froese bereits ein Haus mit mehreren Eigentumswohnungen. Ein weiteres Gebäude an der Husener Straße soll folgen.

Größer und lange erwartet sind die Veränderungen im Einkaufszentrum. Sowohl der Rewe als auch der Lidl-Supermarkt dort wollen ihre Verkaufsfläche deutlich vergrößern. Dazu wird die Fläche westlich des Parkplatzes, auf der bislang eine Spedition beheimatet war, mit einem Neubau für Lidl bebaut. Auch der Parkplatz wird vergrößert. In den alten Lidl-Bau werden der Getränkemarkt und der von der Bevölkerung lang ersehnte Drogeriemarkt einziehen. Das Bebauungs-Planverfahren wird aktuell begonnen.

Bebaut werden sollen die freien Grundstücke Ecke Bauerholz/Husener Straße sowie am Kühlkamp östlich der Wickeder Straße. Am letzteren Standort sollen dreigeschossige Wohnhäuser mit möglicherweise barrierefreien Wohnungen entstehen.

Am Sportplatz wird eine neue dreizügige Kindertagesstätte (Kita) entstehen, und zwar dort, wo früher der Hausmeister-Bungalow der Schule stand. Die Fußballer des SC Husen-Kurl bekommen zudem an dieser Stelle neue Umkleiden.

Die weniger guten Nachrichten betreffen alte "Sorgenkinder": So gibt es keine Pläne für eine Bebauung oder Nutzung des alten Zechengeländes. Auch die Suche nach einem Festplatz für die Kurler und Husener blieb bislang erfolglos. Der anwesende Bezirkbürgermeister Heinz Pasterny brachte an dieser Stelle den alten und ungenutzten Parkplatz von Deilmann-Haniel ins Spiel, der auch den Parkdruck am Sportplatz und den Schulen senken könnte.

Allerdings warnt das Umweltamt vor den Altlasten auf dem Gelände. Durch die aufwachsenden Bäume und Sträucher auf dem Parkplatz ist der Asphalt jedoch schon aufgerissen, so dass eine schnelle Versiegelung durch eine neue Asphaltschicht sinnvoll sein könnte. Dann wäre der Platz als Festplatz nutzbar. Hier will die Politik weiter am Ball bleiben.

Kurzfristig wenig Hoffnung auf Änderung gibt es bei dem maroden Bahnhof und dem Dauerärgernis Bahnübergang Husener Straße. Zwar freute sich Walter Nikisch mitteilen zu können, dass der Bahnhof in Zukunft über eine Rampe barrierefrei zugänglich sein wird und zudem ab 2019 von einer Linie des RRX bedient werden soll, doch für eine sinnvolle Nutzung des denkmalgeschützten Kurler Bahnhofsgebäudes gibt es nach wie vor wenig Aussichten.

Herbert Niehage und Klaus Peiler, die sich mit ihrer Bürgerinitiative schon seit Jahren für den Jugendstil-Bahnhof einsetzen, haben zwar einen Investor gefunden, der Planungen für eine Nutzung entwickelt hat, doch die Bedingungen der Bahn zum Verkauf von Gebäude und Vorplatz seien für den Unternehmer inakzeptabel, so Niehage.

Etwa 2021, so schätzt Nikisch, könnte endlich der Bahnübergang an der Husener Straße Geschichte sein. Das Tiefbauamt hat neue Pläne zur Straßenführung in diesem Bereich erstellt, die Planung des Tragwerks ist Sache der Bahn. 2019 könnte das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein. dann wäre 2021 Baubeginn.

Schon vorher könnten sich Planer und Politiker Gedanken um ein Tempolimit auf der Husener Straße machen, die immer mehr zur Rennstrecke gerät. Diskutiert wurden auch die Maßnahmen zur Geschwindigkeits-Drosselung auf dem Flemernskamp. Ratsherr Rüdiger Schmidt nahm Stellung zur kritisierten Schrägparker-Lösung, die besonders die Anwohner dort als unfallträchtig einstufen.

Zumindest vorerst vom Tisch ist wohl der geplante Kreisverkehr in der Husener Mitte durch den Bau der neuen Ampelanlage. Auch eine gewünschte markante bauliche Lösung im Husener Zentrum an der Stelle der alten Tankstelle dürfte wohl an den komplizierten Eigentumsverhältnissen an dieser Stelle scheitern.

Last but not least wird mittelfristig der Kanal unter der Husener Straße erneuert werden müssen. Wann genau dies sein wird, konnte auch Walter Nikisch nicht sagen. Alles im allem werden die Kurler und Husener mit und ohne Baustellen in den nächsten Jahren gute Nerven brauchen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord

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