Riesenandrang beim Info-Abend in Wickede zur geplanten Notunterkunft für Flüchtlinge

Bis auf den letzten der 230 Sitzplätze war der Saal des Ev. Begegnungszentrums gefüllt, einige Besucher mehr mussten mit Stehplätzen vorlieb nehmen. 60 weiteren Interessierten blieb aus Sicherheitsgründen der Zugang verwehrt.  Rede und Antwort standen u.a. (hier in der ersten Reihe sitzend) Sozialdezernentin Birgit Zoerner (3.v.r.), Schulverwaltungsamtleiterin Martina Raddatz-Nowack (2.v.r.) und Sozialamtsleiter Jörg Süshardt (4.v.r), links daneben als Einlader Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka. | Foto: Schmitz
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  • Bis auf den letzten der 230 Sitzplätze war der Saal des Ev. Begegnungszentrums gefüllt, einige Besucher mehr mussten mit Stehplätzen vorlieb nehmen. 60 weiteren Interessierten blieb aus Sicherheitsgründen der Zugang verwehrt. Rede und Antwort standen u.a. (hier in der ersten Reihe sitzend) Sozialdezernentin Birgit Zoerner (3.v.r.), Schulverwaltungsamtleiterin Martina Raddatz-Nowack (2.v.r.) und Sozialamtsleiter Jörg Süshardt (4.v.r), links daneben als Einlader Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka.
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Bis zu 150 Asylbewerber – Sozialdezernentin Birgit Zoerner korrigierte damit erste Auskünfte von Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka gegenüber der Presse um 30 Flüchtlinge nach oben – werden im Januar vorübergehend in einer Container-Notunterkunft am Sportplatz Morgenstraße einquartiert.

Rund 250 Menschen drängten sich so im Begegnungszentrum an der Johanneskirche, um auf der Bürgerinformation, zu der die Bezirksvertretung Brackel eingeladen hatte, Details der Planung von den Verantwortlichen der Stadt zu erfahren. Etwa 60 Interessierte mehr, wohl auch einige Anwohner, blieben aus Sicherheitsgründen vor geschlossenen Türen und mussten die Hassparolen gegen die Flüchtlinge demonstrierender Nazis aus nächster Nähe ertragen.

"Wir wollen, dass man uns ernst nimmt"

„Wir wollen helfen, aber auch, dass man uns ernst nimmt“, machte indes drinnen eine Anwohnerin in der von Dr. Frank Claus (IKU) professionell geleiteten Info-Veranstaltung deutlich. Ein Anlieger sprach gar von einer „Fehlplanung“. Andere fragten, inwieweit Alternativ-Standorte in Wickede, im Stadtbezirk Brackel oder auch im Dortmunder Süden geprüft worden seien.

Konkrete Befürchtungen der Anwohner und der Sportler galten vor allem der verkehrlichen Belastung sowie Parkproblemen, der Sicherung der Flucht- und Rettungswege sowie dem gewohnten Schulweg der Kinder aus dem Wohnpark entlang des Sportplatzes, aber auch der Sicherheit und der eigenen (Nacht-) Ruhe in der Eigenheim-Siedlung.

Ausschlaggebend für die Wahl der 3300 m² großen Fläche an der Morgenstraße für die geplante Notunterkunft waren für die Stadt, die zur Aufnahme der vom Land zugeteilten Flüchtlinge – derzeit 50 pro Woche – verpflichtet ist, vor allem drei Gründe: Die Fläche ist im Besitz der Stadt, ausreichend groß, zudem sind Zu- und Ableitungen vorhanden.
Mehrere hunderte Objekte und Flächen, stadtweit, sind laut Zoerner geprüft worden.

Deshalb soll in dem (noch zum Schutz der Asylbewerber einzuzäunenden) Areal auf dem südlichen Parkplatzstreifen und dem Kleinspielfeld-Bereich westlich des Sportplatzes Morgenstraße nun die Notunterkunft in zweigeschossiger Container-Bauweise entstehen.

Bei Problemen erwarte man vom künftigen Betreiber, nach dem man laut Sozialamts-Chef Jörg Süshardt allerdings noch sucht, aber bis Weihnachten auf mehr Klarheit hofft, auch Ansprechpartner für die Anwohner zu sein.

Nach Container-Abbau Spielflächen geplant

Und weil die Flüchtlinge, deren endgültige Zahl erst nach Abschluss der Planung über Standort und Zahl der Wohnmodule feststehen wird, wie in Dortmund üblich, schnellstmöglich in normalen Wohnungen untergebracht werden, sollen hier nach Abbau der Container Spielflächen für Kinder entstehen. Wie lange die Einrichtung bestehen wird, lasse sich aber derzeit nicht sagen.

Die Hauptschule Wickede, die bis 2017 als Ausweichquartier für die Schüler des zu sanierenden Schulzentrums am Grüningsweg benötigt werde, stehe als Alternative ebenso wenig zur Verfügung wie der mit 1500 m² zu kleine Mehrzweckplatz am Pleckenbrink, teilten die Vertreter der Stadt mit.

Ortstermin mit Anliegern am Montag und Tag der offenen Tür

Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka hat indes die unmittelbaren Anlieger per Zetteleinwurf und den Fußballverein SV Dortmund 82 für Montag, 15. Dezember, zum Ortstermin mit dem Tiefbauamt an der Morgenstraße eingeladen, um Verkehrsproblemen und Parkdruck zu begegnen. Und noch vor dem Einzug der Flüchtlinge soll es einen Tag der offenen Tür im neuen Containerdorf geben.

Informationen von der Bürgerinformation soll es zudem bald online und in Papierform geben.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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