DIE LINKE.DORTMUND sorgt sich um Grundwasser in Kurl

Das verbliebene Betriebsgebäude der Zeche-Kurl in Dortmund im Stadtbezirk Scharnhorst. | Foto: gemeinfrei, wikipedia
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Die Partei DIE LINKE macht sich Sorgen um mögliche Grundwasserbelastungen in Kurl. Im Zusammenhang mit der Standortfrage für einen Sportplatz für den SC Husen-Kurl war die Linksfraktion im Dortmunder Rat auf ein Gutachten aus den späten 80er Jahren gestoßen, dass sich mit der Gefährdungslage vor dem Hintergrund der Altlasten auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Kurl befasste, dass sich derzeit im Besitz des RWE-Konzerns befindet. „Da das Gelände bisher nicht saniert wurde, ist die Problematik immer noch aktuell“, meint der umweltpolitische Sprecher der Ratslinken Utz Kowalewski.

1987: Schadstoffe im Boden, in der Bodenluft und im Grundwasser ermittelt

Am 25.8.1987 wurde dem damaligen Ausschuss für Grünflächen und Umweltschutz des Rates und der Bezirksvertretung Scharnhorst ein Gutachten von Dr. Hoffmann zur Gefährdungsabschätzung durch die ehemalige Zeche und Kokerei in Dortmund-Kurl vorgestellt. Dabei wurden mögliche Schadstoffe im Boden, in der Bodenluft und im Grundwasser ermittelt. Im Boden der Zeche wurden vor allem zwei Bereiche ermittelt, die hohe Belastungen mit leichtflüchtigen (BTX) als auch polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aufweisen: der ehemalige Standort der Teer- und Ammoniakgruben und der Bereich der ehemaligen Abwasserkanäle und Klärbecken der Kokerei. Außerdem wurden hohe Gehalte an Arsen, Cadmium, Quecksilber und Cyaniden nachgewiesen. Auch für die Bodenluft vermutete der Gutachter entsprechende Belastungen.

akute Gefährdung der Anwohner durch Abwehungen bestand nicht

Zudem war eine erkennbare Beeinflussung des Grundwassers bei der Passage der Belastungspunkte vorhanden. An einer Grundwassermessstelle wurde eine deutliche Anreicherung des Grundwassers mit kokereispezifischen Kohlenwasserstoffen gefunden (BTX und PAK). Eine akute Gefährdung der Anwohner durch Abwehungen bestand aber nicht. Hannelore Tölke, Direktkandidatin im Wahlkreis Dortmund-Ost für den Bundestag wundert sich über die Situation: “Da wird von einem Gutachter eine Grundwassergefährdung festgestellt und trotzdem unterbleiben seit Jahrzehnten alle Sanierungsmaßnahmen. Das ist nicht nachvollziehbar“.

keine Brunnen 1000 Meter südlich des Geländes

Als Handlungsempfehlungen formulierte der Gutachter seinerzeit weitere Beprobungen auf dem Zechengelände, um die Gefährdungslage besser abschätzen zu können. Außerdem bedürfe die Grundwasserbelastung einer kontinuierlichen Beobachtung und Überwachung. Darüber hinaus empfahl der Gutachter in einem Gebiet von 1000 Metern südlich des Geländes (Wasserströmung) der Zeche keine Brunnen zu nutzen, bis Wasseranalysen jeweils die Unbedenklichkeit des Brunnenwassers bestätigen. Der Ausschuss für Grünflächen und Umweltschutz und die BV Scharnhorst folgten 1987 jeweils einstimmig diesen Empfehlungen.

nach über 25 Jahren erneut auf die Tagesordnung des Umweltausschusses

DIE LINKE bringt das Thema nun nach über 25 Jahren erneut auf die Tagesordnung des Umweltausschusses. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob die Verwaltung den damaligen Handlungsempfehlungen gefolgt war. „Seitdem finden sich im Gremieninformationssystem des Rates nämlich keinerlei Hinweise oder Berichterstattungen der Verwaltung mehr. Es ist also zu befürchten, dass die Sache einfach liegengeblieben ist und die gefährlichen Stoffe weiter ins Grundwasser gelangt sind,“ so Kowalewski.

Das verbliebene Betriebsgebäude der Zeche-Kurl in Dortmund im Stadtbezirk Scharnhorst. | Foto: gemeinfrei, wikipedia
Hannelore Tölke, Direktkandidatin der Partei DIE LINKE bei der Bundestagswahl im Stadtbezirk Scharnhorst, hat kein Verständnis für die jahrzehntelang unsanierten Altlastenstandorte in Kurl. | Foto: DIE LINKE.DORTMUND
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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